Allianz-Konzern: Anleihen in Milliardenhöhe

"Die Allianz nutzt damit die derzeit sehr attraktiven Konditionen am Kapitalmarkt", teilte das Münchner Unternehmen mit. Insgesamt hätten die Kapitalmarkt-Transaktionen ein Volumen von etwa vier Milliarden Euro. Im Ergebnis würden die Risiken durch Aktien-Beteiligungen in den Kapitalanlagen und die Fremdfinanzierungsquote weiter gesenkt.

Die Allianz verfolgt seit längerem die Strategie, das Gewicht von Aktien in ihren Kapitalbeteiligungen - insbesondere Überkreuzbeteiligungen im Finanzsektor abzubauen - da Banken und Versicherer in den vergangenen Jahren besonders stark unter den Kurseinbrüchen an den Börsen gelitten hatten. An dem Rückversicherer Münchener Rück hielt die Allianz-Gruppe zuletzt noch gut neun Prozent der Anteile.

"Mit diesem Paket von Kapitalmarkttransaktionen haben wir unsere wichtigsten Finanzierungsziele für 2005 schon im Januar erreicht", sagte Finanzvorstand Paul Achleitner. Erst vor kurzem hatten Allianz, Münchener Rück und Commerzbank ihre seit Jahrzehnten gehaltene Beteiligung am Maschinen- und Nutzfahrzeughersteller MAN mit Gewinn verkauft.

Im Einzelnen sieht das Paket der Allianz die Ausgabe einer indexgebundenen Wandelanleihe im Volumen von 1,2 Milliarden Euro mit drei Jahren Laufzeit vor, die noch im Laufe des Mittwochs begeben werden soll. Der Rückzahlungskurs ist nach den Angaben an die Entwicklung des Dax gebunden und kann nach Wahl der Allianz mit Aktien von BMW, der Münchener Rück oder Siemens zurückgezahlt werden.

"Durch die Transaktion verringert sich das Aktienexposure der Allianz weiter", hieß es. Das "Equity Gearing", ein Indikator für das Gewicht von Aktienbeteiligungen im Verhältnis zum Eigenkapital, verringere sich voraussichtlich auf einen Wert unter eins.

Zudem verkauft die Dresdner Bank ihren gesamten Bestand an 17,2 Millionen Allianz-Aktien. Käufer sei die Investmentbank JP Morgan, teilte die Allianz mit. Die Aktien könnten damit zur Tilgung der Wandelanleihe genutzt werden. Das Paket habe einen Börsenwert von etwa 1,5 Milliarden Euro. JP Morgan wolle das Paket anschließend über eine Wandelanleihe am Markt platzieren.

Quelle: Financial Times Deutschland

Autor(en): Susanne Niemann

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