bAV: Chancen trotz Stagnation

Zwei von drei Unternehmen (59 Prozent) in Deutschland bieten ihren Mitarbeitern nach eigenen Angaben zumindest eine Form der betrieblichen Altersversorgung (bAV) an und erreichen damit 78 Prozent der Beschäftigten insgesamt. Dies zeigt der "bAV-Report" des Marktforschungs- und Beratungsinstituts Psychonomics AG. Nach dem ausgesprochenen Boomjahr 2003 stagniere allerdings die Zahl der Unternehmen, die eine bAV anbieten; ein nennenswerter Zuwachs sei in näherer Zukunft nicht zu erwarten. Auch das Abschlussinteresse der Beschäftigten ohne bAV-Vertrag stagniere bei rund zehn Prozent. Trotz dieser relativen Stagnation bestünden für die Produktanbieter jedoch auch noch Wachstumschancen, so Psychonomics.

Deutlichen Nachholbedarf in punkto bAV-Angebote hätten mittelständische und insbesondere kleine Betriebe: Während die Abdeckung von Unternehmen mit über 500 Beschäftigten bereits seit 2003 nahezu 100 Prozent betrage, hinken die Betriebe mit bis zu 50 Mitarbeitern mit einer Verbreitungsquote von nur 61 Prozent weiter hinterher; Unternehmen mit 51 bis 500 Beschäftigten böten ihren Mitarbeitern derzeit zu 89 Prozent eine bAV an. Zwei Prozent aller befragten Unternehmen wollen innerhalb der nächsten zwölf Monate ein bAV-Angebot einführen (entspricht neun Prozent der bisher keine bAV anbietenden Betriebe); jedes fünfte untersuchte Unternehmen (20 Prozent) bietet keine bAV an und will dies auch in absehbarer Zukunft nicht tun.

Als Hauptgründe für das Nicht-Angebot der bAV werden zu geringe Mitarbeiterzahlen und fehlendes Mitarbeiterinteresse genannt. Offensichtlich hapert es aber auch an der Kommunikation. Viele Mitarbeiter fühlen sich von ihrem Arbeitgeber nach wie vor nicht ausreichend informiert. Und trotz deutlichem Kompetenzzuwachs in den vergangenen Jahren sieht immer noch jeder dritte bAV-Verantwortliche in den Betrieben eigenen Beratungsbedarf, insbesondere in Fragen der Entgeltumwandlung.

Ungeachtet der Verbreitungsflaute auf Unternehmensebene sehen die bAV-Verantwortlichen der bereits bAV-anbietenden Unternehmen für die kommenden zwölf Monate eine mögliche Abschlussquote von etwa fünf bis zehn Prozent. Dies entspricht immerhin einer geschätzten Zahl von 1,4 Millionen möglicher Neu-Verträge (nach aktuellen Angaben des GDV wurden im Jahr 2006 rund 1,13 Millionen neue Verträge abgeschlossen). Elf Prozent aller befragten Unternehmen planen zudem, ihr bestehendes bAV-Angebot zu erweitern.

Der vollständige "bAV-Report" kann über Psychonomics bezogen werden. Studienleiter: Christoph Müller, E-Mail: christoph.mueller@psychonomics.de, Tel.: 0221 42061-328. Weitere Studieninformationen unter: .

Quelle: Psychonomics AG

Autor(en): VM

Alle Branche News