Für das neue Aufsichtsrecht Solvency II ist, wie der Name schon sagt, die Solvabilität, also die Eigenmittelausstattung eines Versicherers zentraler Maßstab. Dabei geht es ab 2016 aber nicht mehr um die allgemeine Höhe der Solvabilität, sondern um die Art ihrer Zusammensetzung.
„Solvency II hält ein völlig neu entwickeltes Eigenmittelregime bereit. Zentral ist dabei die Einteilung der in einem Unternehmen vorhandenen Eigenmittel in drei unterschiedliche Qualitätsklassen („Tiers“)“, heißt es in einem Rundschreiben der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (Bafin) vom 5. Mai 2014. Daher ist die Kritik an „höheren Solvabilitäten“, wie sie der Map-Report (863-864 – Solvabilität Im Vergleich 2003-2013) äußert, sachlich wenig überzeugend. Es geht bei Solvency II eben nicht um höhere Quoten, sondern um die Art der Eigenmitteldeckung und um die Strategie, sie zu erzeugen.
Absolute Hohe der Eigenmittelausstattung nicht mehr entscheidend
So erwartet die Bafin bei der Vorbereitung auf Solvency II von den betroffenen Versicherern, dass sie schon in diesem Jahr Kapitalmanagementleitlinien aufstellen und einen mittelfristigen Kapitalmanagementplan entwerfen. Die absolute Höhe einer Eigenmittelausstattung ist unter Solvency II nicht mehr entscheidend. Es geht um Qualität. Unter diesem Gesichtspunkt muss man die Aussage des aktuellen Map-Reports relativieren, der aufgrund hoher Solvabilitätsquoten kleinerer und mittlerer Versicherer darauf schließt, dass diese ebenso gut durch die Krise kommen, wie die großen Unternehmen.
Die heutige Solvabilitätsquote, also die Überfüllung der derzeitigen aufsichtsrechtlichen Vorgaben, kann höchsten noch ein Indiz für die Bewältigung der Krise sein. Im Umkehrschluss kann man auch nicht unbedingt aus den niedrigen, jetzt vom Map-Report veröffentlichten Solvabilitätsquoten schließen, Lebensversicherer wie die Aachen-Münchener (Solvabilitätsquote 125,7 Prozent) Cosmos (128,3), Dialog (130,5), Swiss Life (136,1) Süddeutsche (138,2) Axa (138,6) Generali (141,1) oder Barmenia (141,4) befänden sich in einer akuten Krise. Auch solche Daten sind in Zeiten des Umbruchs lediglich Hinweise.
Deutlicher Spielraum nach unten vorhanden
Auch wenn die Benchmark "Markt" mit einer Quote von 165,1 Prozent und des Marktführers Allianz (175,7) solche Vermutungen stützen könnte. Entscheidend ist neben der Struktur der Kapitalanlagen auch die Struktur des Geschäfts des jeweiligen Versicherers. Trotzdem dürfen hohe Quoten für Versicherer wie Mecklenburgische (300) myLife (270,3), VHV Leben (268,3), Direkte Leben (266,8) oder Stuttgarter (237,3) beruhigend wirken. Bei hoher Qualität der Eigenmittel gibt es hier sogar deutlichen Spielraum nach unten. Interessant ist zudem, dass sich die Eigenmitteldeckung im Lebensversicherungsmarkt zwischen 2012 und 2013 um 6,7 Prozent nach unten bewegt hat, während im Schadenbereich die Solvabilität um 14,3 Prozent und in der Krankensparte um 6,2 Prozent stieg.
Sehr berechtigt ist übrigens die Map-Report-Forderung, künftig die Eigenmittelausstattungen für nicht einheimische Anbieter durch die Bafin veröffentlichen zu lassen. Die Daten müssten ja bei der Sitzlandaufsicht vorhanden sein und dürften die Marktchancen eines Versicherers künftig in deutlich umfangreicher Weise beleuchten.
Bildquelle: Bafin
„Solvency II hält ein völlig neu entwickeltes Eigenmittelregime bereit. Zentral ist dabei die Einteilung der in einem Unternehmen vorhandenen Eigenmittel in drei unterschiedliche Qualitätsklassen („Tiers“)“, heißt es in einem Rundschreiben der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (Bafin) vom 5. Mai 2014. Daher ist die Kritik an „höheren Solvabilitäten“, wie sie der Map-Report (863-864 – Solvabilität Im Vergleich 2003-2013) äußert, sachlich wenig überzeugend. Es geht bei Solvency II eben nicht um höhere Quoten, sondern um die Art der Eigenmitteldeckung und um die Strategie, sie zu erzeugen.
Absolute Hohe der Eigenmittelausstattung nicht mehr entscheidend
So erwartet die Bafin bei der Vorbereitung auf Solvency II von den betroffenen Versicherern, dass sie schon in diesem Jahr Kapitalmanagementleitlinien aufstellen und einen mittelfristigen Kapitalmanagementplan entwerfen. Die absolute Höhe einer Eigenmittelausstattung ist unter Solvency II nicht mehr entscheidend. Es geht um Qualität. Unter diesem Gesichtspunkt muss man die Aussage des aktuellen Map-Reports relativieren, der aufgrund hoher Solvabilitätsquoten kleinerer und mittlerer Versicherer darauf schließt, dass diese ebenso gut durch die Krise kommen, wie die großen Unternehmen.
Die heutige Solvabilitätsquote, also die Überfüllung der derzeitigen aufsichtsrechtlichen Vorgaben, kann höchsten noch ein Indiz für die Bewältigung der Krise sein. Im Umkehrschluss kann man auch nicht unbedingt aus den niedrigen, jetzt vom Map-Report veröffentlichten Solvabilitätsquoten schließen, Lebensversicherer wie die Aachen-Münchener (Solvabilitätsquote 125,7 Prozent) Cosmos (128,3), Dialog (130,5), Swiss Life (136,1) Süddeutsche (138,2) Axa (138,6) Generali (141,1) oder Barmenia (141,4) befänden sich in einer akuten Krise. Auch solche Daten sind in Zeiten des Umbruchs lediglich Hinweise.
Deutlicher Spielraum nach unten vorhanden
Auch wenn die Benchmark "Markt" mit einer Quote von 165,1 Prozent und des Marktführers Allianz (175,7) solche Vermutungen stützen könnte. Entscheidend ist neben der Struktur der Kapitalanlagen auch die Struktur des Geschäfts des jeweiligen Versicherers. Trotzdem dürfen hohe Quoten für Versicherer wie Mecklenburgische (300) myLife (270,3), VHV Leben (268,3), Direkte Leben (266,8) oder Stuttgarter (237,3) beruhigend wirken. Bei hoher Qualität der Eigenmittel gibt es hier sogar deutlichen Spielraum nach unten. Interessant ist zudem, dass sich die Eigenmitteldeckung im Lebensversicherungsmarkt zwischen 2012 und 2013 um 6,7 Prozent nach unten bewegt hat, während im Schadenbereich die Solvabilität um 14,3 Prozent und in der Krankensparte um 6,2 Prozent stieg.
Sehr berechtigt ist übrigens die Map-Report-Forderung, künftig die Eigenmittelausstattungen für nicht einheimische Anbieter durch die Bafin veröffentlichen zu lassen. Die Daten müssten ja bei der Sitzlandaufsicht vorhanden sein und dürften die Marktchancen eines Versicherers künftig in deutlich umfangreicher Weise beleuchten.
Bildquelle: Bafin
Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek