Die drei europäischen Aufsichtsbehörden (European Supervisory Authorities – ESAs) plädieren in ihrem ersten gemeinsamen Risikobewertungsbericht seit Ausbruch der Corona-Pandemie für fünf Maßnahmen, um deren Folgen weiter abzufedern.
Nach Ansicht der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA), der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA) sowie der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) sollten Finanzinstitute ihre Liquidität, ihre Solvabilität und ihr Kreditrisiko einem Stresstest unterziehen.
Banken sollen Kapitalerleichterungen nutzen, um Realwirtschaft mit Krediten zu versorgen
Zudem sollten sie ihre IT-Risiken und ihre Auslagerungen sorgfältig managen und sich auf Störungen vorbereiten, die das Ende der Übergangszeit mit sich bringen kann, die das Vereinigte Königreich und die EU nach dem Brexit vereinbart hatten. Banken sollten Kapitalerleichterungen nutzen, um die Realwirtschaft weiter mit Krediten zu versorgen. Aufsichtsbehörden und Banken werden auf die Flexibilität des bestehenden Rechtsrahmens verwiesen – einschließlich der Verwendung von Kapital- und Liquiditätspuffern zur Verlustabsorption.
Der Bericht, den die ESAs kürzlich veröffentlicht haben, hebt auch hervor, wie die Pandemie Profitabilitätsbedenken in allen Segmenten des Investmentfondssektors verstärkt und zu erhöhten Liquiditätsherausforderungen geführt hat. Er benennt insbesondere die Wirtschafts- und Marktunsicherheit als zentrale Aufgabe der Zukunft.
Voraussichtlich Rentabilität und Solvenz von Finanzinstituten belastet
Die ESAs sehen ein Risiko, dass sich die Finanzmarktleistung von der zugrundeliegenden Wirtschaftstätigkeit entkoppele. Ein fortgesetztes Niedrigzinsumfeld werde voraussichtlich die Rentabilität und Solvenz von Finanzinstituten belasten und zum Aufbau von Bewertungsrisiken beitragen.
Quelle: BaFin
Autor(en): Versicherungsmagazin