Hohe Abschreibungen, Reservierungen im Ausland und Steuerstreit haben die Bilanz des Hannoveraner Talanx-Konzerns verhagelt. Mit 180 Millionen Euro sank das Ergebnis gegenüber dem Vorjahr um 63 Prozent. Verantwortlich für das schlechte Abschneiden des Konzerns war das Privatkundengeschäft, vor allem in Deutschland.
Hier wurde die Lebensversicherungsgesellschaft Aspecta mit der HDI-Gerling Lebensversicherung verschmolzen. Dafür mussten nicht nur Rückversicherungsverträge teuer abgelöst werden, sondern auch Nachreservierungen durchgeführt werden, weil sonst der Bestand in die Unterdeckung gerutscht wäre. Insgesamt hat die Sanierung der Aspecta den Konzern mit 159 Millionen Euro belastet. Der Talanx-Vorstandsvorsitzende Herbert Haas beschrieb das Konzept der Aspecta als „nicht zukunftsträchtig“.
Vertragsbestand merklich geschrumpft
Der Verkauf von Fondspolicen ohne Garantien, finanziert über Rückversicherer, sei gerade unter der Finanzkrise keine Erfolgsstory gewesen. Seit 2005 sei der Vertragsbestand von 820.000 auf rund 600.000 Verträge geschrumpft. Die Beitragseinnahmen sogar von 2,1 Milliarden Euro auf 430 Millionen Euro gesunken.
Konzern hält grundsätzlich an Fondspolicen fest
Kostenträchtig sei bei Aspecta vor allem das ständige Switchen zwischen Aktien- und Rentenpapieren. Viele Kunden hätten irgendwann gemerkt, dass sie einen besonders teuren Geldmarktfonds gekauft haben, kritisierte Haas das Aspecta-Konzept. Gleichzeitig hält der Konzern aber grundsätzlich an Fondspolicen fest. „Wir sind Vorreiter bei Fondspolicen mit Garantien“, sagte der für das deutsche Geschäft verantwortliche Vorstand Heinz-Peter Roß. Diese neuartigen Policen verursachten deutlich weniger Kosten. Für den Vertrieb solcher Produkte soll 2011 eine Transparenzoffensive gestartet werden. „Wir müssen alle Kosten und Risiken, aber auch alle Chancen aufzeigen“, so Roß.
Löwenanteil der Rentenpolicen wird über Banken verkauft
Kritik übte die Talanxführungsspitze an Kapitalisierungsprodukten. Sie würden zur Benachteiligung langjähriger Kunden führen. Während vor allem solche bankähnliche Produkte im Markt für das Wachstum verantwortlich seien, verzichten die Talanx-Gesellschaften Targo-Leben, HDI-Leben, Postbank-Leben und Neue Leben auf solche Produkte. Zwar dominiert auch beim Talanx-Konzern im Neugeschäft der Einmalbeitrag. Verkauft wurden laut Vorstand Roß aber im Wesentlichen aufgeschobene und sofort beginnende Rentenversicherungen. Mit aufgeschobenen Rentenpolicen könnten die Kunden nicht spekulieren, denn wer aussteige müsse bei allen Talanxgesellschaften einen Stornoabschlag hinnehmen. Der Löwenanteil der Rentenpolicen wird über Banken verkauft.
Versicherungsvertragsgesetz soll reformiert werden
Politisch möchte der Talanx-Konzern gegen die Ausschüttung der stillen Reserven an scheidende Kunden kämpfen. Bis Ende Oktober mussten stillen Reserven in Höhe von 71 Million Euro an die Kunden auskehrt werden. Durch die Niedrigzinsphase würden langlaufende Papiere hohe Zeitwerte ausweisen. Nach Ansicht des Versicherers werden hier Scheingewinne ausgezahlt. Daher fordert der Finanzchef Immo Querner, dass das Versicherungsvertragsgesetz reformiert wird und die Ausschüttung von stillen Reserven solange ausgesetzt werden, wie zehn-jährige Bundesanleihen unterhalb des durchschnittlichen Garantiezinses der Versicherer liegen. Im Sachgeschäft konnte HDI-Gerling Sach netto rund 18.000 Verträg hinzugewinnen und den Bestandbeitrag um 12,3 Millionen Euro steigern.
Keine Trendwende bei der Autoversicherung erwartet
Die Kündigungen in der Autoversicherung lagen Anfang Dezember noch unter dem Stand von 2009. Aufgrund von Beitragserhöhungen, können aber noch Kunden ein Sonderkündigungsrecht wahrnehmen. Deutlich höhere Schadenaufwendungen und ein „weicher Mark“ bestimmten 2010 das Industrieversicherungsgeschäft. Die Schadenquote stieg von 68,6 Prozent auf 76,2 Prozent. Für 2011 erwartet der verantwortliche Vorstand Christian Hinsch keine Trendwende. Die Prämien ständen weiterhin unter Druck.
Hier wurde die Lebensversicherungsgesellschaft Aspecta mit der HDI-Gerling Lebensversicherung verschmolzen. Dafür mussten nicht nur Rückversicherungsverträge teuer abgelöst werden, sondern auch Nachreservierungen durchgeführt werden, weil sonst der Bestand in die Unterdeckung gerutscht wäre. Insgesamt hat die Sanierung der Aspecta den Konzern mit 159 Millionen Euro belastet. Der Talanx-Vorstandsvorsitzende Herbert Haas beschrieb das Konzept der Aspecta als „nicht zukunftsträchtig“.
Vertragsbestand merklich geschrumpft
Der Verkauf von Fondspolicen ohne Garantien, finanziert über Rückversicherer, sei gerade unter der Finanzkrise keine Erfolgsstory gewesen. Seit 2005 sei der Vertragsbestand von 820.000 auf rund 600.000 Verträge geschrumpft. Die Beitragseinnahmen sogar von 2,1 Milliarden Euro auf 430 Millionen Euro gesunken.
Konzern hält grundsätzlich an Fondspolicen fest
Kostenträchtig sei bei Aspecta vor allem das ständige Switchen zwischen Aktien- und Rentenpapieren. Viele Kunden hätten irgendwann gemerkt, dass sie einen besonders teuren Geldmarktfonds gekauft haben, kritisierte Haas das Aspecta-Konzept. Gleichzeitig hält der Konzern aber grundsätzlich an Fondspolicen fest. „Wir sind Vorreiter bei Fondspolicen mit Garantien“, sagte der für das deutsche Geschäft verantwortliche Vorstand Heinz-Peter Roß. Diese neuartigen Policen verursachten deutlich weniger Kosten. Für den Vertrieb solcher Produkte soll 2011 eine Transparenzoffensive gestartet werden. „Wir müssen alle Kosten und Risiken, aber auch alle Chancen aufzeigen“, so Roß.
Löwenanteil der Rentenpolicen wird über Banken verkauft
Kritik übte die Talanxführungsspitze an Kapitalisierungsprodukten. Sie würden zur Benachteiligung langjähriger Kunden führen. Während vor allem solche bankähnliche Produkte im Markt für das Wachstum verantwortlich seien, verzichten die Talanx-Gesellschaften Targo-Leben, HDI-Leben, Postbank-Leben und Neue Leben auf solche Produkte. Zwar dominiert auch beim Talanx-Konzern im Neugeschäft der Einmalbeitrag. Verkauft wurden laut Vorstand Roß aber im Wesentlichen aufgeschobene und sofort beginnende Rentenversicherungen. Mit aufgeschobenen Rentenpolicen könnten die Kunden nicht spekulieren, denn wer aussteige müsse bei allen Talanxgesellschaften einen Stornoabschlag hinnehmen. Der Löwenanteil der Rentenpolicen wird über Banken verkauft.
Versicherungsvertragsgesetz soll reformiert werden
Politisch möchte der Talanx-Konzern gegen die Ausschüttung der stillen Reserven an scheidende Kunden kämpfen. Bis Ende Oktober mussten stillen Reserven in Höhe von 71 Million Euro an die Kunden auskehrt werden. Durch die Niedrigzinsphase würden langlaufende Papiere hohe Zeitwerte ausweisen. Nach Ansicht des Versicherers werden hier Scheingewinne ausgezahlt. Daher fordert der Finanzchef Immo Querner, dass das Versicherungsvertragsgesetz reformiert wird und die Ausschüttung von stillen Reserven solange ausgesetzt werden, wie zehn-jährige Bundesanleihen unterhalb des durchschnittlichen Garantiezinses der Versicherer liegen. Im Sachgeschäft konnte HDI-Gerling Sach netto rund 18.000 Verträg hinzugewinnen und den Bestandbeitrag um 12,3 Millionen Euro steigern.
Keine Trendwende bei der Autoversicherung erwartet
Die Kündigungen in der Autoversicherung lagen Anfang Dezember noch unter dem Stand von 2009. Aufgrund von Beitragserhöhungen, können aber noch Kunden ein Sonderkündigungsrecht wahrnehmen. Deutlich höhere Schadenaufwendungen und ein „weicher Mark“ bestimmten 2010 das Industrieversicherungsgeschäft. Die Schadenquote stieg von 68,6 Prozent auf 76,2 Prozent. Für 2011 erwartet der verantwortliche Vorstand Christian Hinsch keine Trendwende. Die Prämien ständen weiterhin unter Druck.
Autor(en): UWe Schmidt-Kasparek