Nach einer Umfrage des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) denken 36 Prozent der Solo-Selbstständigen darüber nach, Deutschland zu verlassen. 27 Prozent der Befragten sagten, sie wollten ihre Selbstständigkeit wieder aufgeben. Als wichtigste Ursache dafür wurde überbordende Bürokratie genannt. Das Institut hat für die Studie im Auftrag des Bundesverbands für selbstständige Wissensarbeit, des Verbands der Gründer und Selbstständigen Deutschland und der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft 6.300 Solo-Selbstständige befragt.
Statusfeststellungsverfahren als häufiger Grund
Zentraler Grund für die Abwanderungstendenzen ist demnach das aufwändige und mit vielen Unsicherheiten behaftete Statusfeststellungsverfahren, in dem für jeden einzelnen Auftrag separat geprüft wird, ob eine Person scheinselbstständig ist oder nicht. Das sorge für Rechtsunsicherheit bei Selbstständigen und bei Kunden. Die Folge sei, dass immer mehr Auftraggeber keine Solo-Selbstständigen mehr beauftragen. Besonders hoch sei die Abwanderungsbereitschaft bei jungen, gut ausgebildeten Selbstständigen wie zum Beispiel IT-Freelancern, so die Studie.
Der Verbandschef und Sprecher der Bundesarbeitsgemeinschaft der Selbstständigenverbände (BAGSV), Andreas Lutz, sagte, die Selbstständigen wünschten sich mehr Respekt und Rechtssicherheit. "Doch unsere Regierung behandelt uns als Störfaktor." Laut Ifo-Institut ist das Geschäftsklima für Solo-Selbstständige und Kleinstunternehmen schlechter als in der Gesamtwirtschaft.
Deutsche Presse-Agentur (dpa). https://www.dpa.com/de
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Autor(en): dpa