Cloud-Lösungen immer angesagter

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Cloud-Lösungen werden bei Finanzdienstleistern immer beliebter. Acht von zehn Unternehmen setzen bereits auf diese Technologien. In drei Jahren will die Branche im Schnitt mehr Cloud-Anwendungen betreiben als die Gesamtwirtschaft. Wie das gelingen kann, wo die Finanzbranche aktuell steht, zeigt die aktuelle Studie zu Financial Services des Cloud-Monitors 2022.

Auch 2022 wurden beim jährlichen Cloud-Monitor von Bitkom und KPMG wieder Unternehmen zu ihrer Cloud-Nutzung befragt, darunter 101 Unternehmen der Finanzbranche. Dabei zeigen sich erneut Unterschiede im Vergleich mit der Gesamtwirtschaft. So erhöhte sich der Anteil an den Cloud-Lösungen bei Finanzinstituten im vergangenen Jahr mit einem Plus von zwölf Prozentpunkten deutlich schneller als in anderen Branchen, wo der Anstieg gerade einmal zwei Prozentpunkte betrug. Und weitere 14 Prozent der befragten Unternehmen thematisieren oder planen bereits den Einsatz von Cloud-Lösungen.

Nutzen Datenspeicher oder Server in der Cloud

Besonders empfänglich zeigen sich die Unternehmen der Finanzwirtschaft für sogenannte Software- sowie Infrastructure-as-a-Service-Anwendungen. Insgesamt 93 Prozent setzen darauf, dass Cloud-Anbieter ihnen die Anwendungen zur Verfügung stellen. Bei der Infrastruktur sind es immerhin neun von zehn Unternehmen, die etwa Datenspeicher oder Server in der Cloud nutzen. Auch die sogenannten Plattform-as-a-Service-Lösungen sind bei den befragten Finanzinstituten ein Thema. Sie verbinden die Hardware- mit der Softwareumgebung und schaffen eine Plattform für die Entwicklung eigener Dienste in der Cloud. Mit einer Zustimmung von 72 Prozent ist die Finanzwelt hierfür deutlich offener als die Gesamtwirtschaft.

Hohe Erwartungen an die Anbieter

Der starke Anstieg bei der Cloud-Nutzung zeigt, dass hohe Sicherheits-, Compliance- und Regulatorik-Anforderungen die Transformation in der Finanzwelt bremsen, nicht mehr stimmt. Ganz von den Sorgen befreit hat sich die Branche allerdings noch nicht. So berichten fast zwei Drittel der Anwender von Problemen bei der Cloud-Integration, insbesondere in den Bereichen Compliance (60 Prozent) und Sicherheit (44 Prozent). Entsprechend hoch sind die Erwartungen an die Anbieter. Dass die Technologie stabil läuft und leistungsfähig ist, setzen demnach fast alle Befragten voraus. Vertrauen in Sicherheit und Compliance des Providers ist 90 Prozent der Unternehmen wichtig.

Serverseitige Kodierung setzt lediglich jeder dritte Betrieb um

Auf der anderen Seite können aber auch Finanzunternehmen etwas für die Sicherheit ihrer Cloud-Anwendungen tun. Etwa, indem sie die Daten verschlüsseln. Was selbstverständlich klingt, wird tatsächlich von jedem fünften Unternehmen missachtet. Auch die serverseitige Kodierung setzt lediglich jeder dritte Betrieb um. Die sichere clientseitige Lösung, bekannt als Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, wird nur von 22 Prozent der Cloud-Nutzer beherzigt.

Mit einem Problem haben die Firmen aber auch noch zu kämpfen. Der Fachkräftemangel ist für 27 Prozent der Finanzfirmen beim Thema Cloud kritisch. Deshalb setzt bei Transformationsprojekten bereits jedes dritte Unternehmen auf die Hilfe externer Experten. Vor einem Jahr war das bei 24 Prozent der befragten Anwender der Fall. Der Aufbau eigener Digitalisierungseinheiten (zwei Prozent) oder Cloud-Teams (drei Prozent) bleibt dagegen die Ausnahme. Neben ihren ambitionierten Wachstumszielen gibt es bei den Unternehmen also noch reichlich Potenzial.

Quelle: KPMG

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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