Besteht ein statistischer Zusammenhang zwischen Wohneigentum und Kriminalität? Diese gesellschaftspolitische Frage steht im Mittelpunkt einer aktuellen Studie der Allianz Lebensversicherungs-AG. "Wir haben tatsächlich eine starke negative Korrelation zwischen der Wohneigentumsquote und der Kriminalitätsrate in Deutschland nachweisen können", fasst Peter Haueisen, Leiter der Allianz Baufinanzierung, zusammen. Das bedeutet: Es ist statistisch belegbar, dass in Bundesländern, in denen die Wohneigentumsquote höher ist, die Kriminalität - gemessen an der Zahl der polizeilich erfassten Delikte - grundsätzlich geringer ist.
Ein Beispiel: In Baden-Württemberg liegt die Wohneigentumsquote bei rund 48 Prozent. Hier zählte das Bundeskriminalamt in 2001 weniger als 5.500 Delikte je 100.000 Einwohner. Hamburg hingegen verzeichnet eine Wohneigentumsquote von lediglich 20 Prozent. Gleichzeitig sind in der Kriminalitätsstatistik der Hansestadt für das Jahr 2001 mehr als dreimal so viele Delikte (18.600 Fälle je 100.000 Einwohner) erfasst.
Verglichen mit anderen europäischen Ländern bestätigt sich diese neue statistische Erkenntnis ebenfalls: In Spanien, das mit 85 Prozent Wohneigentum europäischer Spitzenreiter ist, fallen im Schnitt 2.400 Verbrechen je 100.000 Einwohner an. Dagegen: In Deutschland, das lediglich eine halb so hohe Eigentumsquote aufweisen kann, ermittelte die Kriminalstatistik durchschnittlich 7.900 Fälle je 100.000 Einwohner. Damit ist die Kriminalitätsrate dreimal höher als in Spanien. Deutschland liegt zudem mit einer Wohneigentumsquote von 41 Prozent im europäischen Vergleich an vorletzter Stelle. Geplante Kürzungen der staatlichen Wohneigentumsförderung könnten diese Situation weiter verschärfen.
Auch zwischen der Wohneigentumsquote und der Zahl der Wohnungseinbrüche kann ein statistischer Zusammenhang nachgewiesen werden. Bundesländer mit hohen Wohneigentumsquoten verzeichnen tendenziell weniger Wohnungseinbrüche.
Obwohl eine abschließende Ursache-Wirkungs-Analyse nicht Inhalt der Untersuchung gewesen ist, zeigt Haueisen einen möglichen Erklärungsansatz für die Ergebnisse auf: "Mit dem Erwerb der eigenen vier Wände geht eine höhere Motivation einher, Eigentum sowie damit verbunden den erreichten Lebensstandard zu sichern. Der Wohnungseigentümer verbessert seine gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Chancen und die seiner Familie."
In die gleiche Richtung weisen übrigens auch die Ergebnisse einer kürzlich veröffentlichten Studie der Ohio State University und des Center for Urban and Regional Analysis. Nach der US-Studie fördert Wohneigentum soziale Integration, Stabilität und politisches
Engagement von Familien und verbessert die schulischen Leistungen der Kinder.
Quelle: Allianz Lebensversicherungs-AG
Ein Beispiel: In Baden-Württemberg liegt die Wohneigentumsquote bei rund 48 Prozent. Hier zählte das Bundeskriminalamt in 2001 weniger als 5.500 Delikte je 100.000 Einwohner. Hamburg hingegen verzeichnet eine Wohneigentumsquote von lediglich 20 Prozent. Gleichzeitig sind in der Kriminalitätsstatistik der Hansestadt für das Jahr 2001 mehr als dreimal so viele Delikte (18.600 Fälle je 100.000 Einwohner) erfasst.
Verglichen mit anderen europäischen Ländern bestätigt sich diese neue statistische Erkenntnis ebenfalls: In Spanien, das mit 85 Prozent Wohneigentum europäischer Spitzenreiter ist, fallen im Schnitt 2.400 Verbrechen je 100.000 Einwohner an. Dagegen: In Deutschland, das lediglich eine halb so hohe Eigentumsquote aufweisen kann, ermittelte die Kriminalstatistik durchschnittlich 7.900 Fälle je 100.000 Einwohner. Damit ist die Kriminalitätsrate dreimal höher als in Spanien. Deutschland liegt zudem mit einer Wohneigentumsquote von 41 Prozent im europäischen Vergleich an vorletzter Stelle. Geplante Kürzungen der staatlichen Wohneigentumsförderung könnten diese Situation weiter verschärfen.
Auch zwischen der Wohneigentumsquote und der Zahl der Wohnungseinbrüche kann ein statistischer Zusammenhang nachgewiesen werden. Bundesländer mit hohen Wohneigentumsquoten verzeichnen tendenziell weniger Wohnungseinbrüche.
Obwohl eine abschließende Ursache-Wirkungs-Analyse nicht Inhalt der Untersuchung gewesen ist, zeigt Haueisen einen möglichen Erklärungsansatz für die Ergebnisse auf: "Mit dem Erwerb der eigenen vier Wände geht eine höhere Motivation einher, Eigentum sowie damit verbunden den erreichten Lebensstandard zu sichern. Der Wohnungseigentümer verbessert seine gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Chancen und die seiner Familie."
In die gleiche Richtung weisen übrigens auch die Ergebnisse einer kürzlich veröffentlichten Studie der Ohio State University und des Center for Urban and Regional Analysis. Nach der US-Studie fördert Wohneigentum soziale Integration, Stabilität und politisches
Engagement von Familien und verbessert die schulischen Leistungen der Kinder.
Quelle: Allianz Lebensversicherungs-AG
Autor(en): Susanne Niemann