Spannender Versicherungsmarkt für Expatriates

Die Nachfrage nach Krankenversicherungsschutz für ins Ausland entsandte Mitarbeiter deutscher Firmen wächst. Die hat speziell für die so genannten Expatriates mit der DKV Globality eine Tochtergesellschaft mit Sitz in Luxemburg gegründet. Der zweitgrößte deutsche Krankenversicherer will für den Wachstumsmarkt ein international einheitliches Portfolio anbieten.

Die meisten Dienstreisen führen ins Ausland
Im vergangenen Jahr unternahmen mehr als sieben Millionen Bundesbürger eine Dienstreise - die meisten führten ins Ausland. An der Spitze die USA und Frankreich, gefolgt von China, Südostasien und dem EU-Nachbarn Polen. Statistiker wissen, dass Dienstreisen ins Ausland für den „normalen“ Mitarbeiter meist drei Monate dauern. Allerdings wachse der Anteil der für längere Zeit ins außereuropäische Ausland entsandten Mitarbeiter neuerdings stärker. Schon in der Planungsphase wird damit das Thema „Krankenversicherung für Expatriates“ immer wichtiger. Das betrifft gesetzlich und privat Krankenversicherte gleichermaßen.

Die DKV, die nach eigenen Angaben weltweit 30 Millionen Expatriates versichert, davon 14 Millionen ins Ausland entsandte EU-Bürger, bietet Individual- und Firmenlösungen an. „Renommierte deutsche Großunternehmen, internationale Konzerne und weltweit operierende Organisationen vertrauen den Versicherungsschutz ihrer Mitarbeiter der DKV an“, sagt DKV-Chef Günter Dibbern. Die Globalisierung zeige sich hier in der Nachfrage nach hochwertigem Krankenversicherungsschutz und anspruchsvollen Service- und Versorgungsleistungen vor Ort.

Seit Anfang 2006 hat die DKV eine Niederlassung in London und kooperiert hier – unter anderem auch eigens für den Bereich Expatriates - mit dem britischen Spezialversicherer Expacare. „Im ersten vollen Geschäftsjahr 2007 haben wir aus dieser Kooperation bereits 18 Milliarden Euro Beitragseinnahmen erzielt. Hinzu kommen weitere 23 Millionen Euro Beiträge aus dem eigenen Vertrieb der DKV-Globality-Tarifen“, erklärt Günter Dibbern.

Auf Expatriates spezialisiertes Unternehmen gegründet
Um die rasch wachsende Nachfrage zu bedienen, hat die DKV unter dem Dach der Ergo Versicherungsgruppe jetzt ein Unternehmen gegründet, das ausschließlich auf Expatriates fokussiert ist. Die DKV Globality in Luxemburg, die das international vereinheitlichte Portfolio zentral führt, nimmt in den kommenden Monaten ihre Tätigkeit auf. Die DKV und einige andere private Krankenversicherer, die sich auf das Expatriates spezialisiert haben, machen darauf aufmerksam, dass nicht nur die Absicherung im Krankheitsfall bei der Berufsausübung im Ausland wichtig ist, sondern auch der Versicherungsschutz für die Zeit danach.

Eine Anwartschaft abschließen
Bei einem dienstlichen Auslandsaufenthalt sollte man seine Mitgliedschaft bei einem Krankenversicherungsunternehmen in Deutschland als Anwartschaftsversicherung (Anwartschaft) laufen lassen. Meist besteht nämlich bei der Rückkehr nach Deutschland keine Möglichkeit zur erneuten freiwilligen Krankenversicherung. Ein Beitrittsrecht besteht nur, wenn innerhalb von zwei Monaten nach der Rückkehr aus dem Ausland eine Beschäftigung aufgenommen wird. Mit der Anwartschaft werden Probleme mit dem späteren Krankenversicherungsschutz vermieden. Weiterer Vorteil: Zugleich läuft die Pflegeversicherung automatisch. Bestimmte Leistungen der Pflegeversicherung sind von einer Vorversicherungszeit abhängig. Diese kann bei einem längeren Auslandsaufenthalt ohne Anwartschaft eventuell nicht erfüllt sein.

Wer Mitglied einer gesetzlichen Krankenversicherung ist – auch wenn er über der Beitragsbemessungsgrenze liegt und freiwillig versichert ist, muss bei einer Entsendung in ein außereuropäisches Land in der Regel eine private Krankenversicherung ansteuern, weil mit den meisten Staaten kein Sozialversicherungsabkommen besteht.

Bildquelle: DKV

Autor(en): Ellen Bocquel

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