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Alterspyramide

Bevölkerungspyramide.

1. Begriff: Grafische Darstellung der Altersstruktur. Auf der Ordinate werden die Altersstufen (bzw. Altersgruppen) und auf der Abszisse die Personenbestände (oder -anteile) der jeweiligen Altersstufen als Balken abgetragen. Männer werden i.d.R. auf der linken Seite der Grafik dargestellt, Frauen rechts. Der Begriff der Alterspyramide ist aus historischen Beobachtungen zu erklären. Die sprichwörtliche Pyramide beschreibt eine Population, die von hohen Anteilen an Kindern und Jugendlichen gekennzeichnet ist („junge Bevölkerung“). Die natürliche Bevölkerungsdynamik wird von hohen Geburten- und gleichzeitig hohen Sterbezahlen bestimmt, wobei die Anzahl der Geburten die der Sterbefälle übersteigt. Der Altersaufbau der Bevölkerung in Deutschland zeigte noch um das Jahr 1910 eine solche Form. Der Anteil der Kinder und Jugendlichen unter 15 Jahren betrug zu diesem Zeitpunkt etwa ein Drittel der Gesamtbevölkerung, der Anteil der über 65-jährigen dagegen nur rund 5 %. Heutzutage zeigen in erster Linie weniger entwickelte Staaten einen pyramidenförmigen Altersaufbau.

2. Entwicklungen in Deutschland: Die Alterspyramide spiegelt historische und demografische Ereignisse der letzten rund 100 Jahre wider. Die nachstehende Abbildung zeigt am Beispiel der Alterspyramide für die deutsche Wohnbevölkerung des Jahres 2013 den Einfluss gesamtgesellschaftlicher Krisen auf die Fertilität (Erster und Zweiter Weltkrieg sowie die Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er/Anfang der 1930er Jahre) und auf die Mortalität (stark dezimierte Männerjahrgänge der Geburtsjahre vor 1930 infolge der beiden Weltkriege). Aber auch gesellschaftliche Veränderungen oder Umbruchphasen, wie der Beitritt der Deutschen Demokratischen Republik zum Bundesgebiet, üben einen Einfluss auf das Geburtenverhalten aus. Die Folgen dieser Phasen sind an den relativ starken Geburtenrückgängen Ende der 1960er (in der Grafik etwa die Altersstufen 37-48) und Anfang der 1990er Jahre (in der Grafik um das Alter 20) zu erkennen.

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Autor(en): Dr. Marc Luy

 

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