Hermann Hübner, Vorstandsvorsitzender der Vema, spricht über die Mehrwerte für Partnerbetriebe des Verbunds für Partnerbetriebe, die speziellen Vorteile des Angebots "Vema Risk" und die geplanten digitalen Weiterentwicklung im kommenden Jahr.
Im vergangenen Jahr haben sich 238 neue Partnervertriebe der Vema angeschlossen. Mit welchen Mehrwerten punkten Sie bei Ihren Partnerbetrieben am meisten?
Hermann Hübner: Vema steht für Produktveredelung, optimierte Prozesse und Weiterbildung, um unsere Partnerbetriebe noch stärker zu machen. Dabei steht die direkte Versichereranbindung unserer Partner im Fokus, was zum einen Hürden im Abrechnungsprozess verschwinden lässt und zum anderen ein großes Stück unternehmerische Freiheit für den einzelnen Betrieb garantiert. Seit Beginn steht bei der Vema im Fokus: Die Erstellung von Deckungskonzepten mit eigenen Wordings, um bestehende Produkte um makler- und endkundenfreundliche Regelungen zu ergänzen. Außerdem nimmt Vema mit mehr als 216.000 Teilnahmen an unserem Schulungsangebot im Jahr 2022 eine führende Rolle als Weiterbildungsanbieter für Versicherungsmakler ein. In der Weiterbildung setzen wir sowohl auf praktische, zeitsparende Onlinelösungen als auch auf Präsenzworkshops, die den direkten Austausch mit Maklerkollegen ermöglichen.
Sie bezeichnen Ihr Angebot "Vema Risk" als Alleinstellungsmerkmal der Vema. Was macht dieses Produkt so einmalig?
Nach unserem Kenntnisstand existieren am Markt keinerlei (brauchbare) Alternativen für die Risikoerfassung. "Vema Risk" wurde vor drei Jahren zur betrieblichen Risikoerfassung eingeführt, inzwischen um das Privatgeschäft ergänzt. Damit können alle in Erfahrung gebrachten Informationen maklerseitig digital erfasst und verarbeitet werden, zum Beispiel über unser Ausschreibungstool EAA direkt an den Versicherer versendet werden, um ein Angebot zu erhalten. Risikoerfassungsbögen entfallen dadurch. Dabei ist es unerheblich, ob der Makler im Kundengespräch mit dem Laptop oder dem Smartphone arbeitet oder ob die Formulare dem Kunden per Mail zugehen. Selbstverständlich ist "Vema Risk" bereits in "Vema Office" eingebunden, sodass zu jederzeit das Risikoprofil des Versicherungsnehmers eingesehen oder bearbeitet beziehungsweise sukzessive befüllt werden kann. Wir arbeiten hier an einer Einbindung von bestehenden Verträgen innerhalb der Risikoableitung sowie an weiteren Schnittstellen zu unseren Diensten.
Wie sieht Ihre Digitalisierungsstrategie aus und welche Pläne beziehungsweise digitalen Weiterentwicklungen verfolgen Sie im kommenden Jahr?
Unsere genossenschaftliche Antwort auf die Digitalisierungsfrage ist "Vema Office". Dieses bietet unseren Partnern als Ergänzung zu deren MVP eine praktische Möglichkeit, alle Aktivitäten, welche rund um den einzelnen Kunden aus dem zentralen Vema-Portal, dem "Vema Extranet", gestartet werden, in einem Tool gebündelt zusammengefasst zu nutzen – hierzu zählt beispielsweise der Dokumentenabruf aus den Portalen der Versicherer, die Tarifrechner und vieles mehr. Perspektivisch kann "Vema Office" auch als eigenständiges MVP genutzt werden. Damit entfallen bereits jetzt individuelle Nutzerkennungen, sodass die einmalige Anmeldung in unserem Portal ausreicht, um alle Dienste vernetzt nutzen zu können. Diesen Service rund um "Vema Office" werden wir ausbauen, um die Arbeit unserer Partnerbetriebe weiter zu vereinfachen. Insbesondere der Ausbau der Schnittstellen steht im Fokus. Darüber hinaus werden einzelne Funktionen und Dienste im "Vema Extranet" weiter aufgewertet, zum Beispiel jüngst durch die Einführung unserer Vorlagen im Tarifrechner.
Das Interview führte Anja Schüür-Langkau, Chefredakteurin Versicherungsmagazin, schriftlich.
Autor(en): Anja Schüür-Langkau