Das Rating-Agentur Assekurata hat die Methodik ihres Unternehmensratings für Lebensversicherer geändert. Künftig wird die Gewinnbeteiligung nicht mehr als eigenständige Teilqualität geprüft. Das Unternehmen hat damit nach eigenen Angaben seine Ratingmethodik "an die neue Branchensituation angepasst".
Die Marktsituation der deutschen Lebensversicherer sei maßgeblich vom niedrigen Zinsniveau an den Kapitalmärkten geprägt, das die Kapitalausstattung sowie die Ertrags- und Gewinnverwendungslage der Anbieter stark beanspruche, so das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Die Branche vollziehe folglich einen grundlegenden Paradigmenwechsel in ihrem Geschäftsmodell.
Traditionelle Gewinnbeteiligungsfaktoren verlieren Aussagekraft
Die Teilqualität Gewinnbeteiligung/Performance habe im Zuge der veränderten Rahmenbedingungen ihre Frühwarnfunktion für das Ausfallrisiko eines Lebensversicherers verloren und werde künftig wegfallen. Der Umstellung ging eine öffentliche Konsultation voraus. Am 4. Mai 2017 hat die Überprüfungsstelle der Rating-Agentur der Verfahrensänderung zugestimmt.
Das Folgerating der Hannoverschen Lebensversicherung ist die erste Bewertung, die nach der neuen Methodik erstellt wurde. Acht weitere Ratings sind von den Änderungen betroffen. Diese sollen so schnell wie möglich, aber auf jeden Fall bis spätestens 4. November 2017 erfolgen. Die acht Unternehmen werden in der Zwischenzeit "verordnungsgemäß unter Beobachtung gestellt". Auf den Internetseiten der Ratingagentur ist dies bei den betroffenen Ratings entsprechend vermerkt.
"Sollte die Überprüfung ergeben, dass die neue Methodik bestehende Ratings verändert, führt Assekurata innerhalb des Sechs-Monats-Zeitraums für die betroffenen Unternehmen ein neues Rating durch", erläutert Assekurata-Geschäftsführer Dr. Reiner Will.
Quelle: Assekurata Rating-Agentur GmbH
Autor(en): Alexa Michopoulos