Reform der Rentenversicherung ein Muss

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Die "Initiative Minderheitsaktionäre", die sich für eine Stärkung der Rechte von Anlegern in Deutschland einsetzt, hat in Zusammenarbeit mit der Forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH unter dem Titel „Altersvorsorge und Aktienrente“ eine repräsentative Umfrage zur Zukunft der gesetzlichen Rente in Deutschland durchgeführt. Fazit: Das deutsche Rentensystem steht auch nach Jahren der politischen Diskussion vor großen Herausforderungen, die sich insbesondere aus der demographischen Entwicklung ergeben.

Wachsende Mehrheit befürwortet die Einführung eines Generationenkapitals

Mit 86 Prozent geht eine große Mehrheit der Befragten davon aus, dass das Niveau der gesetzlichen Rente perspektivisch sinken und eine Versorgungslücke entstehen wird. Dementsprechend seit es nicht überraschend, dass mit 69 Prozent (2023: 62 Prozent) eine wachsende Mehrheit der Befragten die Einführung einer zusätzlichen Komponente zur gesetzlichen Rentenversicherung, eines "Generationenkapitals", befürwortet.

Parallel dazu offenbart die Umfrage eklatante Defizite in der Informationspolitik der aktuellen Regierung: So gibt fast die Hälfte an, von dem Begriff Generationenkapital noch nichts gehört zu haben. Nur jeder fünfte Befragte, der schon vom Generationenkapital gehört hat, fühlt sich auch gut darüber informiert.

Forderung: Förderung einer Aktienkultur durch Stärkung der Aktionärsrechte

Die diesjährige Erhebung verdeutlicht nach Ansicht der Studienersteller erneut, dass eine Reform der gesetzlichen Rentenversicherung unabdingbar ist. Nicht nur werde die Einführung eines Generationenkapitals von einer deutlichen Mehrheit befürwortet, mit 59 Prozent würden sich auch eine Mehrheit für die Einführung eines Altersvorsorgedepots aussprechen, mit dem die freiwillige private Vorsorge nach dem Vorbild des US-amerikanischen 401(k)-Plans gestärkt werden könnte. An der Aktie führt aus Sicht der "Initiative Minderheitsaktionäre" daher kein Weg vorbei. Umso wichtiger ist die Förderung einer Aktienkultur durch Stärkung der Aktionärsrechte in Deutschland.

Halten Aktien, Aktienfonds und ETFs für eine geeignete Möglichkeit der Altersvorsorge

Neben den wiederkehrenden Fragen zur Altersvorsorge wurden den Teilnehmenden der Befragung in diesem Jahr zusätzlich auch noch Fragen zum Thema Finanz- und Wirtschaftsbildung gestellt. Die Ergebnisse sind nach Ansicht der Analysten beunruhigend: Mehr als die Hälfte der Befragten gibt an, generell nicht über genügend Finanzwissen zu verfügen, um richtige Anlageentscheidungen für die private Altersvorsorge treffen zu können. Bei den jüngeren Befragten (18- bis 29-Jährige) sind es sogar fast zwei Drittel, denen das nötige Finanzwissen für ihre Anlageentscheidungen fehlt. Dies ist besonders vor dem Hintergrund der erforderlichen Eigenverantwortung für die Altersvorsorge ein Alarmsignal.

Es überrascht daher nicht, so die Experten, dass die große Mehrheit von 85 Prozent der Befragten die Einführung eines eigenen Schulfachs „Finanzen und Wirtschaft“ für notwendig erachtet, um bereits in der Schule die Grundlagen für ein Wirtschafts- und Finanzverständnis zu legen. Immerhin: Eine wachsende Mehrheit von derzeit 60 Prozent (2023: 59 Prozent) der Befragten hält Aktien, Aktienfonds und ETFs generell für eine geeignete Möglichkeit der Altersvorsorge.

Vorsorge durch Aktien stagniert auf einem niedrigen Niveau

Bei den genutzten Instrumenten spiegelt sich das allerdings (noch) nicht wider: Die von den Befragten am häufigsten genutzten Instrumente zur privaten Altersvorsorge sind nach wie vor Versicherungsprodukte. An zweiter und dritter Stelle folgen gleichauf die Betriebsrente und Immobilien. Die Vorsorge durch Aktien stagniert auf einem niedrigen Niveau und spielt in Deutschland immer noch eine untergeordnete Rolle, haben die Analysten festgestellt.

Robert Peres, Vorstandsvorsitzender der Initiative Minderheitsaktionäre, ist überzeugt: „Die forsa-Umfrage der Initiative Minderheitsaktionäre ist ein verlässlicher Indikator der Stimmung im Lande zum Thema Altersvorsorge und Aktie. Auch im vierten Jahr der Befragung zeigt sich die Aktualität des Themas: Viele Bürger sind auch heute besorgt um die gesetzliche Vorsorge und befürworten die Nutzung des Kapitalmarktes zum Aufbau einer stabilen Rente. Gleichzeitig steigt auch das Bewusstsein, mehr eigenverantwortlich und ein Stück weit mit Aktien vorzusorgen. ... Was mir allerdings .. Sorgen macht, ist, dass immer noch eine Mehrheit der Befragten angibt, nicht über ausreichend Finanzwissen zu verfügen, um Anlageentscheidungen für die private Altersvorsorge zu treffen. Bei den jüngeren Befragten sind es sogar knapp zwei Drittel, die fehlendes Finanzwissen für ihre Anlageentscheidungen beklagen. ... Wir brauchen dringend bereits in den Schulen mehr Finanzbildung!“

Die repräsentative Umfrage wurde unter 1.002, nach einem systematischen Zufallsverfahren ausgewählten Bundesbürgern und Bundesbürgerinnen zwischen 18 und 70 Jahren, durchgeführt.

Die vollständigen Umfrageergebnisse können auf der Website der Initiative Minderheitsaktionäre heruntergeladen werden.

Quelle: Initiative Minderheitsaktionär

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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