Deutschlands drittgrößter Versicherungskonzern Talanx beziffert seine Verluste für 2008 am Aktienmarkt auf rund 1,1 Milliarden Euro. Das Kerngeschäft Versicherungen sei jedoch „kerngesund“. Talanx-Chef Herbert Haas berichtet auch, dass der Konzern für Zukäufe bis 2012 laufende ungenutzte Kreditlinien von einer Milliarde Euro sowie Barmittel in der Hinterhand habe. Es sollen auf keinen Fall Anteile an der zum Konzern gehörenden Hannover Rück verkauft werden, um zusätzliche Mittel locker zu machen. Die Integration der ehemaligen Gerling- und BHW-Gesellschaften sei bis zum Jahresende 2008 abgeschlossen.
Im Versicherungsgeschäft Vorjahreszahlen teilweise übertroffen
"Der Gewinneinbruch ist nur auf die Finanzmarktkrise zurückzuführen", sagte Herbert Haas bei der Jahresendpressekonferenz. Die dramatischen Entwicklung an den Finanzmärkten verhindere zwar, dass man 2008 die gesteckten Ziele erreichen werde, doch im Versicherungsgeschäft habe man die Vorjahreszahlen teilweise erfolgreich übertroffen. Talax wird zum Jahresende ein Konzernergebnis von vermutlich 32 Millionen Euro ausweisen; im Vorjahr lag diese Position mit 477 Millionen Euro noch um 93 Prozent höher.
Zur Talanx-Gruppe gehören unter anderem Schaden-, Unfall- und Lebensversicherer der Marken HDI, HDI-Gerling, Aspecta, CiV- und Postbank-Versicherungen sowie der weltweit viertgrößte Rückversicherer Hannover Rück. Auch die AmpegaGerling-Gesellschaften, zu denen die Kapitalanlagegesellschaft AmpegaGerling Investment GmbH zählt, sind Konzern-Töchter. Die Talanx-Gruppe ist in 150 Ländern aktiv.
Durch die Finanzkrise bleibt kaum Gewinn übrig
Nun hat die Finanzmarktkrise den Gewinn der Talanx fast vollständig ausradiert. Abschreibungen auf Wertpapiere – vornehmlich im Bereich der Rückversicherung - drücken die Bilanz 2008. Dagegen blieben die Prämieneinnahmen im Versicherungsgeschäft mit rund 19 Milliarden weitgehend stabil. Aufgrund der Kursverluste an den Börsen, sank das Kapitalanlageergebnis um 42 Prozent auf 1,6 Milliarden.
Große Verluste bei der Hannover Rück
Die Verluste aus Aktiengeschäften seien vor allem bei der Hannover Rück angefallen, die im Unterschied zu den Erst-Versicherern der Gruppe ihre Aktienbestände nicht abgesichert hat. Hannover-Rück-Chef Wilhelm Zeller verwies darauf, dass Rückversicherer üblicherweise so verfahren: „Das Einzige, was ich mir vorwerfen könnte, ist, dass wir unsere Aktienbestände nicht schon bis zum Sommer abgebaut haben.“
Expansionen in Mittel- und Osteuropa angepeilt
Herbert Haas sagte dazu vor Journalisten: „2008 war ein verlorenes Jahr. Wir werden aber 2009 die Scharte wieder auswetzen und an die alte Ertragsstärke des Talanx-Konzerns anknüpfen." Man wolle dabei auch von den Schwierigkeiten anderer profitieren, in dem man Zukäufe von in Schwierigkeit geratenen Finanzdienstleistungs-Gesellschaften nutze. Haas denkt dabei besonders an Expansionen in Mittel- und Osteuropa sowie Lateinamerika. Dafür stehen weiterhin mehr als eine Milliarde Euro zur Verfügung. Die Preise seien zwar noch zu hoch, doch „der Markt wandelt sich gerade vom Verkäufer- zum Käufermarkt".
Bei der Kraftfahrtversicherung Einbußen wahrscheinlich
Während im klassischen Versicherungsgeschäft der Gewinn von Talanx in diesem Jahr stagniere, steige das Ergebnis aus diesem Geschäftsfeld wegen rückläufiger Schäden deutlich. Den Preiskampf unter den Autoversicherern habe man nicht mitgemacht und nur zurückhaltend Kfz-Policen in der Schaden/Unfallversicherung gezeichnet. Daher werde man bis zum Jahresende voraussichtlich bei den Beiträgen ein Minus von vier Prozent verzeichnen. In dem Bereich Lebensversicherung werde man ein Plus von zwei Prozent bei den Beitragseinnahmen verbuchen; allerdings sei wegen der gesunkenen Nachfrage nach Altersvorsorgeprodukten das Neugeschäft um 20 Prozent zurückgegangen. Bezieht man Zukäufe ein, seien die Beiträge in den Personenversicherungen aber um insgesamt sieben Prozent gewachsen.
Prognosen für das Jahr 2009 können laut Herbert Haas in diesen Zeiten nicht seriös gemacht werden. Auf jeden Fall seien aber die Aussichten in wichtigen Teilmärkten für das kommende Jahr ermutigend: „Wir sehen die Situation gelassen."
Bildquelle: / "Pfennige" zusammen halten © SD
Im Versicherungsgeschäft Vorjahreszahlen teilweise übertroffen
"Der Gewinneinbruch ist nur auf die Finanzmarktkrise zurückzuführen", sagte Herbert Haas bei der Jahresendpressekonferenz. Die dramatischen Entwicklung an den Finanzmärkten verhindere zwar, dass man 2008 die gesteckten Ziele erreichen werde, doch im Versicherungsgeschäft habe man die Vorjahreszahlen teilweise erfolgreich übertroffen. Talax wird zum Jahresende ein Konzernergebnis von vermutlich 32 Millionen Euro ausweisen; im Vorjahr lag diese Position mit 477 Millionen Euro noch um 93 Prozent höher.
Zur Talanx-Gruppe gehören unter anderem Schaden-, Unfall- und Lebensversicherer der Marken HDI, HDI-Gerling, Aspecta, CiV- und Postbank-Versicherungen sowie der weltweit viertgrößte Rückversicherer Hannover Rück. Auch die AmpegaGerling-Gesellschaften, zu denen die Kapitalanlagegesellschaft AmpegaGerling Investment GmbH zählt, sind Konzern-Töchter. Die Talanx-Gruppe ist in 150 Ländern aktiv.
Durch die Finanzkrise bleibt kaum Gewinn übrig
Nun hat die Finanzmarktkrise den Gewinn der Talanx fast vollständig ausradiert. Abschreibungen auf Wertpapiere – vornehmlich im Bereich der Rückversicherung - drücken die Bilanz 2008. Dagegen blieben die Prämieneinnahmen im Versicherungsgeschäft mit rund 19 Milliarden weitgehend stabil. Aufgrund der Kursverluste an den Börsen, sank das Kapitalanlageergebnis um 42 Prozent auf 1,6 Milliarden.
Große Verluste bei der Hannover Rück
Die Verluste aus Aktiengeschäften seien vor allem bei der Hannover Rück angefallen, die im Unterschied zu den Erst-Versicherern der Gruppe ihre Aktienbestände nicht abgesichert hat. Hannover-Rück-Chef Wilhelm Zeller verwies darauf, dass Rückversicherer üblicherweise so verfahren: „Das Einzige, was ich mir vorwerfen könnte, ist, dass wir unsere Aktienbestände nicht schon bis zum Sommer abgebaut haben.“
Expansionen in Mittel- und Osteuropa angepeilt
Herbert Haas sagte dazu vor Journalisten: „2008 war ein verlorenes Jahr. Wir werden aber 2009 die Scharte wieder auswetzen und an die alte Ertragsstärke des Talanx-Konzerns anknüpfen." Man wolle dabei auch von den Schwierigkeiten anderer profitieren, in dem man Zukäufe von in Schwierigkeit geratenen Finanzdienstleistungs-Gesellschaften nutze. Haas denkt dabei besonders an Expansionen in Mittel- und Osteuropa sowie Lateinamerika. Dafür stehen weiterhin mehr als eine Milliarde Euro zur Verfügung. Die Preise seien zwar noch zu hoch, doch „der Markt wandelt sich gerade vom Verkäufer- zum Käufermarkt".
Bei der Kraftfahrtversicherung Einbußen wahrscheinlich
Während im klassischen Versicherungsgeschäft der Gewinn von Talanx in diesem Jahr stagniere, steige das Ergebnis aus diesem Geschäftsfeld wegen rückläufiger Schäden deutlich. Den Preiskampf unter den Autoversicherern habe man nicht mitgemacht und nur zurückhaltend Kfz-Policen in der Schaden/Unfallversicherung gezeichnet. Daher werde man bis zum Jahresende voraussichtlich bei den Beiträgen ein Minus von vier Prozent verzeichnen. In dem Bereich Lebensversicherung werde man ein Plus von zwei Prozent bei den Beitragseinnahmen verbuchen; allerdings sei wegen der gesunkenen Nachfrage nach Altersvorsorgeprodukten das Neugeschäft um 20 Prozent zurückgegangen. Bezieht man Zukäufe ein, seien die Beiträge in den Personenversicherungen aber um insgesamt sieben Prozent gewachsen.
Prognosen für das Jahr 2009 können laut Herbert Haas in diesen Zeiten nicht seriös gemacht werden. Auf jeden Fall seien aber die Aussichten in wichtigen Teilmärkten für das kommende Jahr ermutigend: „Wir sehen die Situation gelassen."
Bildquelle: / "Pfennige" zusammen halten © SD
Autor(en): Ellen Bocquel