Kunden der Roland Rechtsschutzversicherung hatten im vergangenen Jahr am häufigsten rechtliche Auseinandersetzungen rund um den Straßenverkehr. Das zeigt die Auswertung, die der Versicherer für 2019 erstellt hat. Das Unternehmen hat rund 365.000 Leistungsfälle analysiert und die fünf größten Rechtsrisiken des Vorjahres ermittelt. Erste Zahlen aus dem laufenden Jahr zeigen, dass sich durch Covid-19 die Statistik verschiebt.
Platz 1: Straßenverkehr
Konflikte im Straßenverkehr stehen auch im Vorjahr auf dem ersten Platz in der Liste der häufigsten Rechtsrisiken. Über 67.000 Fälle verbuchte die Roland Rechtsschutz 2019 in diesem Bereich. Häufig geht es dabei um Bußgelder oder den Führerscheinentzug wegen überhöhter Geschwindigkeit. Aber auch strafrechtliche Verfahren, etwa wegen Fahrerflucht oder fahrlässiger Körperverletzung bei einem Verkehrsunfall kommen häufiger vor als gemeinhin angenommen.
Bedingt durch die Corona-Pandemie ging das Verkehrsaufkommen in Deutschland im Frühjahr 2020 drastisch zurück. Das zeigt sich auch in den Leistungsfällen: Konflikte im Straßenverkehr stehen in der Statistik für das erste Halbjahr 2020 tatsächlich nur auf dem zweiten Platz (35.000 Fälle).
Platz 2: Verträge
Vertragsstreitigkeiten machten mit über 59.000 Fällen ein Fünftel aller Leistungsfälle im Jahr 2019 aus. Im ersten Halbjahr 2020 ist die Zahl der Vertragsstreitigkeiten stark gestiegen. Daran ist das Corona-Virus schuld: Aufgrund der Kontakt- und Reisebeschränkungen mussten viele Deutsche ihre Reisepläne ändern, saßen zuhause oder sogar im Ausland fest. Entsprechend viele telefonische Anfragen beantwortete der Versicherer rund um die Rechte von Reisenden. Aktuell stehen daher Streitigkeiten rund um Verträge, unter anderem mit Reiseveranstaltern, Hoteliers und Fluggesellschaften, mit 41.500 Fällen auf dem ersten Platz im Ranking.
Platz 3: Arbeit
Auf dem dritten Platz der häufigsten Rechtsstreit-Risiken steht der Bereich Arbeit mit über 42.400 Leistungsfällen im Jahr 2019. Rechtsschutz ist in der aktuellen Corona-Krise sehr gefragt. Bei der telefonischen Rechtsberatung von Roland informierten sich gerade in den ersten Wochen des Lockdowns viele Versicherte zu den Themen Kurzarbeit, Lohnfortzahlung oder Homeoffice. Im ersten Halbjahr 2020 übernahm der Versicherer bereits mehr als 24.500 Leistungsfälle aus der Kategorie Arbeit.
Platz 4: Schadenersatzforderung
Werden Rechte, Leben oder Gesundheit einer Person schuldhaft verletzt und entsteht dadurch ein Schaden, kann man in der Regel Schadenersatz fordern. Besonders häufig kommt dies im Zusammenhang mit Unfällen vor, bei denen Menschen verletzt wurden. Mit über 35.000 Leistungsfällen im Jahr 2019 stehen Schadenersatzforderungen auf Platz Nummer vier der häufigsten rechtlichen Risiken. In der ersten Hälfte des laufenden Jahres stehen sie mit rund 22.000 Fällen auf der gleichen Position.
Platz 5: Wohnen
Jahr für Jahr werden in Deutschland unzählige Nachbarschaftsstreitigkeiten ausgetragen. Und auch zwischen Vermietern und Mietern kommt es immer wieder zu rechtlichen Problemen. Der Versicherer bearbeitete im Jahr 2019 rund 34.000 Fälle aus der Kategorie Grundstücke und Immobilien. Ob es durch Covid-19 2020 vermehrt zu Streitigkeiten kommen wird, etwa weil die Deutschen mehr zuhause sind oder aufgrund von Kurzarbeit ihre Miete nicht zahlen können bleibt abzuwarten. Bisher verzeichnet Roland etwas mehr als 17.000 Leistungsfälle in diesem Lebensbereich.
Autor(en): Versicherungsmagazin.de