Die private Krankenversicherung (PKV) verliert im öffentlichen Ansehen immer mehr den Anspruch, die bessere Alternative zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zu sein. So muss man wohl einige Ergebnisse der neuesten Continentale-Studie interpretieren, für die 1.285 Deutsche ab 25 Jahren von TNS Infratest befragt wurden.
Ein zentrales Alleinstellungsmerkmal der PKV ist, ihren Versicherten eine überlegene medizinische Versorgung zu sichern. Das wird aber öffentlich so kaum noch wahrgenommen. Denn eine dauerhaft gute medizinische Versorgung sehen mit 55 Prozent nur unwesentlich weniger Befragte durch die GKV wie mit 67 Prozent durch die PKV gesichert. Dagegen hat die PKV bei einem weiteren Alleinstellungsmerkmal klar verloren: Die Bevölkerung traut ihr mehrheitlich nicht mehr zu, angesichts der demografischen Entwicklung auf Dauer bezahlbare Beiträge zu bieten. Das wird von zwei Drittel der Befragten ausgerechnet der GKV zugeschrieben, der derzeit demografische Sicherungskomponenten fehlen.
Nur schlechte Kommunikation?
Woran liegt es, dass Eigen- und Fremdbild derart weit auseinanderfallen? Dafür gibt es vermutlich verschiedene Gründe.
Die öffentliche Wahrnehmung wird sicher durchaus durch die laufende Medienberichterstattung beeinflusst. Bereits mehrere Jahre in Folge macht dort die PKV mit erschreckenden Beitragsanpassungen von sich reden. Auch wenn es sich meist um erklärbare Ausreißer handelt, prägen sie das Bild.Umgekehrt dürfte die hitzige Diskussion über die aktuellen Überschüsse der GKV dazu beitragen, dass die Bevölkerung hier eher den gegenteiligen Eindruck erhält, es mit einem beitragsstabilen System zu tun zu haben.Wahrscheinlich ist es aber so, dass immer mehr Menschen desillusioniert sind. Sie glauben nicht mehr den vollmundigen Werbeversprechen der Luxusversorgung zum dauerhaften Schnäppchenpreis. Sie realisieren, dass beide Versicherungssysteme durchaus vergleichbare Probleme haben, bei steigenden Leistungsausgaben sowohl die Leistungen hoch als auch die Beiträge niedrig zu halten.
Besser auf Kunden zugehen
Die PKV muss viel tun, um wieder öffentlich wahrnehmbare Alleinstellungsmerkmale aufzubauen. Ob sie die Gelegenheit dafür nach einem möglichen Regierungswechsel bekommt, ist unsicher.Ein Anfang wäre allerdings, die Kunden besser zu informieren, selbst wenn es keine Provision dabei zu verdienen gibt. Das scheint nötig zu sein, wie ein anderes Befragungsergebnis zeigt. 81 Prozent der Befragten sehen sich weniger gut bis schlecht über das Thema Unisex informiert – nicht viel mehr als ein Vierteljahr vor der zwangsweisen Umstellung der Neugeschäftstarife.
Dass es tatsächlich großen Informationsbedarf gibt, zeigen die teilweise völlig falschen Einschätzungen, für welches Geschlecht Unisex welche Auswirkungen haben wird. So glauben mehr Befragte, dass Rentenversicherungen für Frauen teurer werden statt richtigerweise für Männer. In der Krankenversicherung können sich die Bürger nicht entscheiden und sehen gleich häufig Männer oder richtigerweise Frauen im Vorteil. Bei Risikolebensversicherungen liegt eine klare Mehrheit falsch und glaubt, diese würden für Männer teurer.
Mit guter Information beim Kunden punkten
Statt mit Billigtarifen und Umdeckungsangeboten, wie sie immer noch massenhaft per E-Mail-Spam durch das Netz geistern und das Ansehen der PKV belasten, könnten die Krankenversicherer und ihre Vertriebe beim Kunden mit guter Information punkten. Und zwar nicht etwa nur selektiv je nach vermuteten Abschlusschancen in einem Unisexschlussverkaufs-Rennen.
Ein zentrales Alleinstellungsmerkmal der PKV ist, ihren Versicherten eine überlegene medizinische Versorgung zu sichern. Das wird aber öffentlich so kaum noch wahrgenommen. Denn eine dauerhaft gute medizinische Versorgung sehen mit 55 Prozent nur unwesentlich weniger Befragte durch die GKV wie mit 67 Prozent durch die PKV gesichert. Dagegen hat die PKV bei einem weiteren Alleinstellungsmerkmal klar verloren: Die Bevölkerung traut ihr mehrheitlich nicht mehr zu, angesichts der demografischen Entwicklung auf Dauer bezahlbare Beiträge zu bieten. Das wird von zwei Drittel der Befragten ausgerechnet der GKV zugeschrieben, der derzeit demografische Sicherungskomponenten fehlen.
Nur schlechte Kommunikation?
Woran liegt es, dass Eigen- und Fremdbild derart weit auseinanderfallen? Dafür gibt es vermutlich verschiedene Gründe.
Die öffentliche Wahrnehmung wird sicher durchaus durch die laufende Medienberichterstattung beeinflusst. Bereits mehrere Jahre in Folge macht dort die PKV mit erschreckenden Beitragsanpassungen von sich reden. Auch wenn es sich meist um erklärbare Ausreißer handelt, prägen sie das Bild.Umgekehrt dürfte die hitzige Diskussion über die aktuellen Überschüsse der GKV dazu beitragen, dass die Bevölkerung hier eher den gegenteiligen Eindruck erhält, es mit einem beitragsstabilen System zu tun zu haben.Wahrscheinlich ist es aber so, dass immer mehr Menschen desillusioniert sind. Sie glauben nicht mehr den vollmundigen Werbeversprechen der Luxusversorgung zum dauerhaften Schnäppchenpreis. Sie realisieren, dass beide Versicherungssysteme durchaus vergleichbare Probleme haben, bei steigenden Leistungsausgaben sowohl die Leistungen hoch als auch die Beiträge niedrig zu halten.
Besser auf Kunden zugehen
Die PKV muss viel tun, um wieder öffentlich wahrnehmbare Alleinstellungsmerkmale aufzubauen. Ob sie die Gelegenheit dafür nach einem möglichen Regierungswechsel bekommt, ist unsicher.Ein Anfang wäre allerdings, die Kunden besser zu informieren, selbst wenn es keine Provision dabei zu verdienen gibt. Das scheint nötig zu sein, wie ein anderes Befragungsergebnis zeigt. 81 Prozent der Befragten sehen sich weniger gut bis schlecht über das Thema Unisex informiert – nicht viel mehr als ein Vierteljahr vor der zwangsweisen Umstellung der Neugeschäftstarife.
Dass es tatsächlich großen Informationsbedarf gibt, zeigen die teilweise völlig falschen Einschätzungen, für welches Geschlecht Unisex welche Auswirkungen haben wird. So glauben mehr Befragte, dass Rentenversicherungen für Frauen teurer werden statt richtigerweise für Männer. In der Krankenversicherung können sich die Bürger nicht entscheiden und sehen gleich häufig Männer oder richtigerweise Frauen im Vorteil. Bei Risikolebensversicherungen liegt eine klare Mehrheit falsch und glaubt, diese würden für Männer teurer.
Mit guter Information beim Kunden punkten
Statt mit Billigtarifen und Umdeckungsangeboten, wie sie immer noch massenhaft per E-Mail-Spam durch das Netz geistern und das Ansehen der PKV belasten, könnten die Krankenversicherer und ihre Vertriebe beim Kunden mit guter Information punkten. Und zwar nicht etwa nur selektiv je nach vermuteten Abschlusschancen in einem Unisexschlussverkaufs-Rennen.
Autor(en): Matthias Beenken