Das erste Jahr der Pandemie hat die Menschen in ihren Vorsorgeaktivitäten ausgebremst. 2021 hat sich die Lage verändert und die Bürger kümmern sich wieder stärker um das Thema. Das zeigt jedenfalls der DIA-Deutschland-Trend Vorsorge.
Nachdem im ersten Jahr der Pandemie die Bereitschaft beziehungsweise Fähigkeit, für das Alter vorzusorgen, spürbar eingebrochen war, deutete sich 2021 wieder ein Trendwechsel an.
Das zeigt jedenfalls der DIA-Deutschland-Trend Vorsorge, der jeweils am Ende eines Jahres von INSA Consulere im Auftrag des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) erhoben wird. So gaben 31 Prozent an, dass sie bislang nicht ausreichend vorgesorgt haben, aber in den kommenden zwölf Monaten weitere Rücklagen anlegen möchten. Das ist gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg um sechs Prozentpunkte.
Vorsorgebereitschaft auf dem tiefsten Stand
2020 war die Vorsorgebereitschaft auf den tiefsten Stand der vergangenen fünf Jahre eingebrochen. Spiegelbildlich verlief die Entwicklung in der Gruppe jener, die zwar ebenfalls eine unzureichende Vorsorge feststellen, aber dagegen nichts unternehmen wollen beziehungsweise können. Ihr Anteil war 2020 sprunghaft auf 47 Prozent angestiegen. Im vergangenen Jahr pegelte sich der Wert mit 41 Prozent wieder auf Vor-Pandemie-Niveau ein.
Bei vielen Selbstständigen herrschte große Unsicherheit
„Nachdem in den Monaten kurz nach dem Ausbruch der Pandemie mit Lockdown, Kurzarbeit und Auftragseinbrüchen bei vielen Selbstständigen enorme Unsicherheit herrschte, unter der auch die Altersvorsorge litt, pegelte sich die Stimmung offenkundig wieder ein. Unter Umständen schärfte die Krise das Bewusstsein für die Vorsorge“, ist DIA-Sprecher Klaus Morgenstern überzeugt.
Der Anteil der Befragten, die ihre Vorsorge für ausreichend halten, macht zwar nur ein Drittel aus, blieb allerdings auf diesem Niveau in den zurückliegenden drei Jahren weitgehend konstant. Ihnen stehen zwei Drittel mit unzureichender Vorsorge gegenüber. Das spiegelt sich auch in den Erwartungen an den Lebensstandard im Alter wider. So glauben 62 Prozent, dass sie diesen mehr oder weniger stark absenken müssen.
Hintergrundinformationen
Die repräsentative Befragung, die INSA Consulere im Auftrag des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) umsetzte, fand vom 10. bis zum 13. Dezember 2021 statt. Daran nahmen 1.014 erwerbsfähige Personen aus Deutschland im Alter zwischen 18 Jahren und 64 Jahren teil. Das Institut liefert auch ausführlichen Umfrageergebnisse.
Autor(en): versicherungsmagazin.de