Bundesregierung will Akzeptanz von Elektromobilität fördern

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Eine engmaschige, verlässliche und frei zugängliche Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor bei der Marktdurchdringung der Elektromobilität. Im Gegensatz zu Ländern wie den Niederlanden und Norwegen, die als Vorreiter beim Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur gelten, ist der Ausbau in Deutschland noch schleppend. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen fordert in einer Kleinen Anfrage hierzu detallierte Antworten ein.

Doch wenn öffentlich zugängliche Ladesäulen installiert sind, ist das Problem noch nicht gelöst. Denn außerdem erschweren komplizierte Abrechnungsverfahren, defekte Ladepunkte und Falschparker vor den Ladesäulen die Nutzung der Infrastruktur und verhindern so, dass sich die Elektromobilität weiter durchsetzt.

Politische Maßnahmen sind notwendig
Gleichzeitig kann die wachsende Anzahl von Ladevorgängen die örtlichen Verteilnetze problematisch werden. Dies unterstreicht die Notwendigkeit politischer Maßnahmen, um den Ausbau der Ladeinfrastruktur zum Erfolg zu führen.

Um den Ausbau der Ladeinfrastruktur zu beschleunigen, hat die Bundesregierung im Frühjahr 2016 die Erarbeitung einer „Förderrichtlinie Ladeinfrastruktur Elektrofahrzeuge“ angekündigt, mit der die Errichtung von Ladesäulen bezuschusst werden soll. Dabei soll mit 200 Millionen Euro der Bau von circa 5.000 Schnellladestationen und mit 100 Millionen Euro der Bau von circa 10.000 Normalladestationen bezuschusst werden. Entgegen der Planung der Bundesregierung wurde die Richtlinie jedoch nicht bis zum Ende des Jahres 2016 veröffentlicht, sodass sich die finanzielle Förderung und damit der verstärkte Ausbau der Ladeinfrastruktur verzögern.

230 Schnellladepunkte vorhanden
Insgesamt 6.517 öffentlich zugängliche Ladepunkte (2.859 Ladestationen) standen 2016 den Fahrern von Elektrofahrzeugen zur Verfügung, darunter waren 230 Schnellladepunkte. Im Servicenetz der von der Autobahn Tank & Rast bewirtschafteten Rastanlagen auf Bundesautobahnen sind aktuell 112 Standorte mit insgesamt 284 Schnellladepunkten für Elektrofahrzeuge ausgestattet. Auf einen Ladepunkt in Deutschland kommen circa 12 000 Einwohner.

Für das Jahr 2020 geht die Bundesregierung davon aus, dass insgesamt rund 7.000 öffentlich zugängliche Schnellladepunkte und 36.000 öffentlich zugängliche Normalladepunkte erforderlich sein werden.

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Probelauf für einen Bäckereibetrieb
Die Bundesregierung unterstützt diverse Projekte, um die bestehenden Hemmnisse abzubauen. So wird im laufenden Forschungsprojekt „Loksmart Jetzt!2“ das bi-direktionale Gleichstrom-Laden in der gewerblichen Praxis am Beispiel einer Filial-Bäckerei erprobt. Hierbei nutzen bis zu sechs Elektrofahrzeuge lokal erzeugten Solarstrom als Antriebsenergie und zur Versorgung eines Bäckereibetriebs. Im Rahmen des Vorhabens sollen Steuerungs- und Regelmechanismen für ein modellhaftes lokales smart grid entwickelt und erprobt werden.

Auf Bundesebene existieren diverse Investitionsförderprogramme, um den Ausbau der öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur zu unterstützen.Diese sind unter anderem: Die Förderrichtlinie Ladeinfrastruktur des BMVI. Diese zielt auf den Aufbau eines öffentlich zugänglichen Ladenetzes in Deutschland ab. Sie beinhaltet 300 Millionen Euro Fördermittel und läuft von 2017 bis 2020.

Rund 30 Millionen Euro Fördermittel jährlich
Daneben ermöglicht die Förderrichtlinie Elektromobilität des BMVI im Rahmen der Fahrzeugbeschaffung die Förderung von öffentlich zugänglicher Ladeinfrastruktur. Diese Förderrichtlinie beinhaltet rund 30 Millionen Euro Fördermittel jährlich, wovon circa zwei bis drei Millionen Euro in den Aufbau von Ladeinfrastruktur geflossen sind. Laufzeit 2015 bis 2019.

Quellen: Bundesregierung, Versicherungsmagazin; Bild: © Sven Krautwald / fotolia

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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