Morgen & Morgen hat sein „M&M Rating KV-Unternehmen“ in diesem Jahr überarbeitet. Drei neue Teilratings liefern Informationen zu den Unternehmenskenngrößen Erfolg, Bestand und Sicherheit.
Neue Ratingbestandteile sind laut M&M die Solvency II-Kennzahlen im Teilrating Sicherheit sowie die Überzinsquote für das Teilrating Erfolg. Das soll zu dem Gesamtblick auf das Unternehmen einen Einblick in die wesentlichen Kennzahlen ermöglichen.
2023 erreichen mit dieser Änderung acht Gesellschaften eine Fünf-Sterne-Bewertung im Gesamtrating, 15 weitere eine Vier-Sterne-Bewertung. „Die privaten Krankenversicherer (PKV) sind aktuell sehr gut aufgestellt. Auch wenn der Vergleich zum Vorjahr aufgrund der Änderungen nicht direkt möglich ist, schneiden viele Versicherer nun gleich oder leicht verbessert ab“, kommentiert Thorsten Saal, Bereichsleiter Mathematik, das Ergebnis zusammen. „Das wiederum hängt insbesondere mit der starken Leistung im Bereich Sicherheit der PKV zusammen.“
Insgesamt 30 private Krankenversicherer wurden 2023 gecheckt
„Aufgrund der Neuerungen ist die diesjährige Verteilung im Ratingergebnis nicht mit dem Vorjahresergebnis vergleichbar. Unsere Analysen zeigen aber weiterhin sehr solide PKV-Unternehmen. Daher gibt es auch keine gravierenden Änderungen“, betont Saal. Wie auch in den Vorjahren wurden insgesamt 30 Private Krankenversicherer bewertet.
Das jüngste Morgen & Morgen Rating KV-Unternehmen betrachtet 13 Bilanzkennzahlen der Lebensversicherer über den vergangenen Fünfjahreszeitraum von 2018 bis 2022. Das Rating erlaubt somit belastbare Aussagen über die Erfolgs-, Bestands- sowie über die Sicherheitsgrößen der Gesellschaften, die jeweils in den Teilratings bewertet sind, ist das Rating-Unternehmen überzeugt.
Jede bewertete Gesellschaft anhand eines Benchmark-Systems beurteilt
Bei der Auswertung der Unternehmensdaten würden vielschichtige Faktoren wie Wechselwirkungen der Bilanzkennzahlen berücksichtigt. Jede bewertete Gesellschaft werde anhand eines Benchmark-Systems beurteilt, bei dem die Benchmarks im Zeitverlauf angepasst und Marktschwankungen mitberücksichtigt werden. Damit sei zu jeder Zeit sichergestellt, dass das Ratingergebnis die aktuelle Marktsituation widerspiegele.
Die Ergebnisse der Analyse im Einzelnen: Im Gesamtrating seien über die Hälfte der analysierten Versicherungsgesellschaften sehr stark. Das heißt: Acht Gesellschaften erhalten fünf Sterne und 15 Gesellschaften vier Sterne. Fünf weitere Versicherer wurden durchschnittlich und lediglich zwei Unternehmen wurden schwach bewertet. Als sehr schwach wurde kein Versicherer eingestuft.
Die höchste Auszeichnung erhalten sechs Gesellschaften
Das Teilrating „Erfolg“ untersucht den Geschäftserfolg der Versicherer. Hierbei werden wesentliche Indikatoren bewertet, die die Ertragssituation des Unternehmens zeigen. Die höchste Auszeichnung erhalten sechs Gesellschaften, gefolgt von zehn sehr guten Bewertungen. Durchschnittlich haben hier neun Versicherer abgeschnitten. Schwach bewerten die unabhängigen Analysten vier Unternehmen und eines sogar sehr schwach. „Der Blick auf die Erfolgskennzahlen zeigt, dass ein Großteil der Versicherer wirtschaftlich sehr gut aufgestellt ist – trotz herausforderndem Kapitalmarkt und kontinuierlich steigenden Leistungsausgaben“, betont Saal.
Im Teilrating „Bestand“ dreht sich die Bewertung um die Bestandsentwicklung des Krankenversicherers. Hier zeigt sich ein gespaltenes Ergebnis: Während zehn Gesellschaften ausgezeichnet bewertet wurden, erhalten mit neun Gesellschaften fast ebenso viele eine sehr schwache Bewertung. Sehr gut erweisen sich drei Versicherer, durchschnittlich und schwach jeweils vier.
Das Teilrating „Sicherheit“ bewertet die finanzielle Stabilität und die Eigenkapitalunterlegung eines Versicherers im Hinblick auf eine mögliche Krise. Neben den Eigenmitteln werden hier die Bedeckungsquoten nach Solvency II betrachtet. „Da ausnahmslos alle Gesellschaften die Anforderungen der BaFin problemlos erfüllen, fällt das Teilrating Sicherheit sehr positiv aus“, fasst Saal das Ergebnis zusammen. Mit 16 Fünf-Sterne- und 10 Vier-Sterne-Bewertungen sind nahezu alle Gesellschaften im sehr guten Bereich. Lediglich drei Versicherer erhalten eine durchschnittliche und ein Versicherer eine schwache Bewertung.
„Das ist ein starkes Bild und man kann davon ausgehen, dass die top-bewerteten Gesellschaften in naher Zukunft nicht unter Beobachtung der BaFin stehen werden“, schätzt Saal die Lage ein.
Quelle: Morgen & Morgen
Autor(en): versicherungsmagazin.de