Das ist keine Überraschung. Die meisten Kunden (87 Prozent) beurteilen die jährliche Verzinsung von 1,75 Prozent bei Lebens- und Rentenversicherungen als "eher oder überhaupt nicht angemessen". Diese Erkenntnis stammt aus einer aktuellen Umfrage von rund 1.000 Bürgern, die der Marktbeobachter You Gov für die britische Friends Life erstellt hat. In Deutschland firmiert der Versicherer unter dem Namen Friends Provident (FPI) International.
Aus der Antwort auf die Frage, ob solche Minizinsen angemessen sind, leitet der Vertriebsvorstand Stefan Giesecke aber gleich ein Votum für die eigenen Fondspolicen ab. Die alte Produktwelt habe ausgedient, denn sie erfülle nicht mehr die Kundenerwartungen, wie uns die Befragung zeige. "So wollen 67 Prozent der Befragten am Ende des Vertrages eine Nettorendite von mehr als 1,75 Prozent", erklärt er. Und eine solche "Leistung", so die Argumentation der Friends Provident zwischen den Zeilen, kann nur über eine Fondspolice ermöglicht werden. Das Unternehmen bietet Policen, die aber lediglich die Beitragssumme garantieren.
Demgegenüber ergibt sich durch den Höchstrechnungszins von 1,75 Prozent laut des Kölner Beratungsunternehmens Assekurata derzeit eine Beitragsverzinsung im Markt, die zwischen 0,23 und 1,53 Prozent schwankt. Hätte You Gov noch diese Zahlen ins Spiel gebracht, wäre das "Nicht-Angemessen-Votum" wohl noch viel deutlicher ausgefallen. Wenig überraschend ist zudem, dass 75 Prozent der Befragten eine transparente Darstellung der Kosten "wichtig oder sehr wichtig" ist. Auch hier sieht sich FPI bestätigt. Das Unternehmen weist die Kosten in Höhe von fünf Prozent der Beiträge getrennt von der Kapitalanlage aus.
Außerdem ist es zwei Dritteln der befragten Versicherungsentscheider wichtig wichtig, bis kurz vor Eintritt in den Altersruhestand entscheiden zu können, wie und zu welchem Termin die Rente ausgezahlt wird (66 Prozent). Insgesamt lassen sich alle die Wünsche der Verbraucher wohl auch durch klassische Rentenversicherungen erfüllen. Immerhin gibt es derzeit inklusive Überschüsse laut Assekura am Markt derzeit noch eine Beitragsverzinsung von 4,95 bis 2,73 Prozent. Allein die höhere Transparenz dürfte für Fondspolicen sprechen.
Für Bequeme ungeeignet
Doch angesichts der Finanzkrise dürften diese Produkte weiterhin einen schweren Stand haben. Noch immer setzt sich der Negativtrend weiter fort. Seit 2008 sinkt der Anteil von Fondspolicen kontinuierlich. "Die Kunden haben wohl längst erkannt, dass sie sich mit fondsgebundenen Verträgen Kapitalmarktrisiken einkaufen, die bei konventionellen Verträgen die Assekuranz übernimmt", kontert beispielsweise Oliver Fellmann, Geschäftsführer der M.A.R.K. Versicherungsmaklergesellschaft mbH, München und Mitglied des Vorstandes des Verbandes Deutscher Versicherungsmakler (VDVM) die Diskussion. Immerhin: Wer Fondspolicen kauft, kann seine Anteile schneller wieder flüssig machen. Und auch eine häufige Umschichtung der Anlagen ist kosten- und steuerfrei. Doch solche Möglichkeiten müssen auch wahrgenommen werden. Daher gilt das Motto: Für Bequeme sind Fondspolicen nicht geeignet.
Bildquelle: © Andreas Morlok/
Aus der Antwort auf die Frage, ob solche Minizinsen angemessen sind, leitet der Vertriebsvorstand Stefan Giesecke aber gleich ein Votum für die eigenen Fondspolicen ab. Die alte Produktwelt habe ausgedient, denn sie erfülle nicht mehr die Kundenerwartungen, wie uns die Befragung zeige. "So wollen 67 Prozent der Befragten am Ende des Vertrages eine Nettorendite von mehr als 1,75 Prozent", erklärt er. Und eine solche "Leistung", so die Argumentation der Friends Provident zwischen den Zeilen, kann nur über eine Fondspolice ermöglicht werden. Das Unternehmen bietet Policen, die aber lediglich die Beitragssumme garantieren.
Demgegenüber ergibt sich durch den Höchstrechnungszins von 1,75 Prozent laut des Kölner Beratungsunternehmens Assekurata derzeit eine Beitragsverzinsung im Markt, die zwischen 0,23 und 1,53 Prozent schwankt. Hätte You Gov noch diese Zahlen ins Spiel gebracht, wäre das "Nicht-Angemessen-Votum" wohl noch viel deutlicher ausgefallen. Wenig überraschend ist zudem, dass 75 Prozent der Befragten eine transparente Darstellung der Kosten "wichtig oder sehr wichtig" ist. Auch hier sieht sich FPI bestätigt. Das Unternehmen weist die Kosten in Höhe von fünf Prozent der Beiträge getrennt von der Kapitalanlage aus.
Außerdem ist es zwei Dritteln der befragten Versicherungsentscheider wichtig wichtig, bis kurz vor Eintritt in den Altersruhestand entscheiden zu können, wie und zu welchem Termin die Rente ausgezahlt wird (66 Prozent). Insgesamt lassen sich alle die Wünsche der Verbraucher wohl auch durch klassische Rentenversicherungen erfüllen. Immerhin gibt es derzeit inklusive Überschüsse laut Assekura am Markt derzeit noch eine Beitragsverzinsung von 4,95 bis 2,73 Prozent. Allein die höhere Transparenz dürfte für Fondspolicen sprechen.
Für Bequeme ungeeignet
Doch angesichts der Finanzkrise dürften diese Produkte weiterhin einen schweren Stand haben. Noch immer setzt sich der Negativtrend weiter fort. Seit 2008 sinkt der Anteil von Fondspolicen kontinuierlich. "Die Kunden haben wohl längst erkannt, dass sie sich mit fondsgebundenen Verträgen Kapitalmarktrisiken einkaufen, die bei konventionellen Verträgen die Assekuranz übernimmt", kontert beispielsweise Oliver Fellmann, Geschäftsführer der M.A.R.K. Versicherungsmaklergesellschaft mbH, München und Mitglied des Vorstandes des Verbandes Deutscher Versicherungsmakler (VDVM) die Diskussion. Immerhin: Wer Fondspolicen kauft, kann seine Anteile schneller wieder flüssig machen. Und auch eine häufige Umschichtung der Anlagen ist kosten- und steuerfrei. Doch solche Möglichkeiten müssen auch wahrgenommen werden. Daher gilt das Motto: Für Bequeme sind Fondspolicen nicht geeignet.
Bildquelle: © Andreas Morlok/
Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek