Die britische Aufsichtsbehörde Financial Services Authority (FSA) führt noch in diesem Jahr ein neues Verfahren zur Verbesserung der Finanzberichterstattung für britische Versicherer ein. Bislang existiert erst ein Prototyp, der dem amtlichen Stresstest in Deutschland vergleichbar ist, der 2003 in erstmals praktiziert wurde. Dabei waren rund 20 Gesellschaften durchgefallen.
Die Resultate des "Prototyps" zeigen, dass auch in Großbritannien nicht alles Gold ist, was glänzt. Als eine der ersten Gesellschaften musste sich die Standard Life Assurance Company (Edinburgh) offenbaren. Ergebnis laut deutscher Niederlassung: Die Sicherheitsmittel seien mit 216 Prozent gedeckt und damit würde die geforderte Mindestdeckung von 100 Prozent deutlich übertroffen.
Die Agentur FitchRatings hat nachgerechnet. Die Solvenzmarge würde bei Standard Life nach dem neuen FSA-Verfahren bei nur 120 Prozent liegen. "Damit würden die geänderten Eigenkapitalanforderungen nur knapp erfüllt", sagt Fitch-Analyst Dr. Marco Metzler. Fitch geht sogar davon aus, dass einige britische Lebensversicherer den harten Stresstest der FSA nicht bestehen werden. Da dessen Ergebnisse jedoch frühestens Anfang 2005 offiziell veröffentlicht werden, will die Ratingagentur schon im Herbst 2004 eigene Ergebnisse zur Solvabilität britischer Lebensversicherer vorlegen.
Bereits jetzt zeichneten sich Probleme ab. So wolle die Abbey National (London) die Verzinsung für ihre Kunden aktuell auf null senken, um die höheren Eigenkapitalanforderungen erfüllen zu können. Schlechte Stimmung verbreitet auch der kürzlich vorgelegte Bericht zu den amtlichen Untersuchungen über die Equitable Life (London). Durch nicht hinreichend gedeckte Garantieversprechen des Versicherers in den neunziger Jahren hatten mehr als 800.000 Kunden massive Kürzungen ihrer Renten hinnehmen müssen. Im Bericht heißt es, dass über Jahrzehnte hinweg Misswirtschaft betrieben wurde und auch die Finanzaufsicht versagt habe.
In Deutschland zeichnet sich derweil eine Aufweichung der Kriterien für den amtlichen Stresstest ab. Beim harten Kapitalmarkt-Szenario (Stresstest A) mussten die Versicherer bisher ihre verbleibende Solvabilität angeben, wenn gleichzeitig folgendes passiert:
Nun soll das Szenario A offenbar abgeschwächt werden, kritisiert FitchRatings. Nun soll nur noch so gerechnet werden, als würden entweder die Aktien um 35 Prozent einbrechen oder die Kurse Festverzinslicher um zehn Prozent zurückgehen. Da 2002 aber beide Extrem-Werte an Verlusten nahezu erreicht worden seien – 44 Prozent bei Aktien und fünf Prozent Kursverlust bei Festverzinslichen –, werde FitchRatings selbst auch weiterhin den härteren Stresstest rechnen.
Die Resultate des "Prototyps" zeigen, dass auch in Großbritannien nicht alles Gold ist, was glänzt. Als eine der ersten Gesellschaften musste sich die Standard Life Assurance Company (Edinburgh) offenbaren. Ergebnis laut deutscher Niederlassung: Die Sicherheitsmittel seien mit 216 Prozent gedeckt und damit würde die geforderte Mindestdeckung von 100 Prozent deutlich übertroffen.
Die Agentur FitchRatings hat nachgerechnet. Die Solvenzmarge würde bei Standard Life nach dem neuen FSA-Verfahren bei nur 120 Prozent liegen. "Damit würden die geänderten Eigenkapitalanforderungen nur knapp erfüllt", sagt Fitch-Analyst Dr. Marco Metzler. Fitch geht sogar davon aus, dass einige britische Lebensversicherer den harten Stresstest der FSA nicht bestehen werden. Da dessen Ergebnisse jedoch frühestens Anfang 2005 offiziell veröffentlicht werden, will die Ratingagentur schon im Herbst 2004 eigene Ergebnisse zur Solvabilität britischer Lebensversicherer vorlegen.
Bereits jetzt zeichneten sich Probleme ab. So wolle die Abbey National (London) die Verzinsung für ihre Kunden aktuell auf null senken, um die höheren Eigenkapitalanforderungen erfüllen zu können. Schlechte Stimmung verbreitet auch der kürzlich vorgelegte Bericht zu den amtlichen Untersuchungen über die Equitable Life (London). Durch nicht hinreichend gedeckte Garantieversprechen des Versicherers in den neunziger Jahren hatten mehr als 800.000 Kunden massive Kürzungen ihrer Renten hinnehmen müssen. Im Bericht heißt es, dass über Jahrzehnte hinweg Misswirtschaft betrieben wurde und auch die Finanzaufsicht versagt habe.
In Deutschland zeichnet sich derweil eine Aufweichung der Kriterien für den amtlichen Stresstest ab. Beim harten Kapitalmarkt-Szenario (Stresstest A) mussten die Versicherer bisher ihre verbleibende Solvabilität angeben, wenn gleichzeitig folgendes passiert:
- Einbruch der Aktien-Kurse um 35 Prozent,
- Rückgang der Kurse festverzinslicher Wertpapiere um zehn Prozent,
- Bonitäts-Abschlag für Unternehmens-Anleihen (Corporate Bonds) um bis zu 30 Prozent (Rating-Note BB bis B: zehn Prozent; ohne Rating: zehn Prozent; Rating-Note CCC bis D: 30 Prozent).
Nun soll das Szenario A offenbar abgeschwächt werden, kritisiert FitchRatings. Nun soll nur noch so gerechnet werden, als würden entweder die Aktien um 35 Prozent einbrechen oder die Kurse Festverzinslicher um zehn Prozent zurückgehen. Da 2002 aber beide Extrem-Werte an Verlusten nahezu erreicht worden seien – 44 Prozent bei Aktien und fünf Prozent Kursverlust bei Festverzinslichen –, werde FitchRatings selbst auch weiterhin den härteren Stresstest rechnen.
Autor(en): Detlef Pohl