Wie werden wir in den Zeiten nach Covid-19 arbeiten?

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Viele Unternehmen reagieren auf das Coronavirus, indem sie ihren Mitarbeitern anbieten, im Home-Office zu arbeiten, soweit es die Strukturen der Firma zulassen. Oliver Stettes, Leiter des Kompetenzfelds Arbeitsmarkt und Arbeitswelt des Instituts der Deutschen Wirtschaft, hat sich mit der Frage beschäftigt, ob die jetzige Praxis unser Arbeitsverhalten langfristig verändern wird.

"Die spannende Frage aus arbeitsorganisatorischer Perspektive ist, ob die erzwungenen Erfahrungen mit Home-Office im Nachhinein zu größerer Verbreitung führen wird oder ob es eine Notfallmaßnahme bleibt", so der Experte in einem Kommentar, auf der Homepage des Instituts. Arbeit von Zuhause aus oder mobil ist in Deutschland bislang wenig verbreitet. Ob das Home-Office sich hierzulande dauerhaft durchsetzen kann, hängt nach Ansicht Stettes von drei Faktoren ab, die entschieden, ob es aus Unternehmenssicht grundsätzlich sinnvoll, effektiv und effizient sei:

  1. Home-Office oder mobiles Arbeiten ist nicht machbar, wenn beispielsweise die Anwesenheit an einer Maschine, auf einer Pflegestation oder auf einer Baustelle zwingend erforderlich ist.
  2. Es gibt aber viele Tätigkeiten, insbesondere administrative oder Bürotätigkeiten, bei denen man nicht zwingend an einem bestimmten Ort präsent sein muss. Hier hängt es von der Haltung und dem Verhalten der Menschen ab, ob und in welcher Form Home-Office oder mobiles Arbeiten sinnvoll ist. Wo Führungskräfte, Kolleginnen und Kollegen mehrheitlich vor Ort anwesend sein wollen und ihre Zusammenarbeit aus ihrer Sicht effektiver organisieren können, wird räumlich und zeitlich flexibles Arbeiten nicht als sinnvoll betrachtet, selbst wenn einzelne Teammitglieder sich dieses wünschen.
  3. Wer im Home-Office oder mobil arbeitet, nimmt zwangsläufig in Kauf, dass die klaren Grenzen zwischen beruflicher und privater Sphäre verschwimmen und die Eigenverantwortung ansteigt. Dies muss akzeptiert und bewältigt werden. Führungskräfte und betroffene Beschäftigte müssen daher gemeinsam prüfen, wie die Balance zwischen privaten und beruflichen Anforderungen gewahrt bleibt - nicht zuletzt auch aus Sicht des Gesundheitsschutzes. 

Tätigkeit muss grundsätzlich für Home-Office geeignet sein

"An der grundsätzlichen Eignung einer Tätigkeit für das Arbeiten von zu Hause aus ändert auch das Coronavirus nichts", so der Experte.

Wenn in der jetzigen Ausnahmesituation Arbeitnehmer und Unternehmen gute Erfahrungen mit dem Home-Office machten, könnten sich Vorbehalte nachhaltig auflösen und neue, flexiblere Arbeitsroutinen herausbilden. "Wo dies während der Notmaßnahmen mehr schlecht als recht funktioniert, werden die Beteiligten vermutlich im Anschluss aber wieder zu den gewohnten Routinen und ihrem Büro zurückkehren."

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Liebe Leserinnen und Leser, wie arbeiten Sie in den gegenwärtigen Corona-Zeiten? Sind Sie im Home-Office und falls ja, wie klappt es technisch und mental? Wenn Sie möchten, teilen Sie Ihre Erfahrungen mit uns. Schreiben Sie unter dem Sichwort "Home-Office" per E-Mail an: versicherungsmagazin@springer.com

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Autor(en): Versicherungsmagazin.de

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