Die Huk-Coburg ist in Deutschland Marktführer in der Kfz-Versicherung Doch wie lange werden klassische Kfz-Versicherer noch gebraucht, wenn künftig Fahrzeuge vollautonom fahren können? Über diese und weitere Fragen diskutiert in der zehnten Ausgabe seines Videomagazins #fredwagner Gastgeber Fred Wagner, Professor für Versicherungsbetriebslehre an der Universität Leipzig, mit Klaus-Jürgen Heitmann, Sprecher des Vorstands der Huk-Coburg Versicherungsgruppe.
Die Huk Coburg Versicherungsgruppe ist der Marktführer unter der Kfz-Versicherern in Deutschland. Und sie wächst nach wie vor. Wie lange kann dieses Wachstum überhaupt anhalten, will Wagner von Heitmann wissen.
Huk kann stärker als der Markt wachsen
"Wir glauben, dass das Wachstum der Fahrzeugflotte in Deutschland noch ein Stück anhalten wird, allerdings auf vermutlich tendenziell immer niedrigerem Niveau", so seine Antwort. Er gehe davon aus, dass beim Wachstum der Kfz-Flotte Mitte der 2020er Jahre ein Peak erreicht werde. Die Huk habe tendenziell das Potenzial, stärker zu wachsen als der Markt.
Man habe ein attraktives Angebot, das offensichtlich gut bei den Kunden ankomme. Dazu gehöre der Preis, dafür sei sein Haus bekannt. Heitmann erläutert die Preispolitik des Versicherers: "Wir sind traditionell dafür bekannt, dass wir im Verhältnis deutlich günstigere Betriebskosten haben." Dazu gehöre der bewusste Verzicht auf teure Vertriebswege wie Vergleichsportale. Mit diesen kooperiere man aus Überzeugung nicht, weil sich das nicht mit den hauseigenen kalkulatorischen Ansätzen verbinden lasse.
Ein weiterer Punkt sei, dass man viel investiere in Prozesse, Abläufe und Verfahren. Bei den Produkten beschränke man sich auf Standards. All das helfe, günstig zu produzieren. Ein wesentlicher Punkt sei auch das Schadenmanagement. Vorteile, die der Versicherer dort realisiere, würden an die Kunden weitergegeben.
Noch eine ziemlich lange Zeit
Schön und gut, aber wie lange wird es die Kfz-Versicherung angesichts autonom fahrenden Wagen noch geben will Wagner wissen: "Wann wird Kraftfahrt obsolet?"
Heitmann glaubt "fest daran", dass es der deutschen Automobilindustrie gelingen wird, irgendwann vollständig autonom fahrende Fahrzeuge herzustellen. Es werde aber länger dauern, als in den Medien kolportiert werde. "Bis das wirklich bei der laufenden Flotte, die auf Deutschlands Straßen unterwegs ist, flächendeckend Einzug gehalten hat, reden wir vermutlich von 2040 oder 2050", so seine Schätzung.
Und erst 2025/2030 würden vollständig autonom fahrende Fahrzeuge relevant in der Neuzulassungsstatistik auftauchen. Seine Begründung: Autos lebten heute durchschnittlich etwa 15 bis 16 Jahre. Tendenziell steigt diese Lebenserwartung noch. Wenn man nur das fortschreibe, sehe man, dass heute zugelassene Fahrzeuge irgendwann 2030 bis 2035 aus dem Verkehr gezogen würden.
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Autor(en): Versicherungsmagazin.de