Altersvorsorgeprodukte sollten künftig einfacher werden. Nur so ist mehr Transparenz für Verbraucher möglich. Das ist das Fazit einer Experten-Diskussion im Rahmen des von der HUK-Coburg getragenen Goslar-Diskurses, der jetzt in Köln stattfand.
Nach Meinung von Professor Volker Wolff von der Mainzer Johannes Gutenberg-Universität gibt es im Versicherungsbereich mittlerweile nur noch eine trügerische Sicherheit, weil anspruchsvolle journalistische Produktvergleiche fehlen. Die Produkttransparenz sei dem Markt mit der Deregulierung abhanden gekommen. Während es bei „einfachen“ Produkten wie der privaten Haftpflichtversicherung oder der Wohngebäudeversicherung nach Meinung der Diskussionsteilnehmer möglich ist, durch verständlicher geschriebene Bedingungen Transparenz zu erzeugen, scheitere dies bei beratungsintensiven Vorsorgeprodukten wie der privaten Krankenversicherung oder dem Vorsorgeschutz für den Ruhestand. Hier seien die Produkte, auch um individuellen Bedürfnissen zu genügen, bisher viel zu komplex.
Positiver Einfluss auf die Transparenz
Nach Meinung von Mark Ortmann, Geschäftsführer des Berliner Instituts für Transparenz (ITA) müssten private Rating-Agenturen künftig ihre Kriterien für die Bewertung von Produkten runter schrauben. Bewertet werden sollten noch besonders wichtige Faktoren. Einen positiven Einfluss auf die Transparenz von Produkten könnten zudem die sich derzeit in der Entwicklung befindlichen Produktinformationsblätter für staatlich geförderte Vorsorgeprodukte haben. Hier müssten sich die Anbieter künftig einem Standard unterwerfen und hätten nur noch wenig eigenen Spielraum.
Nach Meinung von Axel Kleinlein vom Bund der Versicherten (BdV) sind aber heutige Vorsorgeprodukte eben nicht mit einer einzigen Kostenkennzahl ausreichend zu beschreiben. Die geplante Kostenkennzahl „Renditeminderung in Prozent“ (Reduction in yield) sei unzureichend und könnte zudem manipuliert werden. Heutige Vorsorgeprodukte für die Altersvorsorge könnte man eben nicht nebeneinanderstellen, weil sie viel zu komplex seien. Als Beispiel nannte Kleinlein eine neuartige Rentenversicherung der Allianz, bei der laut Kleinlein sogar nach Vertragsabschluss der Garantiezins angepasst wird, wenn dieser sinkt.
Transparenzoffensive hat Schiffbruch erlitten
Aktuell sei das Produkt nun von einer solchen Absenkung betroffen. „Ich hatte mir bisher nicht vorstellen können, dass es so etwas am Markt gibt“, sagte Kleinlein. Auch der Vorstandssprecher der HUK-Coburg Versicherungsgruppe, Professor Wolfgang Weiler, bemängelte die komplizierte Produktwelt bei den Personenversicherungen. „Ein Drei-Topf-Hybrid kann kein Kunde verstehen und so etwas würden wir auch nicht verkaufen“, so Weiler. Gleichzeitig verwies er darauf, dass eine Transparenzoffensive des eigenen Unternehmens in der Vergangenheit Schiffbruch erlitten hatte.
So habe die HUK-Coburg Lebensversicherung Spar- und Risikobeitrag sowie Kosten und Überschussbeteiligung separat dargestellt. Diese Offenheit sei am Markt gescheitert, weil andere Unternehmen mit einer weniger transparenten Darstellung positiver hätten auftreten können. Weiler verteidigte daher die bereits mit dem Lebensversicherungsreformgesetz beschlossene Kennzahl „Reduction in yield.“
Heftige Kritik im Plenum
Damit könne dem Kunden eine Orientierung dafür gegeben werden, was der Versicherer während der Laufzeit des Rentenvertrages an Kosten verbrauchen wird. Nach Meinung von BdV-Chef Kleinlein müsse angesichts immer komplexerer Vorsorgeprodukte der Assekuranzen die Frage gestellt werden, ob private Versicherungen überhaupt für Altersvorsorge und Gesundheitsschutz geeignet seien. Diese Aussage führte zu heftiger Kritik im Plenum. So stellte beispielsweise Assekuranz-Chef Weiler polemisch fest, dass sich die gesetzliche Krankenversicherung bisher nicht „als Hort der Transparenz“ erwiesen habe.
Nach Meinung von Professor Volker Wolff von der Mainzer Johannes Gutenberg-Universität gibt es im Versicherungsbereich mittlerweile nur noch eine trügerische Sicherheit, weil anspruchsvolle journalistische Produktvergleiche fehlen. Die Produkttransparenz sei dem Markt mit der Deregulierung abhanden gekommen. Während es bei „einfachen“ Produkten wie der privaten Haftpflichtversicherung oder der Wohngebäudeversicherung nach Meinung der Diskussionsteilnehmer möglich ist, durch verständlicher geschriebene Bedingungen Transparenz zu erzeugen, scheitere dies bei beratungsintensiven Vorsorgeprodukten wie der privaten Krankenversicherung oder dem Vorsorgeschutz für den Ruhestand. Hier seien die Produkte, auch um individuellen Bedürfnissen zu genügen, bisher viel zu komplex.
Positiver Einfluss auf die Transparenz
Nach Meinung von Mark Ortmann, Geschäftsführer des Berliner Instituts für Transparenz (ITA) müssten private Rating-Agenturen künftig ihre Kriterien für die Bewertung von Produkten runter schrauben. Bewertet werden sollten noch besonders wichtige Faktoren. Einen positiven Einfluss auf die Transparenz von Produkten könnten zudem die sich derzeit in der Entwicklung befindlichen Produktinformationsblätter für staatlich geförderte Vorsorgeprodukte haben. Hier müssten sich die Anbieter künftig einem Standard unterwerfen und hätten nur noch wenig eigenen Spielraum.
Nach Meinung von Axel Kleinlein vom Bund der Versicherten (BdV) sind aber heutige Vorsorgeprodukte eben nicht mit einer einzigen Kostenkennzahl ausreichend zu beschreiben. Die geplante Kostenkennzahl „Renditeminderung in Prozent“ (Reduction in yield) sei unzureichend und könnte zudem manipuliert werden. Heutige Vorsorgeprodukte für die Altersvorsorge könnte man eben nicht nebeneinanderstellen, weil sie viel zu komplex seien. Als Beispiel nannte Kleinlein eine neuartige Rentenversicherung der Allianz, bei der laut Kleinlein sogar nach Vertragsabschluss der Garantiezins angepasst wird, wenn dieser sinkt.
Transparenzoffensive hat Schiffbruch erlitten
Aktuell sei das Produkt nun von einer solchen Absenkung betroffen. „Ich hatte mir bisher nicht vorstellen können, dass es so etwas am Markt gibt“, sagte Kleinlein. Auch der Vorstandssprecher der HUK-Coburg Versicherungsgruppe, Professor Wolfgang Weiler, bemängelte die komplizierte Produktwelt bei den Personenversicherungen. „Ein Drei-Topf-Hybrid kann kein Kunde verstehen und so etwas würden wir auch nicht verkaufen“, so Weiler. Gleichzeitig verwies er darauf, dass eine Transparenzoffensive des eigenen Unternehmens in der Vergangenheit Schiffbruch erlitten hatte.
So habe die HUK-Coburg Lebensversicherung Spar- und Risikobeitrag sowie Kosten und Überschussbeteiligung separat dargestellt. Diese Offenheit sei am Markt gescheitert, weil andere Unternehmen mit einer weniger transparenten Darstellung positiver hätten auftreten können. Weiler verteidigte daher die bereits mit dem Lebensversicherungsreformgesetz beschlossene Kennzahl „Reduction in yield.“
Heftige Kritik im Plenum
Damit könne dem Kunden eine Orientierung dafür gegeben werden, was der Versicherer während der Laufzeit des Rentenvertrages an Kosten verbrauchen wird. Nach Meinung von BdV-Chef Kleinlein müsse angesichts immer komplexerer Vorsorgeprodukte der Assekuranzen die Frage gestellt werden, ob private Versicherungen überhaupt für Altersvorsorge und Gesundheitsschutz geeignet seien. Diese Aussage führte zu heftiger Kritik im Plenum. So stellte beispielsweise Assekuranz-Chef Weiler polemisch fest, dass sich die gesetzliche Krankenversicherung bisher nicht „als Hort der Transparenz“ erwiesen habe.
Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek