Allianz-Umfrage: Staatlich geförderte Altersversorgung bei Azubis nur wenig angesagt

Nur wenige Azubis nutzen die staatlich geförderte Altersvorsorge. Lediglich acht Prozent sorgen über eine Riester-Rente und 14 Prozent über eine Entgeltumwandlung oder betriebliche Altersversorgung (bAV) fürs Alter vor. Dies zeigt eine aktuelle bundesweite Umfrage der GfK Marktforschung im Auftrag der Allianz zum Sparverhalten von 500 Auszubildenden im Alter zwischen 15 und 25 Jahren.

In der Beliebtheitsskala stehen das Sparbuch oder Festgeldkonto (57 %), der Bausparvertrag (23 %) und die private Lebens- und Rentenversicherung (15 %) höher im Kurs.

Sparneigung abhängig vom Schulabschluss und Alter
Die Ergebnisse zeigen: Rund drei Viertel der Befragten (76%) legen mindestens einmal im Jahr einen Teil ihres Geldes auf die hohe Kante. Azubis mit Abitur sparen am häufigsten (87 %), gefolgt von Berufsanfängern mit mittlerer Reife (76 %) und den Hauptschülern (65 %). Mehr als die Hälfte (55 %) der 20 bis 22-Jährigen legt regelmäßig monatlich Geld zurück. Bei den 15 bis 17-Jährigen beziehungsweise 18 bis 19-Jährigen sparen dagegen nur 35 % bzw. 34 % regelmäßig. Damit wird deutlich: Je jünger die Azubis sind, desto eher verbrauchen sie ihren Lohn.

Erst das erste Auto, dann die Vorsorge
Die meisten Befragten sparen für größere Anschaffungen (61%) und die finanzielle Absicherung in Notfällen (37%). Vor allem Berufsanfänger mit Abitur haben Großes vor: 70 % legen ihr Geld für die Erfüllung eines Traums, wie ihr erstes eigenes Auto, zur Seite. Bei Real- und Hauptschülern ist dieser Gedanke weniger stark ausgeprägt (62 % oder 51 %). Dagegen schätzen ehemalige Gymnasiasten und Realschüler die Notwendigkeit, sich gegen Notfälle finanziell abzusichern, nahezu gleich ein (43 % beziehungsweise 39 %). Azubis mit Hauptschulabschluss hingegen sorgen deutlich weniger für finanzielle Engpässe vor (29%).

Azubis mit Abitur sparen am häufigsten fürs Alter
Lediglich 17 % der Auszubildenden legen Geld für ihre Altersvorsorge zurück, obwohl nachAngaben der Bundeszentrale für politische Bildung das durchschnittliche Nettovermögen der Altersgruppe der 18 bis 24-Jährigen im Jahr 2007 rund 7.000 Euro betrug. Spitzenreiter unter den Befragten sind wieder die Azubis mit Abitur: 37 % halten eine Investition in die eigene Altersvorsorge für richtig, während nur knapp jeder zehnte Real- und Hauptschüler in die eigene Altersvorsorge investiert.

Staatlich geförderte Altersvorsorge wenig genutzt
Viele Auszubildende nutzen die Unterstützung des Staates beim Sparen für den Lebensabend nur unzureichend. Nur insgesamt 8 % der Befragten haben eine Riester-Rente.Dabei lockt besonders hier der Staat mit einer attraktiven Förderung: Berufsstarter unter 25 Jahren erhalten im ersten Jahr des Einstiegs in die Riester-Rente nicht nur die 154 Euro Grundzulage, sondern auch einmalig weitere 200 Euro Bonus. Dafür müssen sie lediglich vier Prozent ihres Vorjahresgehaltes investieren. Bei einem Lehrlingsgehalt von zum Beispiel 8.000 Euro im Jahr, würde der Staat den eigenen Sockelbeitrag von 60 Euro um immerhin 354 Euro erhöhen.

Nur wenige kennen die bAV-Angebote
Auch bei der betrieblichen Alterversorgung gibt es nach Ansicht der Allianz jede Menge Nachholbedarf. So nutzen hier nur 14 % aller Befragten die Möglichkeit der Entgeltumwandlung. Knapp zwei Drittel der Befragten (63 %) kennen die Möglichkeit der Entgeltumwandlung nicht, obwohl Arbeitgeber häufig etwas dazu geben und manche Tarifverträge, wie in der Metall- und Chemiebranche, sie sogar dazu verpflichten. Das Wissen über die Möglichkeit einer betrieblichen Altersversorgung steigt deutlich mit dem Schulabschluss. Während 80 % der befragten Azubis mit Hauptschulabschluss keinerlei Kenntnisse haben, kennen bei den ehemaligen Gymnasiasten 62 % diese Altersvorsorgeform.

Quelle: Allianz, Bild: © Golembewski,

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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