Die Absicherungsqualität der Bundesbürger ist weitgehend unabhängig von den verschiedenen Vergütungsmodellen wie Honorarberatung oder provisionsorientierte Beratung. Das ist ein Ergebnis der Studie des Instituts für Management- und Wirtschaftsforschung (IMWF), die am 12. Juli in Köln vorgestellt wurde.
"Verbraucherschutz durch Vergütungsmodelle im Finanzvertrieb“"heißt die Studie, zu denen das IMWF 2.088 Bundesbürger über 18 Jahren befragte. Auftraggeber waren die Versicherer Canada Life, Volkswohl Bund, Zurich, Stuttgarter und Standard Life. Hintergrund der Studie ist, dass derzeit klassische Provisionsmodelle in Frage gestellt werden, weil man sich von Honorarmodellen eine bessere Beratung der Kunden verspreche. Dass Honorarberatung per se besser als Provisionsberatung sei, ist nach dieser Studie mit einem Fragezeichen zu versehen, sagte IMWF-Analyst Jörg Forthmann. Beide Vergütungsmodelle lieferten eine vergleichbares Versorgungsniveau. Die anwesenden Vorstände der auftraggebenden Versicherer vereine die Sorge, die politische Meinungsbildung könne in dieser wichtigen Frage in die falsche Richtung gehen.
Dabei wehrten sich die Versicherer gegen Vorwürfe, das gegenwärtige System der dominierenden Provisionsberatung führe zu massiven Fehlsteuerungen. Vorgeworfen wird der Branche beispielsweise, dass es zu viele Vermittler in Deutschland gebe, die Transparenz über tatsächlich gezahlte Provisionen fehle und die Provisionierung Fehlanreize bei der Vermittlung setze. Professor Dr. Hans-Wilhelm Zeidler (Vorstand Zurich) betonte, dass es in dem Vermittlerregister sehr viele inaktive Vermittler gebe und die wahre Vermittlerzahl wesentlich geringer sei. Dietmar Bläsing (Vorstand Volkswohl Bund) meinte, dass die einkalkulierten Provisionen doch offengelegt würden. Jedoch seien auch Fehlentwicklungen etwa durch Umdeckungen in der Lebensversicherung festzustellen. Günther Soboll (Hauptbevollmächtigter Canada Life) und Bertram Valentin (Managing Director Standard Life) bemerkten, dass sie bereits Honorartarife anbieten. Dies biete auch der Volkswohl Bund an, so Bläsing, jedoch müsse sich der Vermittler entscheiden, ob er eine Courtagevereinbarung oder als Honorarberater mit dem Versicherer zusammenarbeiten wolle.
Honorarberatung unerwünscht
Ein weiteres Ergebnis der Studie: Rund 85 Prozent der befragten Deutschen sind gar nicht bereit, für eine Beratungsleistung Honorar zu bezahlen. Sollten also Honorarmodelle weiter forciert werden, dürften damit in Zukunft immer weniger Bürger bereit sein, sich über ihre Risiko- und Vorsorgelücken beraten zu lassen. Wichtigster Grund für diese Haltung: Die Bürger stehen der Idee grundsätzlich negativ gegenüberstehen, für eine Beratungsleistung Geld auszugeben. Rund 40 Prozent halten dieses Modell für zu teuer. Das Preisargument spielt dabei nicht nur für die Gruppe der strikten Honorargegner eine wichtige Rolle. Auch die Bürger, die zumindest bei dem Angebot einer ganzheitlichen Finanzberatung ein Honorar in Erwägung ziehen, sehen den finanziellen Aufwand dafür in engen Grenzen. Jeder zweite spricht sich dafür aus, maximal 100 Euro zu investieren.
Bild: © Low500/
"Verbraucherschutz durch Vergütungsmodelle im Finanzvertrieb“"heißt die Studie, zu denen das IMWF 2.088 Bundesbürger über 18 Jahren befragte. Auftraggeber waren die Versicherer Canada Life, Volkswohl Bund, Zurich, Stuttgarter und Standard Life. Hintergrund der Studie ist, dass derzeit klassische Provisionsmodelle in Frage gestellt werden, weil man sich von Honorarmodellen eine bessere Beratung der Kunden verspreche. Dass Honorarberatung per se besser als Provisionsberatung sei, ist nach dieser Studie mit einem Fragezeichen zu versehen, sagte IMWF-Analyst Jörg Forthmann. Beide Vergütungsmodelle lieferten eine vergleichbares Versorgungsniveau. Die anwesenden Vorstände der auftraggebenden Versicherer vereine die Sorge, die politische Meinungsbildung könne in dieser wichtigen Frage in die falsche Richtung gehen.
Dabei wehrten sich die Versicherer gegen Vorwürfe, das gegenwärtige System der dominierenden Provisionsberatung führe zu massiven Fehlsteuerungen. Vorgeworfen wird der Branche beispielsweise, dass es zu viele Vermittler in Deutschland gebe, die Transparenz über tatsächlich gezahlte Provisionen fehle und die Provisionierung Fehlanreize bei der Vermittlung setze. Professor Dr. Hans-Wilhelm Zeidler (Vorstand Zurich) betonte, dass es in dem Vermittlerregister sehr viele inaktive Vermittler gebe und die wahre Vermittlerzahl wesentlich geringer sei. Dietmar Bläsing (Vorstand Volkswohl Bund) meinte, dass die einkalkulierten Provisionen doch offengelegt würden. Jedoch seien auch Fehlentwicklungen etwa durch Umdeckungen in der Lebensversicherung festzustellen. Günther Soboll (Hauptbevollmächtigter Canada Life) und Bertram Valentin (Managing Director Standard Life) bemerkten, dass sie bereits Honorartarife anbieten. Dies biete auch der Volkswohl Bund an, so Bläsing, jedoch müsse sich der Vermittler entscheiden, ob er eine Courtagevereinbarung oder als Honorarberater mit dem Versicherer zusammenarbeiten wolle.
Honorarberatung unerwünscht
Ein weiteres Ergebnis der Studie: Rund 85 Prozent der befragten Deutschen sind gar nicht bereit, für eine Beratungsleistung Honorar zu bezahlen. Sollten also Honorarmodelle weiter forciert werden, dürften damit in Zukunft immer weniger Bürger bereit sein, sich über ihre Risiko- und Vorsorgelücken beraten zu lassen. Wichtigster Grund für diese Haltung: Die Bürger stehen der Idee grundsätzlich negativ gegenüberstehen, für eine Beratungsleistung Geld auszugeben. Rund 40 Prozent halten dieses Modell für zu teuer. Das Preisargument spielt dabei nicht nur für die Gruppe der strikten Honorargegner eine wichtige Rolle. Auch die Bürger, die zumindest bei dem Angebot einer ganzheitlichen Finanzberatung ein Honorar in Erwägung ziehen, sehen den finanziellen Aufwand dafür in engen Grenzen. Jeder zweite spricht sich dafür aus, maximal 100 Euro zu investieren.
Bild: © Low500/
Autor(en): Bernhard Rudolf