Wie die Provinzial Rheinland und die Provinzial Nordwest gemeinsam ankündigten, wollen beide öffentlich-rechtlichen Versicherer über eine Fusion verhandeln. Bis Ende März 2013 soll es "eine konkrete Entscheidungsvorlage für die Eigentümer" geben. Bis dahin würden andere Verhandlungen auf Eis gelegt, kündigten die "Kieler Nachrichten" an. Maßgeblich war wohl eine Intervention durch NRW-Ministerpräsidentin Kraft bei den Haupteigentümern, dem westfälischen Sparkassenverband und dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe.
Früher stritt man noch über Standorte
Fusionspläne zwischen den Provinzial-Gesellschaften sind nicht neu. Schon vor rund zehn Jahren wollten die Westfälische Provinzial und das Düsseldorfer Pendant fusionieren. Eine Zusammenarbeit gab es bereits auf Arbeitsebene in der IT und in Form einer Zeichnungsgemeinschaft in der Industrieversicherung. Doch aus der Fusion wurde nichts, stattdessen schlossen sich 2005 die Provinzial-Gesellschaften aus Münster und Kiel zusammen. Damals hieß es, dass die beiden in etwa gleich großen Gesellschaften sich nicht auf eine Hauptverwaltung hätten einigen können.
Heute dürfte die Ausgangslage eine völlig andere sein. Die mediale Ankündigung einer geplanten Übernahme der Provinzial Nordwest durch die Allianz in einer der letzten Ausgaben der inzwischen eingestellten "Financial Times Deutschland" schlägt nachhaltige Wellen. Die Mitarbeiter sammelten mittlerweile tausende Unterschriften gegen einen solchen Verkauf. Der Provinzial Nordwest-Chef Rüther wurde zudem Opfer eines Angriffs durch einen unbekannten Täter in der Tiefgarage der Provinzial.
Keine Allianz-Policen am Sparkassenschalter
Ein Sparkassenvorstand zeigte sich Ende vergangener Woche entsetzt über die Verkaufspläne, die bisher weder ausdrücklich bestätigt noch dementiert wurden. Der Sparkassenverband habe ohne Verhandlungsmandat und Information der Sparkassen Gespräche mit dem Marktführer aufgenommen, hieß es. "Wir werden keine Allianz-Policen verkaufen", sagte er. Eine Sparkasse sollte auch in Zukunft öffentlich-rechtliche Versicherungen anbieten.
Auch die betroffenen Landesregierungen von NRW und Schleswig-Holstein haben Widerstand angekündigt. Die Kommunen sind über ihre Verbände an dem öffentlich-rechtlichen Versicherungskonzern beteiligt.
Neue Konsolidierungsschritte möglich
Möglicherweise hat die Ankündigung allein bereits eine neue Bereitschaft ausgelöst, die vorher undenkbar war. Denn seit dem Zusammenschluss im Norden und Westen sowie Konsolidierungen der südlichen Sparkassenversicherer war in den vergangenen Jahren Stillstand entstanden.
Immer noch gibt es eine große Zahl an teilweise sehr kleinen Gesellschaften, die zudem alle regional begrenzt sind. Für eine erfolgreiche Marktausschöpfung ist dies sicher keine optimale Voraussetzung, zumal der Wettbewerb in den Kernsparten der Sparkassenversicherer mit anderen erfolgreichen, bundesweit tätigen Versicherungsgruppen enorm ist.
Früher stritt man noch über Standorte
Fusionspläne zwischen den Provinzial-Gesellschaften sind nicht neu. Schon vor rund zehn Jahren wollten die Westfälische Provinzial und das Düsseldorfer Pendant fusionieren. Eine Zusammenarbeit gab es bereits auf Arbeitsebene in der IT und in Form einer Zeichnungsgemeinschaft in der Industrieversicherung. Doch aus der Fusion wurde nichts, stattdessen schlossen sich 2005 die Provinzial-Gesellschaften aus Münster und Kiel zusammen. Damals hieß es, dass die beiden in etwa gleich großen Gesellschaften sich nicht auf eine Hauptverwaltung hätten einigen können.
Heute dürfte die Ausgangslage eine völlig andere sein. Die mediale Ankündigung einer geplanten Übernahme der Provinzial Nordwest durch die Allianz in einer der letzten Ausgaben der inzwischen eingestellten "Financial Times Deutschland" schlägt nachhaltige Wellen. Die Mitarbeiter sammelten mittlerweile tausende Unterschriften gegen einen solchen Verkauf. Der Provinzial Nordwest-Chef Rüther wurde zudem Opfer eines Angriffs durch einen unbekannten Täter in der Tiefgarage der Provinzial.
Keine Allianz-Policen am Sparkassenschalter
Ein Sparkassenvorstand zeigte sich Ende vergangener Woche entsetzt über die Verkaufspläne, die bisher weder ausdrücklich bestätigt noch dementiert wurden. Der Sparkassenverband habe ohne Verhandlungsmandat und Information der Sparkassen Gespräche mit dem Marktführer aufgenommen, hieß es. "Wir werden keine Allianz-Policen verkaufen", sagte er. Eine Sparkasse sollte auch in Zukunft öffentlich-rechtliche Versicherungen anbieten.
Auch die betroffenen Landesregierungen von NRW und Schleswig-Holstein haben Widerstand angekündigt. Die Kommunen sind über ihre Verbände an dem öffentlich-rechtlichen Versicherungskonzern beteiligt.
Neue Konsolidierungsschritte möglich
Möglicherweise hat die Ankündigung allein bereits eine neue Bereitschaft ausgelöst, die vorher undenkbar war. Denn seit dem Zusammenschluss im Norden und Westen sowie Konsolidierungen der südlichen Sparkassenversicherer war in den vergangenen Jahren Stillstand entstanden.
Immer noch gibt es eine große Zahl an teilweise sehr kleinen Gesellschaften, die zudem alle regional begrenzt sind. Für eine erfolgreiche Marktausschöpfung ist dies sicher keine optimale Voraussetzung, zumal der Wettbewerb in den Kernsparten der Sparkassenversicherer mit anderen erfolgreichen, bundesweit tätigen Versicherungsgruppen enorm ist.
Autor(en): Matthias Beenken