Bei der BCA AG tut sich einiges, aktuell und in naher Zukunft. Dies zeigte sich auf der Jahrespressekonferenz des Maklerpools in Frankfurt am Main.
Wie bereits kürzlich angekündigt wird BCA-Vorstandsvorsitzender Roland Roider zum 1. Oktober 2012 den Maklerpool verlassen und als Vorstand zur Haftpflichtkasse Darmstadt wechseln. Seine Position übernimmt Dr. Jutta Krienke, die von der Allianz Lebensversicherung AG kommt. Doch trotz dieser und anderer personeller Änderungen werde man das Unternehmensprofil "im Wesentlichen beibehalten", so der BCA-Vorstand Oliver Lang.
Eine Maßnahme sei aber, dass man den bisherigen Beratungs- und Betreuungsprozess verändert habe und werde. Dieser veränderte Prozess sei aber auch der Tatsache geschuldet, dass durch die Verunsicherung in der Versicherungssparte und dem unbefriedigenden Geschäftsverlauf im Investmentsektor man den Partnern diejenige Unterstützung zukommen lassen wolle, die sie in der angespannten wirtschaftlichen Lage benötigten.
Beim Vertrieb wieder "zurück auf die Straße"
Auch der Umstand, dass mit Andreas Rau ein neuer Vertriebsleiter an Bord gekommen und der Vertrieb auf sechs Personen aufgestockt worden sei, solle dem Umfeld signalisieren, dass die bisherige Ära, in der die BCA „vertrieblich eher schwächer aufgestellt war“ nun zu Ende und man „zurück auf der Straße“ sei.
Die Neuregelung des § 34 f GewO, die ab dem 1. Januar 2013 greift, bedeutet für Finanzanlagenvermittler unter anderem, dass sie einer strengen Qualifikationspflicht unterliegen. nach Wertpapierhandelsgesetz dokumentieren, ein Anlageberaterprotokoll führen müssen und einer Testatspflicht unterworfen werden. Auch Bank- und Haftungsdachberater benötigen dann einen Qualifikationsnachweis.
Notwendigkeit sich zu bewegen, erkennen noch zu wenige
In Folge dieser Neuregelung werden für die Vermittler Vermögensschadenhaftpflichtversicherung, enthaftende Produktkonzepte und das Haftungsdach eine immer wichtigere Rolle spielen. "Der Paragraph 34 f wird den Markt dramatisch verändern, doch die Makler sind auf diesen Umstand noch nicht vorbereitet“. Viele verhielten sich immer noch nach dem Rheinländischen Prinzip „is noch immer jot jejange", was künftig aber fatal wäre, so die Einschätzung von BCA-Vorstand Oliver Lang.
Dass die Vermittler aber für die diversen Verwerfungen sensibilisiert sind, zeigt der weitere Kommentar von Lang: "Wir werden in den nächsten zwölf Monaten einen überproportionalen Wachstumsschub bei unserem Haftungsdach verzeichnen". Bei einer Befragung des Pools von rund 730 Kunden hatten bereits 38 Prozent angegeben, dass das Haftungsdach in Folge des § 34 f für sie eine (noch) wichtige(re) Poolleistung werden wird. Seine Prognose: Rund 30 Prozent aller Investmentvermittler werden Schwierigkeiten haben oder es nicht schaffen, künftig nach Paragraf 34 f zu vermitteln. Und auch die BCA glaubt, dass die Neuregelung sich auf sie direkt auswirken wird, denn sie rechnen mit einem "signifikanten Partnerschwund".
Hände weg von geschlossenen Fonds – nicht bei der BCA
Laut Oliver Lang sind geschlossene Fonds "salonfähiger geworden" seit sie als Finanzinstrument eingestuft werden und eine Plausibilitätsprüfung bei externen Prüfern durchlaufen müssen. Aus diesem Grund habe sich die BCA entschieden, diese künftig stärker über den Pool, aber auch über das Haftungsdach anzubieten. Die Nachfrage nach diesen sei auch erfreulich gestiegen, sicher auch, weil neben Immobilienfonds auch nachhaltige Produkte angeboten würden. Der neue Partner "Ökorenta" böte hier eine interessante Palette. Wichtige Faktoren der BCA-Abwicklungsplattform für geschlossene Fonds seien unter anderem: BCA und BCA Bank prüften die Produkte auf Plausibilität, die Beratungsunterlagen seien initiatorenunabhängig und die Plattform übernähme die Haftung.
Angesprochen auf den Entwurf der Vermittlerrichtlinie 2, den die Europäische Kommission nun veröffentlicht hat und in dessen Mittelpunkt wie erwartet die Vergütung steht, gaben die BCA-Vorstände zu bedenken, dass der Verbraucher sicher vor ausufernder Provisionsgier geschützt werden müsste. Aber die auch von vielen Verbänden bemängelte Regulierungswut der Europäischen Kommission mache eine faire Entlohnungsstruktur für Vermittler nahezu unmöglich. Durch diese rigiden Vorschriften sei es am Ende für den einfachen Verbraucher immer schwieriger, den notwendigen Vermögensaufbau zu starten.
Neues Messekonzept soll weiter verfolgt werden
Das Konzept der neuen Messe "Pools and Finance", die dieses Jahr erstmals umgesetzt wurde, wolle man grundsätzlich beibehalten. Vier weitere Pools hätten ihr Interesse an einer Mitarbeit bei dieser neuen Messe, bei der bislang fünf Akteure involviert sind, signalisiert, die Verhandlungen liefen noch. Der bisherige Austragungsort in Darmstadt stehe aber zur Disposition, da die Hallengröße keine Ausweitung von interessierten Partnern mehr erlaube.
Und last not but least: Die BCA zieht im Dezember um und zwar von Bad Homburg zurück in die alte Heimat, das heißt nach Oberursel.
Ein Interview mit BCA-Verantwortlichen finden Sie in der September-Ausgabe von .
Bild: © Andrea Damm /
Wie bereits kürzlich angekündigt wird BCA-Vorstandsvorsitzender Roland Roider zum 1. Oktober 2012 den Maklerpool verlassen und als Vorstand zur Haftpflichtkasse Darmstadt wechseln. Seine Position übernimmt Dr. Jutta Krienke, die von der Allianz Lebensversicherung AG kommt. Doch trotz dieser und anderer personeller Änderungen werde man das Unternehmensprofil "im Wesentlichen beibehalten", so der BCA-Vorstand Oliver Lang.
Eine Maßnahme sei aber, dass man den bisherigen Beratungs- und Betreuungsprozess verändert habe und werde. Dieser veränderte Prozess sei aber auch der Tatsache geschuldet, dass durch die Verunsicherung in der Versicherungssparte und dem unbefriedigenden Geschäftsverlauf im Investmentsektor man den Partnern diejenige Unterstützung zukommen lassen wolle, die sie in der angespannten wirtschaftlichen Lage benötigten.
Beim Vertrieb wieder "zurück auf die Straße"
Auch der Umstand, dass mit Andreas Rau ein neuer Vertriebsleiter an Bord gekommen und der Vertrieb auf sechs Personen aufgestockt worden sei, solle dem Umfeld signalisieren, dass die bisherige Ära, in der die BCA „vertrieblich eher schwächer aufgestellt war“ nun zu Ende und man „zurück auf der Straße“ sei.
Die Neuregelung des § 34 f GewO, die ab dem 1. Januar 2013 greift, bedeutet für Finanzanlagenvermittler unter anderem, dass sie einer strengen Qualifikationspflicht unterliegen. nach Wertpapierhandelsgesetz dokumentieren, ein Anlageberaterprotokoll führen müssen und einer Testatspflicht unterworfen werden. Auch Bank- und Haftungsdachberater benötigen dann einen Qualifikationsnachweis.
Notwendigkeit sich zu bewegen, erkennen noch zu wenige
In Folge dieser Neuregelung werden für die Vermittler Vermögensschadenhaftpflichtversicherung, enthaftende Produktkonzepte und das Haftungsdach eine immer wichtigere Rolle spielen. "Der Paragraph 34 f wird den Markt dramatisch verändern, doch die Makler sind auf diesen Umstand noch nicht vorbereitet“. Viele verhielten sich immer noch nach dem Rheinländischen Prinzip „is noch immer jot jejange", was künftig aber fatal wäre, so die Einschätzung von BCA-Vorstand Oliver Lang.
Dass die Vermittler aber für die diversen Verwerfungen sensibilisiert sind, zeigt der weitere Kommentar von Lang: "Wir werden in den nächsten zwölf Monaten einen überproportionalen Wachstumsschub bei unserem Haftungsdach verzeichnen". Bei einer Befragung des Pools von rund 730 Kunden hatten bereits 38 Prozent angegeben, dass das Haftungsdach in Folge des § 34 f für sie eine (noch) wichtige(re) Poolleistung werden wird. Seine Prognose: Rund 30 Prozent aller Investmentvermittler werden Schwierigkeiten haben oder es nicht schaffen, künftig nach Paragraf 34 f zu vermitteln. Und auch die BCA glaubt, dass die Neuregelung sich auf sie direkt auswirken wird, denn sie rechnen mit einem "signifikanten Partnerschwund".
Hände weg von geschlossenen Fonds – nicht bei der BCA
Laut Oliver Lang sind geschlossene Fonds "salonfähiger geworden" seit sie als Finanzinstrument eingestuft werden und eine Plausibilitätsprüfung bei externen Prüfern durchlaufen müssen. Aus diesem Grund habe sich die BCA entschieden, diese künftig stärker über den Pool, aber auch über das Haftungsdach anzubieten. Die Nachfrage nach diesen sei auch erfreulich gestiegen, sicher auch, weil neben Immobilienfonds auch nachhaltige Produkte angeboten würden. Der neue Partner "Ökorenta" böte hier eine interessante Palette. Wichtige Faktoren der BCA-Abwicklungsplattform für geschlossene Fonds seien unter anderem: BCA und BCA Bank prüften die Produkte auf Plausibilität, die Beratungsunterlagen seien initiatorenunabhängig und die Plattform übernähme die Haftung.
Angesprochen auf den Entwurf der Vermittlerrichtlinie 2, den die Europäische Kommission nun veröffentlicht hat und in dessen Mittelpunkt wie erwartet die Vergütung steht, gaben die BCA-Vorstände zu bedenken, dass der Verbraucher sicher vor ausufernder Provisionsgier geschützt werden müsste. Aber die auch von vielen Verbänden bemängelte Regulierungswut der Europäischen Kommission mache eine faire Entlohnungsstruktur für Vermittler nahezu unmöglich. Durch diese rigiden Vorschriften sei es am Ende für den einfachen Verbraucher immer schwieriger, den notwendigen Vermögensaufbau zu starten.
Neues Messekonzept soll weiter verfolgt werden
Das Konzept der neuen Messe "Pools and Finance", die dieses Jahr erstmals umgesetzt wurde, wolle man grundsätzlich beibehalten. Vier weitere Pools hätten ihr Interesse an einer Mitarbeit bei dieser neuen Messe, bei der bislang fünf Akteure involviert sind, signalisiert, die Verhandlungen liefen noch. Der bisherige Austragungsort in Darmstadt stehe aber zur Disposition, da die Hallengröße keine Ausweitung von interessierten Partnern mehr erlaube.
Und last not but least: Die BCA zieht im Dezember um und zwar von Bad Homburg zurück in die alte Heimat, das heißt nach Oberursel.
Ein Interview mit BCA-Verantwortlichen finden Sie in der September-Ausgabe von .
Bild: © Andrea Damm /
Autor(en): Meris Neininger