Raucher oder Nichtraucher lautet immer öfter die Gretchenfrage – auch bei den Versicherern. Ein gutes Dutzend Assekuranz-Anbieter legte inzwischen Nichtraucher-Tarife im Segment Risiko-Lebensversicherung auf. Das Beantworten der Antragsformulare kann zur Gratwanderung werden, denn ab wie viel Zigaretten gilt man als Raucher? Und was ist mit den Gelegenheitsrauchern?
Der blaue Dunst, den viele Raucher für den Duft der großen weiten Welt halten, vernebelt zunehmend den Durchblick in der Tarifwelt der Risikolebensversicherungen. Die Versicherungsgesellschaften Axa, Basler Securitas, CosmosDirekt, KarstadtQuelle, Ontos und WGV Schwäbische Allgemeine bieten – je nach Auslegung – so genannte Nichtraucher- oder auch Raucherpolicen an.
Raucher, die im Alltag im Büro und im Restaurant ohnehin einen immer schwereren Stand haben, werden nun auch immer öfter von den Versicherern in eine Zwei-Klassen-Gesellschaft verwiesen und gleichzeitig stärker zur Kasse gebeten.
Bei den Antragsformularen zu einer Risikolebensversicherung geht es zur Sache, aber längst nicht so deutlich und klar verständlich, wie es von Nöten wäre. Denn wie viel Ehrlichkeit traut man einem Antragsteller zu? Wer auf dem Weg zu seiner Risikolebensversicherungs-Police Formeln wie folgt unterschreiben muss: „Ich beabsichtige auch in Zukunft weder zu rauchen noch Nikotin in anderer Form zu mir zu nehmen“, wird seinen Mut zur Wahrheit kaum unter Beweis stellen wollen. Auch bei der Zusicherung „Ich habe in den vergangenen zwölf Monaten nicht geraucht und kein Nikotin aktiv in anderer Form zu mir genommen und habe nicht die Absicht, in Zukunft zu rauchen oder Tabakprodukte zu konsumieren“, die man bei der WGV Schwäbische Allgemeine für die Nichtraucherpolice abgeben muss, bleibt ein Nachgeschmack.
Wer will denn künftig den Wahrheitsgehalt der schriftlichen Zusicherungen überprüfen? Kommt dazu der Versicherungsvertreter der „Pfefferminzia“ einmal täglich zur Überprüfung der rauchfreien Zone zum Kunden nach Hause? Und was ist mit denen, die Jahre später rückfällig werden, und wieder anfangen zu rauchen?
Die Verbraucherschützer sehen in den Formulierungen auf den Antragsformularen der Versicherer bloße Absichtserklärungen. Wolfgang Scholl, der bei der Verbraucherzentrale Bundesverband Berlin für das Ressort Versicherungen zuständig ist, fordert mehr Deutlichkeit: „In Antragsfragen sollten mehr Fakten abgefragt werden.“ Ob Raucher oder Nichtraucher sei schwer zu unterscheiden, da „es an Daten mangelt, die eine solche Unterscheidung rechtfertigt“.
Nicht alle in der Branche nehmen die Raucher speziell „aufs Korn“. Bei der Debeka, Marktführer der privaten Krankenversicherer und auch im Segment Lebensversicherung unter den Top-Ten in Deutschland, heißt es dazu: „Wir halten die gesplitteten Tarife für Raucher und Nichtraucher für sehr schwer nachvollziehbar.“ Schließlich ändern gerade Raucher ihr Verhalten, hören heute auf mit der Qualmerei und beginnen übermorgen wieder, weil sie ihren Rauchabstinenz-Vorsatz nicht durchhalten können.
Bei der KarstadtQuelle Versicherung sieht man das anders. Wer nicht raucht, kommt in den Genuss günstigerer Prämien. Ein 30-jähriger Nichtraucher beispielsweise bezahlt für eine Risiko-Police mit 20-jähriger Laufzeit und garantierter Versicherungssumme von 100.000 Euro im Jahr lediglich 78,61 Euro. – Bei der CosmosDirekt dagegen muss ein gleichaltriger Raucher bei gleicher Laufzeit pro Jahr 112,09 Euro als Prämie hinlegen.
Viel teurer für die Nikotinverzehrer wird es gar bei der Basler Securitas (Jahresprämie 394,82 Euro) und bei der Axa (329,33 Euro). – Die „Einheits-Police“ in Sachen Risiko-Leben für Raucher und Nichtraucher kostet bei der Debeka 211,85 Euro.
Bei diesen Unterschieden heißt es, ordentlich und genau auf das Bedingungswerk zu schauen.
Der blaue Dunst, den viele Raucher für den Duft der großen weiten Welt halten, vernebelt zunehmend den Durchblick in der Tarifwelt der Risikolebensversicherungen. Die Versicherungsgesellschaften Axa, Basler Securitas, CosmosDirekt, KarstadtQuelle, Ontos und WGV Schwäbische Allgemeine bieten – je nach Auslegung – so genannte Nichtraucher- oder auch Raucherpolicen an.
Raucher, die im Alltag im Büro und im Restaurant ohnehin einen immer schwereren Stand haben, werden nun auch immer öfter von den Versicherern in eine Zwei-Klassen-Gesellschaft verwiesen und gleichzeitig stärker zur Kasse gebeten.
Bei den Antragsformularen zu einer Risikolebensversicherung geht es zur Sache, aber längst nicht so deutlich und klar verständlich, wie es von Nöten wäre. Denn wie viel Ehrlichkeit traut man einem Antragsteller zu? Wer auf dem Weg zu seiner Risikolebensversicherungs-Police Formeln wie folgt unterschreiben muss: „Ich beabsichtige auch in Zukunft weder zu rauchen noch Nikotin in anderer Form zu mir zu nehmen“, wird seinen Mut zur Wahrheit kaum unter Beweis stellen wollen. Auch bei der Zusicherung „Ich habe in den vergangenen zwölf Monaten nicht geraucht und kein Nikotin aktiv in anderer Form zu mir genommen und habe nicht die Absicht, in Zukunft zu rauchen oder Tabakprodukte zu konsumieren“, die man bei der WGV Schwäbische Allgemeine für die Nichtraucherpolice abgeben muss, bleibt ein Nachgeschmack.
Wer will denn künftig den Wahrheitsgehalt der schriftlichen Zusicherungen überprüfen? Kommt dazu der Versicherungsvertreter der „Pfefferminzia“ einmal täglich zur Überprüfung der rauchfreien Zone zum Kunden nach Hause? Und was ist mit denen, die Jahre später rückfällig werden, und wieder anfangen zu rauchen?
Die Verbraucherschützer sehen in den Formulierungen auf den Antragsformularen der Versicherer bloße Absichtserklärungen. Wolfgang Scholl, der bei der Verbraucherzentrale Bundesverband Berlin für das Ressort Versicherungen zuständig ist, fordert mehr Deutlichkeit: „In Antragsfragen sollten mehr Fakten abgefragt werden.“ Ob Raucher oder Nichtraucher sei schwer zu unterscheiden, da „es an Daten mangelt, die eine solche Unterscheidung rechtfertigt“.
Nicht alle in der Branche nehmen die Raucher speziell „aufs Korn“. Bei der Debeka, Marktführer der privaten Krankenversicherer und auch im Segment Lebensversicherung unter den Top-Ten in Deutschland, heißt es dazu: „Wir halten die gesplitteten Tarife für Raucher und Nichtraucher für sehr schwer nachvollziehbar.“ Schließlich ändern gerade Raucher ihr Verhalten, hören heute auf mit der Qualmerei und beginnen übermorgen wieder, weil sie ihren Rauchabstinenz-Vorsatz nicht durchhalten können.
Bei der KarstadtQuelle Versicherung sieht man das anders. Wer nicht raucht, kommt in den Genuss günstigerer Prämien. Ein 30-jähriger Nichtraucher beispielsweise bezahlt für eine Risiko-Police mit 20-jähriger Laufzeit und garantierter Versicherungssumme von 100.000 Euro im Jahr lediglich 78,61 Euro. – Bei der CosmosDirekt dagegen muss ein gleichaltriger Raucher bei gleicher Laufzeit pro Jahr 112,09 Euro als Prämie hinlegen.
Viel teurer für die Nikotinverzehrer wird es gar bei der Basler Securitas (Jahresprämie 394,82 Euro) und bei der Axa (329,33 Euro). – Die „Einheits-Police“ in Sachen Risiko-Leben für Raucher und Nichtraucher kostet bei der Debeka 211,85 Euro.
Bei diesen Unterschieden heißt es, ordentlich und genau auf das Bedingungswerk zu schauen.
Autor(en): Ellen Bocquel