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Gruppenrating

Früherer Begriff für das „virtuelle“ Kreditprofil einer Gruppe (group credit profile); „virtuell“ deshalb, weil Ratings nur für individuelle legale Einheiten vergeben werden können, was eine Gruppe aber nicht ist. Das Group Credit Profile definiert die gesamte Finanzkraft z.B. einer Versicherungsgruppe, als ob sie eine einzige Einheit wäre, und ist eine wichtige Basis zur Bemessung des Ratings für eine Gesellschaft innerhalb der Gruppe. Die Gruppenmethodologie definiert, wie die Finanzkraft einer Gruppe auf einzelne Gruppengesellschaften ausstrahlen kann, d.h. welche strategische Bedeutung eine Gesellschaft für eine Gruppe hat, wie stark sie in die Gruppe integriert ist und mit welcher außerordentlichen Unterstützung sie in Problemsituationen rechnen kann. Für Kerngesellschaften (core companies) ist das Rating deshalb identisch mit dem Group Credit Profile. Für strategisch sehr wichtige Gesellschaften (highly strategic) ist das Rating normalerweise einen Notch unter dem Group Credit Profile. Für alle anderen Gesellschaften muss – sofern für sie ein Rating erstellt werden soll – zunächst ein „stand-alone rating“ ausgearbeitet werden. Diese Einzelbewertung kann dann aufgrund der wahrscheinlichen Gruppenunterstützung nach oben angepasst werden. Im Fall von strategisch wichtigen Gesellschaften kann diese Anhebung bis zu drei Notches betragen – ist aber insofern limitiert, als die Anhebung maximal einen Notch unter dem Group Credit Profile erreichen kann.

Autor(en): Prof. Dr. Fred Wagner, Wolfgang Rief

 

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