Die Zahl der Smart-Home-Systeme in deutschen Haushalten wird in naher Zukunft voraussichtlich erheblich wachsen. Die Technik kann bei richtigem Gebrauch Haushalte sicherer, aber auch anfälliger machen. Voraussichtlich werden die Schadenhöhen ansteigen, vor allem bei verbundenen Systemen.
Smart Home ist derzeit viel im Gespräch und auch schon im Einsatz. Hierbei handelt es sich um Elemente, die Haus und Haushalt schützen sollen, wie etwa ein Bewegungsmelder. Smart-Home-Systeme bestehen aus mehreren Bestandteilen, die interagieren. Ihre Intelligenz beziehen die Systeme aus dem Sammeln und Auswerten von Informationen. Nur so können zum Beispiel Überwachungskameras auf Bewegungsmelder reagieren und gegebenenfalls eine Sirene einschalten. Gerade durch die Vernetzung und Verschaltung vieler Geräte besteht allerdings ein erhebliches Manipulationsrisiko. Wem es gelingt, die Steuerungszentrale zu knacken, der kann auf alle anderen Komponenten zugreifen. Grundsätzlich lohnt es sich für Versicherungen, alle Bestandteile eines Smart Home gründlich zu schützen.
Wachstumsmarkt Smart Home
Wenn man dem Bundeswirtschafsministerium glaubt, wird laut einer von ihm erstellen Studie der Umsatz im Bereich Smart Home bis 2025 auf 19 Milliarden Euro anwachsen. Man kann also getrost von einem Wachstumsmarkt sprechen. Ziel von Smart-Home-Systemen ist es grob formuliert, die Wohnqualität, die Sicherheit beziehungsweise die Energieeffizienz der heimischen vier Wände zu erhöhen. Visionen wie der Kühlschrank, der je nach Füllung einen Einkauf auslöst, werden hierzulande noch mit Skepsis betrachtet. Dagegen sind Systeme, mit denen man die Heizung steuern, die Beleuchtung regeln und Geräte ein- oder ausschalten oder das Haus beziehungsweise die Wohnung aus der Ferne überwachen kann, bereits in vielen Haushalten beliebt.
Vor allem junge, gut verdienende Leute stehen diesen Annehmlichkeiten aufgeschlossen gegenüber. Wie die Studie "Smart Home Monitor Deutschland 2019" der Splendid Research GmbH herausgefunden hat, lehnt allerdings gut ein Viertel (26 Prozent) der Deutschen derartige Systeme ab, 28 Prozent sind interessiert, zögern aber noch. Von den 46 Prozent, die Smart Home schon nutzen, zählen zwölf Prozent zu den "echten Nutzern" mit mehreren Anwendungen und 88 Prozent mit Anwendungen, allerdings ohne übergeordnete Systemlogik.
Technik ist ein Problem
Die Sorgen der Befragten betreffen den Preis (52 Prozent), den Schutz der Privatsphäre (51 Prozent) und Angst vor Hacker-Attacken (44 Prozent). Anschaffungsgründe sind Komfort (57 Prozent), Sicherheit (39 Prozent), Spaß (38 Prozent), Technologiebegeisterung (28 Prozent) und sinkende Heizkosten (25 Prozent). Energiemanagement (54 Prozent) gehört daher nach Entertainment und Kommunikation (67 Prozent) zu den wichtigsten Anwendungsbereichen für Smart Home. Neben der Sicherheit ist für viele Verbraucher laut der Studie offenbar die Technik selbst ein Problem.
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Autor(en): Elke Pohl