Die neue staatliche geförderte Pflegeversicherung wird ihren Zweck nicht erfüllen, glaubt der Bund der Versicherten (BdV) aus Hamburg.
Im Interview mit dem Versicherungsmagazin sagte der Vorstandsvorsitzende Axel Kleinlein: „Das ist nicht einfach die normale übliche Pflegeversicherung mit zusätzlicher staatlicher Unterstützung, sondern ganz im Gegenteil ein ganz anders Tarifkonstrukt.“ Ursache sei der Kontrahierungszwang, der die Versicherer zwinge, jede Person aufzunehmen, insbesondere auch diejenigen, die zum Beispiel durch Vorerkrankungen ein besonders hohes Pflegerisiko haben und sonst keinen Vertrag mehr bekommen würden. Solche Personen würden sich in den neuen, staatlich monatlich mit fünf Euro geförderten Tarifen sammeln.
Vermutlich günstiger: ungeförderte Tarife
Daher würden diese Tarife, die eigentlich von Geringverdienern abgeschlossen werden sollten, besonders teuer werden. Das Ziel einer ausreichenden Vorsorge werde so meist nicht erreicht, denn die Leistung aus den geförderten Verträgen würde wohl in der Regel sehr gering ausfallen. Daher sieht der BdV hier Millionenschäden auf die Verbraucher zukommen, denn die Gelder seien schlecht investiert. Fraglich sei zudem, ob sich „Pflege-Bahr“ überhaupt am Markt halten kann.
„Ich bin gespannt, wie viele Unternehmen die staatliche geförderte Pflegeversicherung überhaupt anbieten werden und wie viele Tarife davon in sechs Jahren noch am Markt sind“, so Kleinlein. Für gesunde Menschen sei es vermutlich günstiger auf die normalen, ungeförderten Tarife zu bauen.
Risiko: Tarife werden deutlich teurer
Hier sehen Verbraucherschützer die Pflegetagegeldversicherung, die von Krankenversicherungen angeboten wird im Vorteil. Sie sei gegenüber der Pflegerentenversicherung günstiger, so die Behauptung. Tatsächlich gibt es aber bei den Pflegetagegeldversicherungen nach Art der Krankenversicherung ein erhebliches Risiko, dass die Tarife künftig, wenn es immer mehr alte Menschen und damit auch mehr Pflegefälle gibt, deutlich teurer werden. Dann besteht die Gefahr, dass Versicherte noch im hohen Alter aus dem Schutz aussteigen müssen. Demgegenüber steht die Prämie bei der Pflegrentenversicherung im Voraus fest.
Hinweis: Das vollständige Interview mit dem BdV-Vorsitzenden Axel Kleinlein, in dem der Verbraucherschützer vor allem zur Altersvorsorge Stellung nimmt, erscheint in der Februar-Ausgabe von .
Bild: © Lilo Kapp /
Im Interview mit dem Versicherungsmagazin sagte der Vorstandsvorsitzende Axel Kleinlein: „Das ist nicht einfach die normale übliche Pflegeversicherung mit zusätzlicher staatlicher Unterstützung, sondern ganz im Gegenteil ein ganz anders Tarifkonstrukt.“ Ursache sei der Kontrahierungszwang, der die Versicherer zwinge, jede Person aufzunehmen, insbesondere auch diejenigen, die zum Beispiel durch Vorerkrankungen ein besonders hohes Pflegerisiko haben und sonst keinen Vertrag mehr bekommen würden. Solche Personen würden sich in den neuen, staatlich monatlich mit fünf Euro geförderten Tarifen sammeln.
Vermutlich günstiger: ungeförderte Tarife
Daher würden diese Tarife, die eigentlich von Geringverdienern abgeschlossen werden sollten, besonders teuer werden. Das Ziel einer ausreichenden Vorsorge werde so meist nicht erreicht, denn die Leistung aus den geförderten Verträgen würde wohl in der Regel sehr gering ausfallen. Daher sieht der BdV hier Millionenschäden auf die Verbraucher zukommen, denn die Gelder seien schlecht investiert. Fraglich sei zudem, ob sich „Pflege-Bahr“ überhaupt am Markt halten kann.
„Ich bin gespannt, wie viele Unternehmen die staatliche geförderte Pflegeversicherung überhaupt anbieten werden und wie viele Tarife davon in sechs Jahren noch am Markt sind“, so Kleinlein. Für gesunde Menschen sei es vermutlich günstiger auf die normalen, ungeförderten Tarife zu bauen.
Risiko: Tarife werden deutlich teurer
Hier sehen Verbraucherschützer die Pflegetagegeldversicherung, die von Krankenversicherungen angeboten wird im Vorteil. Sie sei gegenüber der Pflegerentenversicherung günstiger, so die Behauptung. Tatsächlich gibt es aber bei den Pflegetagegeldversicherungen nach Art der Krankenversicherung ein erhebliches Risiko, dass die Tarife künftig, wenn es immer mehr alte Menschen und damit auch mehr Pflegefälle gibt, deutlich teurer werden. Dann besteht die Gefahr, dass Versicherte noch im hohen Alter aus dem Schutz aussteigen müssen. Demgegenüber steht die Prämie bei der Pflegrentenversicherung im Voraus fest.
Hinweis: Das vollständige Interview mit dem BdV-Vorsitzenden Axel Kleinlein, in dem der Verbraucherschützer vor allem zur Altersvorsorge Stellung nimmt, erscheint in der Februar-Ausgabe von .
Bild: © Lilo Kapp /
Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek