Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft hat die Berichte über Solvabilität und Finanzlage (Solvency financial condition reports), kurz SFCR-Berichte, der Schaden-/Unfall- und Rückversicherer 2017 ausgewertet.
Die Schaden-/Unfallversicherer (SU) erreichen eine mittlere Bedeckungsquote von 296 Prozent (im Vorjahr 286 Prozent) und zeigen sich "weiterhin als überaus stabil", so der Verband.
Auf der Passivseite der Bilanz der SU stehen versicherungstechnische Rückstellungen in Höhe von über 100 Milliarden Euro. Die Risikomarge, ein zusätzlicher Sicherheitsaufschlag auf die Rückstellungen unter Solvency II, beträgt sechs Milliarden Euro.
Alle hinreichend mit Kapital ausgestattet
Die anrechenbaren Eigenmittel auf der Aktivseite, die in die Berechnung der Bedeckungsquote ein gehen, belaufen sich auf über 101 Milliarden Euro und "weisen zu 98 Prozent die höchste Qualitätsstufe (tier-1) bezüglich der Kriterien Verfügbarkeit, Einforderbarkeit und Nachrangigkeit auf", so der GDV.
Die Bedeckungsquoten der SU streuen deutlich über die gesamte Branche. Sie liegen zwischen 128 Prozent und 940 Prozent. Die gesamte Kapitalanforderung der Branche liegt bei 37,3 Milliarden Euro.
Stabilität auch bei den Rückversicherern
Die Rückversicherer weisen stabile Bedeckungsquoten auf. Hier gab es einen geringfügigen Rückgang der Bedeckungsquote von 341 Prozent auf 336 Prozent, obwohl die versicherten Naturkatstrophenschäden des Jahres 2017 mit über 116 Milliarden Euro weltweit zu den teuersten der Geschichte gehörten.
Die Unternehmen seien mit einem Überschuss der Aktiva über die Verpflichtungen von 195,1 Milliarden Euro äußerst kapitalstark aufgestellt. So überstiegen die Eigenmittel in der Summe die versicherungstechnischen Rückstellungen um mehr als das Doppelte. Die Versicherer fungierten zudem teilweise als Mutterunternehmen von Versicherungskonzernen. Dies erkläre den großen Umfang, den die Beteiligungen an der Kapitalanlage ausmachen (213,8 Milliarden Euro).
Auch bei den Rückversicherern streuen die Bedeckungsquoten über die gesamte Branche. Sie liegen zwischen 144 Prozent und 560 Prozent. Die gesamte Kapitalanforderung der Branche liegt bei 62,5 Milliarden Euro.
"Schaden-/Unfall- und Rückversicherer sind somit bestens aufgestellt, Risikoschutz für das Hab und Gut der Menschen sowie für große und kleine Unternehmen zu bieten", GDV
Die Zahlen wurden zum zweiten Mal seit Einführung von Solvency II erhoben und umfassen fast den gesamten deutschen Markt (circa 98 Prozent bezogen auf die Beitragseinnahmen).
Autor(en): Versicherungsmagazin.de