Corona-Krise macht Transportfirmen erheblich zu schaffen

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Viele Unternehmen mussten aufgrund des Coronavirus ihren Betrieb einstellen und können folglich keine Fracht abfertigen. Außerdem erreichen die Anbieter entsprechende Nachrichten über Betriebsschließungen manchmal erst bei Ankunft am Bestimmungsort, was zunehmende Risiken für Besitzer und Abfertiger hochwertiger und verderblicher Güter mit sich bringt. Auf dieses Problem macht die Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) aufmerksam.  

Eine AGCS-Analyse der Schadenfälle in der Transportversicherungsbranche zeigt, dass beschädigte Waren bereits jetzt eine der häufigsten Schadenursachen sind und über einen Zeitraum von fünf Jahren mehr als jeden fünften Schadenfall ausmachen.

Risiken haben enorm zugenommen

„Die Corona-Pandemie beeinträchtigt die globalen Lieferketten in noch nie dagewesener Weise. Risiken für die Fracht bei der Lagerung und dem Transport haben erheblich zugenommen – insbesondere für hochwertige und temperaturempfindliche Güter", sagt Volker Dierks, der bei der Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) in Zentral- und Osteuropa für die Schiffs- und Transportversicherung zuständig ist.

Solide Planung der Frachttransporte ein Muss

„Verschlossene und nicht besetzte Einrichtungen bedeuten nicht nur ein erhöhtes Diebstahl- und Brandrisiko für die Ladung, sondern diese könnte auch durch längere Lagerzeiten Schaden nehmen. Transportunterbrechungen aufgrund geschlossener Grenzen, verspäteter Zollabfertigung oder einfach aufgrund von Personalmangel können zu langen Verzögerungen der Lieferzeiten führen. „Unternehmen benötigen deshalb aktuell eine solide Planung ihrer Frachttransporte, um sicherzustellen, dass sie wegen der weltweit zu beobachtenden Stillstände über geeignete Notfallpläne verfügen“, kommentiert Björn von Diepenbrock, Risiko-Berater der AGCS, die Situation.

In einer neuen Veröffentlichung „Coronavirus: Loss Prevention Measures For Cargo Storage And Transportation" (Maßnahmen zur Schadenverhütung bei der Lagerung und beim Transport von Gütern) weisen die AGCS-Experten auf zahlreiche Praktiken hin, die sich vor allem auf zwei Bereiche konzentrieren: Risiken für die Lagerung der Fracht und Risiken für Waren im Transit.

Längere Unterbrechung der Lieferketten möglich

Die Anhäufung unbeaufsichtigter Fracht in Lagerhäusern erhöht die Gefahr von Diebstahl und organisierter Kriminalität. Wo immer möglich, sollten Unternehmen in Erwägung ziehen, die Sicherheit im Lager zu erhöhen und die Diebstahlsicherungen zu überprüfen. Unternehmen sollten auch in Erwägung ziehen, zu prüfen, ob ein längeres Aufstellen beladener Anhänger außerhalb der Lagerstandorte vermieden werden kann, da dies das Risiko von Diebstahl und Beschädigung der Ware erhöht. Da der Ausbruch des Coronavirus möglicherweise eine längere Unterbrechung der Lieferketten verursacht, werden die Umschlagzeiten der Lagerbestände zunehmen und die Kapazität der Lagerräume begrenzt sein. Daher sollten Unternehmen in Erwägung ziehen, alternative Lagerkapazitäten zu finden, falls die vorhandenen Räume keine weitere Fracht aufnehmen können.

Vor Transportbeginn unbedingt Bestätigung einholen

Unternehmen sollten vor Beginn des Transports eine Bestätigung einholen, dass am endgültigen Bestimmungsort weiterhin Fracht angenommen werden kann. Da sich dies mitunter sehr kurzfristig ändern kann, gelte es zugleich Vorbereitungen für eine mögliche Nichtannahme zu treffen. Der Einsatz von Fahrzeugen und Aufliegern, die, wann immer möglich, über integrierte GPS-Technologie verfügen sollten sowie die Integration von Internet of Things- (IoT)-Überwachungsgeräten in den Verpackungen der Ladung, können die Transparenz der Sendung erhöhen. Diese Geräte können bei Sendungsabweichungen oder -verzögerungen Standortinformationen in Echtzeit liefern.

Zudem sollten Verpackungs-Systeme für verderbliche Güter idealerweise so ausgerichtet werden, dass sie in der Lage sind, die erforderliche Produkttemperatur über einen längeren Zeitraum aufrechtzuerhalten.

Die vollständige Übersicht über die möglichen Maßnahmen finden Sie hier.

Quelle: Allianz Global Corporate & Specialty

Autor(en): Versicherungsmagazin

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