Schwierigen Rahmenbedingungen getrotzt

Mit einem Platzierungsvolumen von insgesamt rund 300 Millionen Euro haben die im BVZL organisierten deutschen Initiatoren von in Lebensversicherungs-Zweitmärkte investierenden Fonds im ersten Halbjahr 2005 ein „angesichts schwieriger Rahmenbedingungen zufriedenstellendes Ergebnis“ erzielt. „Die Goldgräberstimmung ist erst mal vorbei“, kommentiert Professor Axel Bader, Vorstand des Bundesverbands Vermögensanlagen im Zweitmarkt Lebensversicherungen e.V. (BVZL) die Platzierungszahlen.

Mit einem Rückgang von circa 16 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum hätten sich die LV-Zweitmarkt-Fonds allerdings besser behauptet als manches traditionsreicheres Marktsegment bei geschlossenen Fonds. Dies sei angesichts „negativer Sonderfaktoren“ wie der neuen Prospektrichtlinie der BaFin sowie des Medienechos auf Probleme einzelner Fonds für die junge Assetklasse eine „erfreuliche Konsolidierung auf gutem Niveau“. Wenn diese Faktoren im zweiten Halbjahr wegfielen, rechne der BVZL wieder mit einem Anstieg der Platzierungsvolumina. Die auf dem US-Policenzweitmarkt tätigen deutschen Fondsinitiatoren stellten im ersten Halbjahr 2005 wie das größte Marktsegment - gefolgt von den im Zweitmarkt in Großbritannien sowie in deutsche Kapitallebensversicherungen investierende Fonds.

Für das verlangsamte Wachstum in allen Marktsegmenten gebe es, so Bader, nachvollziehbare Gründe, die man „in die Ergebnisse einrechnen“ müsse. So seien einige Fondsanbieter mit neuen Produkten später auf den Markt gekommen, weil sie noch an den Prospekten gefeilt hätten, die seit dem 1.Juli der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) vorgelegt werden müssen. Die US-Zweitmarkt-Fonds hätten zudem unter erschwerten Bedingungen um das Vertrauen der Anleger kämpfen müssen, weil „marktübliche Konsolidierungsprozesse“ und die Rückab-wicklung eines einzelnen Fonds in den Medien „zu einer Krise der gesamten Branche aufgebauscht“ worden sei.

Die Diskussionen um den Zugang zu einer ausreichenden Zahl geeigneter Policen habe sich jedoch weitgehend gelegt, das Verhältnis von Angebot und Nachfrage sei dabei, sich zu normalisieren. Der BVZL rechnet damit, dass das Geschäft mit Zweit-markt-Fonds zum Ende des Jahres „insgesamt noch einmal spürbar anziehen“ werde. Allerdings sei es schwierig vorherzusagen, wie sich die einzelnen nationalen Segmente entwickeln würden.

Quelle: BVZL

Autor(en): Susanne Niemann

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