Die Bundesregierung hat sich ein wichtiges Ziel gesetzt: Die Förderung von gemeinwohlorientierten, digitalen Innovationen, die den Menschen in den Mittelpunkt stellen. Dieses Vorhaben soll sich auch in ihrer Strategie zur Künstlichen Intelligenz (KI) widerspiegeln.
Schwerpunkte der Strategie der Bundesregierung sind die Stärkung wissenschaftlicher Kompetenzen, Strukturen und der Transfer von wissenschaftlichen Ergebnissen in Anwendung und Praxis. Derzeit arbeitet die Regierung laut eigenen Angaben an der Umsetzung der Strategie zu KI. Das schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort auf die Kleine Anfrage von Bündnis 90/die Grünen.
Soll eine gemeinwohlorientierte Nutzung von KI gestaltet werden
Um diese Vorhaben zu erreichen, sei die Mitwirkung von Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft unabdingbar. Die in der Strategie gewählte Fokussierung diene dazu, bis 2025 mit den zur Verfügung stehenden Mitteln diese Ziele zu erreichen und eine menschenzentrierte und gemeinwohlorientierte Nutzung von KI zu gestalten, die ethisch, rechtlich, kulturell und institutionell in die Gesellschaft eingebettet ist.
Die konkrete Aufteilung der für die Umsetzung der Strategie Künstliche Intelligenz vorgesehenen drei Milliarden Euro erfolge erst beginnend mit dem Beschluss des Bundeskabinetts über die Haushaltseckwerte für die Jahre 2020 bis 2023. Auch die im Bundeshaushalt 2019 veranschlagten Mittel in Höhe von 50 Millionen Euro seien noch nicht abschließend auf die Ressorts verteilt.
Bundeskanzleramt hat beim Thema Digitalisierung besondere Rolle inne
Innerhalb der Bundesregierung seien die federführenden Ressorts das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Bundesministerium für Arbeit und Soziales und des Bundesministerium für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung. Zu den Aufgaben der federführenden Ressorts gehöre es auch, die Vernetzung zu ähnlichen Gremien und Prozessen sicherzustellen. Darüber hinaus habe das Bundeskanzleramt beim Thema Digitalisierung eine besondere Rolle inne.
Geplant sei, 2019 das Deutsche KI-Observatorium zur Beobachtung der Verbreitung und Wirkung von KI im Sinne einer Technikfolgenabschätzung einzurichten, das insbesondere die Veränderungen in der Arbeitswelt, aber auch gesellschaftliche Wechselwirkungen in den Blick nehmen und multidisziplinäre Projekte zur sozialen Technikgestaltung durchführen und fördern soll.
Zukunftsfonds "Digitale Arbeit und Gesellschaft" soll bis Jahresende stehen
Zum Aufbau der Zukunftszentren in den neuen Ländern werde eine Förderrichtlinie voraussichtlich im ersten Quartal 2019 veröffentlicht. Die Zukunftszentren sollen ihre Arbeit nach Abschluss des Auswahlverfahrens aufnehmen. Der Zukunftsfonds Digitale Arbeit und Gesellschaft und die betrieblichen Experimentierräume zu KI sollen bis Jahresende ausgearbeitet werden.
Die Bundesregierung werde 2019 zudem die KI-spezifische Unterstützung von mittelständischen Unternehmen ausweiten und möchte über die Kompetenzzentren Mittelstand 4.0 durch "KI-Trainer" jährlich mindestens 1.000 Unternehmenskontakte erzielen. Außerdem sei bereits ein Innovationswettbewerb konzipiert, der in Kürze umgesetzt werden soll. Die Digital-Hub-Initiative werde 2019 den Austausch zu KI-relevanten Themen deutlich intensivieren.
Nutzen von KI zur Betrugsbekämpfung wird zunächst geprüft
Die Identifikation von geeigneten Anwendungsszenarien, die eine verbesserte Effizienz, Qualität oder Sicherheit für Verwaltungsleistungen erwarten lassen, werde ebenfalls angegangen. Konkret werde hierzu zunächst der Nutzen von KI zur Betrugsbekämpfung geprüft. 2019 sollen auch erste Schritte zur Weiterentwicklung und Vernetzung der KI-Kompetenzzentren umgesetzt werden, was ein Baustein zum Aus- und Aufbau eines nationalen Forschungskonsortiums sei.
Auch KI-Forschungsprogramme zum Autonomen Fahren sollen noch in diesem Jahr ausgewählt und gestartet werden. Zur Gewinnung von KI-Spezialisten aus dem Ausland werden Verhandlungen mit der Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH) über ein entsprechendes Programm geführt, betont die Bundesregierung.
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Quellen: Deutscher Bundestag, ATZ
Autor(en): Versicherungsmagazin