Neue Online-Anbieter greifen mit günstigen Beiträgen die Alteingesessenen an. Doch noch scheitern die Internetbroker am komplexen Antragsprozess. Während der Gesetzgeber mit Alternativschutz wohl noch länger beruhigt werden kann, werden die automatischen Ratgeber bald per Knopfdruck auf den Gesundheitszustand ihrer Kunden zugreifen können. Daher ist es heute an der Zeit, sich einen guten Namen im Internet zu machen. Das Eldorado für Versicherungsmakler mit Marktkenntnis steht auf Abruf.
Das Berliner Start-up Young Finance GmbH, das unter der Marke Getsurance auftritt, schlägt sich selbst auf die Schulter und behauptet, dass es deutschlandweit die erste digitale Berufsunfähigkeits- Versicherung (BU) gestartet habe. Pech nur, dass die Community Life GmbH aus Kelkheim schon seit 2014 am Markt ist.
Automatischer Abschluss von BU-Verträgen
Ebenso wie jetzt Getsurance bietet Community Life einen automatischen Abschluss von BU-Verträgen im Internet an. "Selbst bei Berufsunfähigkeits-Policen können wir rund 50 Prozent der Kunden nach Eingabe ihrer Risikodaten einen Preis anzeigen", sagte Managing Director Claudia Lang. Die einfachen Bedingungen, lediglich fünf Berufsgruppen und keine Differenzierung zwischen Netto und Bruttoprämie kämen gut bei den Kunden an. "Schon, wenn man keine Überschussbeteiligung erklären muss, hat man einen großen Vorteil", so Lang.
Ein ähnliches Produkt hat nun auch Getsurance auf den Markt gebracht. Auch beim Arbeitskraftschutz "Job" gibt es keine Überschussbeteiligung, wie Victor Becher, Chef und Gründer des Versicherungsvertreters bestätigt.
BU-Roboter scheitern noch am Gesundheitstest
Auch wenn die Beratungstools besser und schneller werden, der Direktabschluss, wie er etwa bei Kfz-Versicherungen möglich ist, scheitert bei den BU-Robotern wohl noch am Gesundheitstest. Denn für den Preis der Schnelligkeit bedarf es wohl eines vollkommen gesunden Kunden. So reicht es bei Getsurance schon, wenn für eine Krankheit Medikamente eingenommen werden. Das ernüchternde Ergebnis lautet dann: „Leider können wir dir Getsurance Job Comfort und Job Premium nicht anbieten. Wir freuen uns, dir bald Getsurance Basic anbieten zu können.“ Doch beim Basistarif handelt es sich um ein Produkt mit Unfallschutz.
Das ist weit weg von der idealen Arbeitskraftabsicherung. Dabei verspricht Becher, dass bei Krankheit wie auch bei Allergien oder bei Rückenschmerzen ein Algorithmus einen angepassten BU-Schutz ermittelt...
Die vollständige Titelgeschichte "Arbeitskraftschutz: Im Visier der Makler und Insurtechs" lesen Sie in der aktuellen August-Ausgabe von Versicherungsmagazin. Hier geht es wahlweise zum Heftarchiv oder zur eMag-Ausgabe.
Sie sind noch kein Abonnent? Zwei kostenlose Probeexemplare können Sie hier bestellen.
Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek