Wunsch und Wirklichkeit gehen bei der Rente auseinander

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Um ihre Wunschrente zu erreichen, müssen die Menschen in Deutschland deutlich aufstocken. Die gesetzliche Rente kann in Zukunft nicht einmal 50 Prozent davon ausmachen, weshalb private Altersvorsorge und das eigene Vermögen zentral werden. Dies geht aus einer Auswertung des Allianz Rentenkompass hervor, den der Versicherer Allianz Leben veröffentlicht hat.

So sei die Wunschrente der Nutzerinnen und Nutzer des Rentenkompass aktuell im Durchschnitt doppelt so hoch wie die aktuelle durchschnittlich gezahlte gesetzliche Bruttorente. Laut der Deutschen Rentenversicherung lag der Zahlbetrag der gesetzlichen Rente für Männer im Jahr 2022 monatlich bei durchschnittlich 1.304 Euro, für Frauen bei 832 Euro. Allerdings läge die Netto-Wunschrente der männlichen Nutzer aktuell bei 2.803 Euro, die der weiblichen Nutzerinnen bei 2.213 Euro. Dabei würden sich die meisten Nutzer laut der Allianz Leben an der Empfehlung ausrichten, mit 80 Prozent des aktuellen Nettoeinkommens für den Ruhestand zu planen. Dadurch müsste aber mehr als die Hälfte durch andere Mittel wie private Altersvorsorge und den Aufbau des eigenen Vermögens abgedeckt werden.

Ergebnisse nicht für die Gesamtbevölkerung repräsentativ

Die Allianz Leben hat nach eigenen Angaben mehr als 10 Millionen Versicherte. Der Rentenkompass, der 2020 eingerichtet wurde, ist nach drei Jahren bei mehr als 800.000 Nutzerinnen und Nutzern angelangt, von denen rund 90 Prozent auch Kunden der Allianz Leben seien. Dadurch könnten die Ergebnisse, die aus den Daten des Rentenkompasses gezogen wurden, auch nicht für die gesamte deutsche Bevölkerung als repräsentativ gelten, aber immerhin für die Versicherungsnehmerinnen und -nehmer der Allianz Leben, sagte Alf Neumann, Vorstand Operations der Allianz Leben. Ebenso sei in den Daten sichtbar, dass die Nutzerinnen und Nutzer des Rentenkompass auch häufiger Altersvorsorgeversicherungen bei der Allianz Leben abschließen, so Neumann weiter.

So habe sich die Zahl der jungen Menschen unter 30 Jahren, die sich beim Rentenkompass neu registrieren, im Vergleich zur Startphase im Jahr 2020 verdreifacht. Der Frauenanteil bei den neuen Nutzern steige ebenso, inzwischen sei er bei einem Drittel angelangt, während er anfangs noch bei einem Viertel gelegen hatte. Laut Annette Seitz, Digitalisierungsexpertin und Tribe Lead der Allianz Leben, ist dieser Anstieg auch dadurch zu erklären, dass Themen wie die Versorgungslücke bei der gesetzlichen Rente und private Altersvorsorge in den Medien und der Gesellschaft allgemeine präsenter werden.

Allianz will mit der Digitalen Rentenübersicht kooperieren

Im Rentenkompass können sich Menschen registrieren und nach Aussage der Allianz Leben schnell ausrechnen lassen, wie ihre Rente aussehen wird und weiterhin, wie hoch der privat aufgebrachte Anteil sein muss, um die eigens gewünschte Rentenhöhe zu erreichen. Dabei kann auch erwartete zukünftige Inflation in verschiedenen Höhen einberechnet werden. Damit erfüllt der Kompass eine ähnliche Aufgabe wie die staatlich eingerichtete Digitale Rentenübersicht. Eine Konkurrenzsituation sieht die Allianz aber nicht. Stattdessen nimmt der Versicherer an der aktuellen Pilotphase der Rentenübersicht teil und testet, ob die Kundendaten korrekt übermittelt werden. In Zukunft sollen auch Daten aus der Digitalen Rentenübersicht in den Rentenkompass integriert werden können. “Unser Ziel ist, dass Kundinnen und Kunden mittelfristig die Daten aus ihrer persönlichen Digitalen Rentenübersicht einfach in den Rentenkompass transferieren können und dafür künftig nur noch wenige Klicks benötigen”, sagte Annette Seitz.

Quelle: Allianz

Autor(en): Frederik Schmidt

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