Die Ausstellung „“ zeigt den menschlichen Körper im Kreislauf von Entstehen und Vergehen. Dazu dienen über 200 echte Präparate. Die Ärztin und Kuratorin Angelina Whalley ist überzeugt, dass so ein besseres Verständnis vom Körperinneren vermittelbar ist. Diese extreme Art der Aufklärung und Gesundheitsprophylaxe wirkt unmittelbar: Nach dem Besuch hören zehn Prozent auf zu rauchen oder rauchen weniger, 25 Prozent treiben mehr Sport und 50 Prozent achten stärker auf ihre Ernährung und Gesundheit.
Die anatomischen Fakten wirken auch ohne erhobenen Zeigefinger, etwa der Vergleich der Lunge eines Nichtrauchers mit der eines Rauchers (siehe Foto oben, Nichtraucherlunge siehe Foto unten). Arzt und Plastinator Gunther von Hagens weiß: Menschen sind eher dazu bereit gesund zu leben, wenn sie verstehen, wie ihr Körper funktioniert und was ihn schädigt.
Gleichwohl polarisiert die Ausstellung, die bereits von 27 Millionen Menschen weltweit besucht wurde. Das Psychologische Institut der Universität Kassel hat mehrere Umfragen unter Besuchern während der jeweiligen Ausstellung gemacht. Ergebnis: 90 Prozent bewerten die Ausstellung als sehr gut bis gut. 68 Prozent nahmen wichtige Impulse für eine künftige gesündere Lebensführung aus der Ausstellung mit. Zudem gaben mehr als zwei Drittel an, in Zukunft mehr auf ihre körperliche Gesundheit zu achten.
Inwieweit sie ihre Vorsätze auch in die Tat umsetzten, kann selbstverständlich nicht überprüft werden.
Allerdings habe eine Nachbefragung von Besuchern der Ausstellung in Wien, die ein halbes Jahr nach Ende der Exposition 1999/2000 durchgeführt worden war, deutliche Hinweise gegeben, dass die guten Vorsätze häufig umgesetzt wurden. So hatten neun Prozent seit ihrem Ausstellungsbesuch weniger geraucht und weniger Alkohol getrunken, 33 Prozent hatten sich gesünder ernährt und 25 Prozent mehr Sport getrieben.
Die private Krankenversicherung (PKV) hält Prävention für eine wichtige Aufgabe jedes zukunftsweisenden Gesundheitssystems. Die Branche sieht in ihren Tarifen ausreichende Leistungen für sekundäre Prävention (Früherkennung) und tertiäre Prävention (Verhütung einer Verschlimmerung, Vorbeugung von Folgeerkrankungen). Diese Leistungen sind Bestandteil des Vertrages V.
Zehn Millionen Euro im Jahr gegen Alkoholmissbrauch bei Kindern und Jugendlichen
Primärprävention ist dagegen kein individuell versicherbares Risiko. Sie muss vor allem die Eigenverantwortung des Einzelnen zu einer gesunden Lebenshaltung ansprechen. Einen , der aus Mitteln der Sozialversicherungen und der PKV finanziert wird, lehnt die Branche ab. Gleichwohl unterstützt die PKV mit jährlich zehn Millionen Euro die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in der Prävention von Alkoholmissbrauch bei Kindern und Jugendlichen. Die Kampagne soll vor allem die Entwicklung eines riskanten Trinkverhaltens verhindern helfen, das insbesondere von 16- bis 20-Jährigen praktiziert wird, wie eine zur Drogenaffinität Jugendlicher 2008 ergab.
Die Ausstellung Körperwelten demonstriert indirekt auch, warum Gentests den Versicherern auch in Zukunft verwehrt sein sollten. Wer eine erbliche Disposition für organische oder psychische Erkrankungen in sich trägt, würde niemals bezahlbaren Versicherungsschutz erhalten. Die Risikoselektion würde so perfektioniert, dass potenzielle Erkrankungen in der Zukunft auch bei aktuell Gesunden zur Ablehnung in der Lebens-, Berufsunfähigkeits- und Krankenversicherung führen könnten.
Allerdings sind bislang erst wenige Krankheiten schon als genetische Anlage erkennbar. Um Diskriminierung zu verhindern, sind vorhersagende Gentests in Deutschland bei Abschluss einer Versicherung mindestens bis 2011 verboten. Ausnahme: Bei sehr hohen Leistungen werden Antragsteller zum Schutz der übrigen Kunden danach gefragt, ob ein Gentest durchgeführt wurde. Diese Fragestellung erfolgt ab 250.000 Euro Versicherungssumme in der Lebensversicherung bzw. 30.000 Jahresrente in der Renten- und Berufsunfähigkeits-Versicherung. Liegt ein Gentest vor, darf der potenzielle Kunde die Ergebnisse bei Abschluss der genannten Policen-Ausnahmefälle nicht verschweigen.
Die Ausstellung Körperwelten läuft noch bis 30. August in Berlin und bis 13. September 2009 in Augsburg.
Fotos: ""
Die anatomischen Fakten wirken auch ohne erhobenen Zeigefinger, etwa der Vergleich der Lunge eines Nichtrauchers mit der eines Rauchers (siehe Foto oben, Nichtraucherlunge siehe Foto unten). Arzt und Plastinator Gunther von Hagens weiß: Menschen sind eher dazu bereit gesund zu leben, wenn sie verstehen, wie ihr Körper funktioniert und was ihn schädigt.
Gleichwohl polarisiert die Ausstellung, die bereits von 27 Millionen Menschen weltweit besucht wurde. Das Psychologische Institut der Universität Kassel hat mehrere Umfragen unter Besuchern während der jeweiligen Ausstellung gemacht. Ergebnis: 90 Prozent bewerten die Ausstellung als sehr gut bis gut. 68 Prozent nahmen wichtige Impulse für eine künftige gesündere Lebensführung aus der Ausstellung mit. Zudem gaben mehr als zwei Drittel an, in Zukunft mehr auf ihre körperliche Gesundheit zu achten.
Inwieweit sie ihre Vorsätze auch in die Tat umsetzten, kann selbstverständlich nicht überprüft werden.
Allerdings habe eine Nachbefragung von Besuchern der Ausstellung in Wien, die ein halbes Jahr nach Ende der Exposition 1999/2000 durchgeführt worden war, deutliche Hinweise gegeben, dass die guten Vorsätze häufig umgesetzt wurden. So hatten neun Prozent seit ihrem Ausstellungsbesuch weniger geraucht und weniger Alkohol getrunken, 33 Prozent hatten sich gesünder ernährt und 25 Prozent mehr Sport getrieben.
Die private Krankenversicherung (PKV) hält Prävention für eine wichtige Aufgabe jedes zukunftsweisenden Gesundheitssystems. Die Branche sieht in ihren Tarifen ausreichende Leistungen für sekundäre Prävention (Früherkennung) und tertiäre Prävention (Verhütung einer Verschlimmerung, Vorbeugung von Folgeerkrankungen). Diese Leistungen sind Bestandteil des Vertrages V.
Zehn Millionen Euro im Jahr gegen Alkoholmissbrauch bei Kindern und Jugendlichen
Primärprävention ist dagegen kein individuell versicherbares Risiko. Sie muss vor allem die Eigenverantwortung des Einzelnen zu einer gesunden Lebenshaltung ansprechen. Einen , der aus Mitteln der Sozialversicherungen und der PKV finanziert wird, lehnt die Branche ab. Gleichwohl unterstützt die PKV mit jährlich zehn Millionen Euro die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in der Prävention von Alkoholmissbrauch bei Kindern und Jugendlichen. Die Kampagne soll vor allem die Entwicklung eines riskanten Trinkverhaltens verhindern helfen, das insbesondere von 16- bis 20-Jährigen praktiziert wird, wie eine zur Drogenaffinität Jugendlicher 2008 ergab.
Die Ausstellung Körperwelten demonstriert indirekt auch, warum Gentests den Versicherern auch in Zukunft verwehrt sein sollten. Wer eine erbliche Disposition für organische oder psychische Erkrankungen in sich trägt, würde niemals bezahlbaren Versicherungsschutz erhalten. Die Risikoselektion würde so perfektioniert, dass potenzielle Erkrankungen in der Zukunft auch bei aktuell Gesunden zur Ablehnung in der Lebens-, Berufsunfähigkeits- und Krankenversicherung führen könnten.
Allerdings sind bislang erst wenige Krankheiten schon als genetische Anlage erkennbar. Um Diskriminierung zu verhindern, sind vorhersagende Gentests in Deutschland bei Abschluss einer Versicherung mindestens bis 2011 verboten. Ausnahme: Bei sehr hohen Leistungen werden Antragsteller zum Schutz der übrigen Kunden danach gefragt, ob ein Gentest durchgeführt wurde. Diese Fragestellung erfolgt ab 250.000 Euro Versicherungssumme in der Lebensversicherung bzw. 30.000 Jahresrente in der Renten- und Berufsunfähigkeits-Versicherung. Liegt ein Gentest vor, darf der potenzielle Kunde die Ergebnisse bei Abschluss der genannten Policen-Ausnahmefälle nicht verschweigen.
Die Ausstellung Körperwelten läuft noch bis 30. August in Berlin und bis 13. September 2009 in Augsburg.
Fotos: ""
Autor(en): Detlef Pohl