"Die Industrialisierungswelle hat die Erwartungshaltung des Marktes nicht erfüllt“, lautete das Urteil von Gothaer-Vorstand Oliver Schoeller zur Industrialisierung in der Versicherungswirtschaft. Schoeller war Referent der Trendgespräche für Versicherungsvorstände, die von Versicherungsmagazin, der Agentur für außendienstorientierte Verkaufsförderung drei c und dem Analysehaus Morgen & Morgen am 24. März in Schloss Krickenbeck am Niederrhein veranstaltet wurde.
Die Veranstaltung stand ganz im Zeichen der ökonomischen, sozialen, technologischen und kulturellen Megatrends, die die Zukunft der Welt, Deutschlands und somit auch der Versicherungswirtschaft beeinflussen werden. Um die Rolle der Industrialisierung für die Assekuranz auszuloten, unternahm Schoeller einen Rückblick in die Automobilindustrie und illustrierte, wie sich das japanische Unternehmen Toyota durch die konsequente Ausrichtung auf Wachstumsmärkte, Qualitätsorientierung und ein stringentes Komplexitätsmanagement zum größten Automobilhersteller der Welt entwickelt hat. Durch diese Maßnahmen konnte Toyota die Stückkosten pro Wagen radikal senken. "Das Paradoxon 'Qualität senkt die Kosten' ist in der Industrie längst keine neue Erkenntnis mehr", so Schoeller.
Industrieorientierung statt Industrialisierung
Lässt sich diese Beispiel auf die Versicherungsbranche übertragen? Der Kostenwettbewerb werde sich in den Privatkunden-Commodity-Sparten auch über den Kfz-Bereich hinaus weiter massiv verschärfen. "Damit brauchen wir weitergehende Ansätze zur Verbesserung der Produktivität in der Branche, die sich als Nukleus in der Industrie finden lassen", meint Schoeller warnte aber gleichzeitig vor einer zu technokratischen Sicht.
"Wir haben zu viel des Gedankengutes von Henry Ford nach den Grundprinzipien einer Massenfertigung in unsere Servicebereiche getragen und zu wenig Sicht auf die Wertschöpfung und Qualität in unseren Abläufen", sagte der Gothaer-Vorstand. In modernen Industriemethoden habe man die Mitarbeiter und Kunden längst wieder in das Zentrum der Betrachtung gerückt. Schoeller warf seiner Branche vor, Kunden und Partner nicht mit auf den Weg genommen zu haben. Ein Beispiel sei die Einrichtung von Call Centern und die Abschaffung von persönlichen Ansprechpartnern für Vermittler gewesen. Man habe die Makler verärgert und die partnerschaftliche Zusammenarbeit massiv gefährdet. Zudem seien die Kostenziele, die man angestrebt habe, nicht gehalten worden. Wichtig sei, Serviceversprechen zuverlässig zu erfüllen. Das bedeute auch, „das wir vorne nicht mehr alles versprechen können“, führte er aus. Der Vertrieb müsse wieder aufgewertet werden und die Versicherer müssten Kunden und Vermittlern gegenüber mit Empathie begegnen.
Oliver Schoeller war nicht der einzige Referent der Trendgespräche. Lesen Sie in der Maiausgabe von Versicherungsmagazin mehr über seine Thesen und informieren Sie sich, was Dr. Michael Kerper von You Gov Psyconomics, Joachim Geiberger von Morgen & Morgen, Zurich-Vorstand Professor Dr. Hans-Wilhelm Zeidler sowie der Zukunftsforscher Professor Peter Wippermann zur Zukunft der Assekuranz zu sagen haben.
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Die Veranstaltung stand ganz im Zeichen der ökonomischen, sozialen, technologischen und kulturellen Megatrends, die die Zukunft der Welt, Deutschlands und somit auch der Versicherungswirtschaft beeinflussen werden. Um die Rolle der Industrialisierung für die Assekuranz auszuloten, unternahm Schoeller einen Rückblick in die Automobilindustrie und illustrierte, wie sich das japanische Unternehmen Toyota durch die konsequente Ausrichtung auf Wachstumsmärkte, Qualitätsorientierung und ein stringentes Komplexitätsmanagement zum größten Automobilhersteller der Welt entwickelt hat. Durch diese Maßnahmen konnte Toyota die Stückkosten pro Wagen radikal senken. "Das Paradoxon 'Qualität senkt die Kosten' ist in der Industrie längst keine neue Erkenntnis mehr", so Schoeller.
Industrieorientierung statt Industrialisierung
Lässt sich diese Beispiel auf die Versicherungsbranche übertragen? Der Kostenwettbewerb werde sich in den Privatkunden-Commodity-Sparten auch über den Kfz-Bereich hinaus weiter massiv verschärfen. "Damit brauchen wir weitergehende Ansätze zur Verbesserung der Produktivität in der Branche, die sich als Nukleus in der Industrie finden lassen", meint Schoeller warnte aber gleichzeitig vor einer zu technokratischen Sicht.
"Wir haben zu viel des Gedankengutes von Henry Ford nach den Grundprinzipien einer Massenfertigung in unsere Servicebereiche getragen und zu wenig Sicht auf die Wertschöpfung und Qualität in unseren Abläufen", sagte der Gothaer-Vorstand. In modernen Industriemethoden habe man die Mitarbeiter und Kunden längst wieder in das Zentrum der Betrachtung gerückt. Schoeller warf seiner Branche vor, Kunden und Partner nicht mit auf den Weg genommen zu haben. Ein Beispiel sei die Einrichtung von Call Centern und die Abschaffung von persönlichen Ansprechpartnern für Vermittler gewesen. Man habe die Makler verärgert und die partnerschaftliche Zusammenarbeit massiv gefährdet. Zudem seien die Kostenziele, die man angestrebt habe, nicht gehalten worden. Wichtig sei, Serviceversprechen zuverlässig zu erfüllen. Das bedeute auch, „das wir vorne nicht mehr alles versprechen können“, führte er aus. Der Vertrieb müsse wieder aufgewertet werden und die Versicherer müssten Kunden und Vermittlern gegenüber mit Empathie begegnen.
Oliver Schoeller war nicht der einzige Referent der Trendgespräche. Lesen Sie in der Maiausgabe von Versicherungsmagazin mehr über seine Thesen und informieren Sie sich, was Dr. Michael Kerper von You Gov Psyconomics, Joachim Geiberger von Morgen & Morgen, Zurich-Vorstand Professor Dr. Hans-Wilhelm Zeidler sowie der Zukunftsforscher Professor Peter Wippermann zur Zukunft der Assekuranz zu sagen haben.
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Autor(en): Alexa Michopoulos