Assekurata: Neue Struktur soll Interessenkonflikte vermeiden

Die nationale Ratingagentur will sich zum 1. September umstrukturieren. Neu gegründet wird die Assekurata Solutions GmbH, die sich künftig mit den Themenfeldern Marktforschung und Vertriebsanalyse befassen soll. Die interaktiven Qualitätsratings von Versicherungsgesellschaften verbleiben bei der Assekurata Assekuranz Rating-Agentur GmbH.

Das Leistungsangebot der neuen Assekurata Solutions GmbH reicht von individuellen Analysen zu Fragen aus den Bereichen Vertriebsorganisation über Beratungs- und Betreuungskonzeptionen bis hin zu Ratings. Das Makler-Rating, Karriere-Rating sowie Maklerpool-Rating soll in Zukunft unter dem Label der Solutions fortgeführt werden. Hierfür gibt es die neue Internetseite http://www.assekurata-solutions.de/.

Saubere Trennung der Geschäftsfelder wichtig
"Die Gründung der Assekurata Solutions ergibt sich aus der EU-Verordnung zur Registrierung von Rating-Agenturen" erläutert Pressesprecher Russel Kemwa. Im Kern geht es darum, eine saubere Trennung der Geschäftsfelder Rating-Erstellung und sonstigen Dienstleistungen zu gewährleisten. Damit sollen Interessenkonflikte vermieden werden. „Das Thema Registrierung ist extrem vielschichtig“, heißt es bei dem Rating-Unternehmen. Daher sei eine eigene Expertengruppe damit beschäftigt.

Wer ratet, darf nichts anderes machen
Inhaltlich entsprechen die Assekurata Versicherungs-Ratings der EU-Verordnung schon heute, heißt es beim Unternehmen aus Köln. Teilweise sei die Agentur hinsichtlich des Umgangs mit dem Kunden sogar schon weiter, als internationale Agenturen. Das Prinzip, dass die Kunden entscheiden dürfen, ob das Rating veröffentlicht wird, sei durch EU-Recht nicht gefährdet. „Formal müssen wir aber personelle Entflechtungen durchführen, die für eine kleine Agentur viel Aufwand bedeutet. Wer ratet, darf nichts anderes machen und umgekehrt“, erläuterte Assekurata Geschäftsführer Christoph Sönnichsen.

Die Ausstiege einzelner Versicherer aus dem Assekurata-Rating sieht er als eine normale Entwicklung an. Aufgrund der Finanzkrise würden die Zahlen eben nicht besser. Daher frage sich mancher Versicherer wohl, ob er sich ein schlechteres Rating „antun müsse.“ Es sei eine geschäftspolitische Abwägung, das Rating einzustellen.

Einige Versicherer wollen sich keinem Rating mehr unterziehen
Insgesamt haben in den letzten 24 Monaten sechs Versicherer ihr Rating nicht mehr aktualisiert. Es sind in der Lebensversicherung die Provinzial Rheinland Lebensversicherung und die Neue Bayerische Beamten Lebensversicherung. In der Schadenversicherung stiegen Provinzial Rheinland Versicherung, die Itzehoer Versicherung/Brandgilde und die NV-Versicherungen aus und die ARAG Versicherungen ließ ihr Rating für die Krankenversicherung auslaufen.

Bild: Assekurata

Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek

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