Bundesbürger sind wieder „flüssiger“

Die Bundesbürger geben wieder mehr Geld aus. Außerdem ist statistisch in jedem Haushalt mehr Geld vorhanden als allgemein bekannt. Das bringen die neuesten Zahlen des Bundesbank-Berichts zutage.

200 Euro im Jahr - insgesamt 15.400 Euro - gibt der Bundesbürger im Jahr für Konsumgüter aus. Das ergibt die jüngste Erhebung der Postbank AG. Eine zweite Erkenntnis: Wer viel Geld zur Verfügung hat und gern viel ausgibt, neigt weniger dazu, auch Geld auf die hohe Kante zu legen. Konsumfreude und Spareifer liegen nur selten auf einer Wellenlänge, zeigt der Postbankvergleich zwischen den einzelnen Bundesländern.

Während das Bundesland Bremen in Sachen „private Konsumausgaben je Einwohner“ mit 17.989 Euro die Spitze der Konsumfreudigen anführt, ist es bei den Spareifrigen mit jährlich 1.715 Euro im Mittelfeld auf Platz acht zu finden. Lediglich die beiden Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt, die das Schlusslicht in beiden Analyse-Kriterien bilden, liegen die Ausgaben-Freudigkeit mit 12.603 Euro (Meck-Pom.) und 12.879 Euro (Sachsen-A.) an gleicher Stelle wie die Höhe ihrer jährlichen Spareinlagen mit 1.172 bzw. 1.230 Euro ganz hinten im Vergleichsfeld.

Hamburg (17.263 Euro), Baden-Württemberg (16.379 Euro), Nordrhein-Westfalen (16.076 Euro) und Bayern (15.629 Euro) sind unter den Top-Five der Konsumfreudigen. Auf der Seite der Ersparnisse je Einwohner staffeln sich die Angaben etwas anders: In Baden-Württemberg legt statistisch jeder Einwohner jährlich mit 2.277 Euro am meisten auf die hohe Kante, gefolgt von Bayern (2.111 Euro), Hessen (2.052 Euro) Hamburg (1.972 Euro) und Nordrhein-Westfalen (1.910 Euro).

In den neuen Bundesländern stiegen der Postbank-Analyse zufolge in den letzten zehn Jahren die privaten Konsumausgaben in den einzelnen Ländern zwischen 42 Prozent und 50 Prozent je Einwohner. Die alten Bundesländer erreichten im selben Zeitraum Steigerungsraten zwischen 18 Prozent und 33 Prozent.

Das meiste Geld der Bundesbürger, das sie in Versicherungen investieren, steckt nach Aussagen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in der Assekuranz, denn zwei Drittel dieses Geldvermögens der privaten Haushalte entfallen auf die Lebensversicherung. Ende 2004 belief sich das Geldvermögen der privaten Haushalte bei Lebensversicherungen auf 644 Milliarden Euro und insgesamt 1040 Milliarden Euro für alle Versicherungsarten.

Gerade im letzten Jahr, als die Einschränkung des Steuerprivilegs für Kapital-Lebensversicherungen bekannt wurde, hat sich das Geldvermögen der privaten Haushalte bei Lebensversicherungen überdurchschnittlich entwickelt, teilt der GDV mit. Mit einem Anteil von 15,8 Prozent am gesamten Geldvermögen erreichte die Lebensversicherung damit Ende 2004 den dritthöchsten Wert seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland.
Wie der Verband weiter mitteilt, belegen die Zahlen zur Geldvermögensbildung die wichtige gesamtwirtschaftliche Funktion der Lebensversicherung als Träger der Altersvorsorge im deutschen Alterssicherungssystem.

Autor(en): Ellen Bocquel

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