Der aktuelle Jahrgang der Pflege-Ratings von Morgen & Morgen hat laut der Rating-Agentur eine anhaltende Verschiebung im Markt der Pflegeversicherung aufgezeigt. Während die Tarife für Pflegetagegeldversicherungen zunähmen, gehe die Zahl der Pflegerentenversicherungen weiter zurück.

Die steigenden Pflegekosten unterstreichen die Bedeutung einer privaten Absicherung, doch die klassische Pflegerente verliere zunehmend an Attraktivität. "Das Angebot der Pflegerententarife sinkt rapide, während das Pflegetagegeld leicht wächst – ein Trend, den wir inzwischen seit Jahren beobachten", erläutert Thorsten Bohrmann, Senior Analyst bei Morgen & Morgen.

Ein Hauptgrund für diesen Wandel seien die höheren Beiträge der Pflegerenten im Vergleich zur flexibleren Pflegetagegeldversicherung. Versicherer konzentrieren sich zunehmend auf die Weiterentwicklung und Optimierung von Pflegetagegeldtarifen. Auch die Beratung richtet sich vermehrt auf diese Produkte aus. Dennoch zeigen sich innerhalb der Tarife Unterschiede, die nicht immer zum Vorteil der Versicherungsnehmer ausfallen.

Rückgang der Pflegerente setzt sich fort

Das "M&M Rating Pflegetagegeld" bewertet 234 Tarife anhand von 37 Leistungsfragen und hilft Verbrauchern, die besten Angebote zu identifizieren. Besonders relevante Kriterien sind unter anderem die Beitragsfreistellung im Pflegefall, rückwirkende Zahlungen bei verspäteter Meldung sowie die Weiterführung des Schutzes bei einem Umzug ins Ausland. "Generell lässt sich feststellen, dass günstige Tarife vor allem in den Pflegegraden eins bis drei mit ihren Leistungen sparen", so Bohrmann.

Während das Pflegetagegeld also an Bedeutung gewinnt, setzt sich der Abwärtstrend bei der Pflegerente fort laut. Im aktuellen "M&M Rating Pflegerente" wurden noch 92 Tarife bewertet, während es im Vorjahr 107 waren. Zwar stieg die Zahl der Fünf-Sterne-Tarife um einen auf 68 an, insgesamt nehme die Zahl leistungsstarker Pflegerenten im Rating jedoch weiter ab. Zudem bleibt die Anzahl an Zwei- und Ein-Stern-Tarifen konstant niedrig, was auf eine fortschreitende Marktbereinigung hindeutet.

Angesichts dieser Entwicklungen rät Morgen & Morgen zu einer sorgfältigen Tarifwahl. Die Unterschiede in den Leistungen seien teils erheblich, insbesondere in den Pflegegraden eins bis vier. Ein umfassender Vergleich bleibe daher entscheidend, um die individuell beste Absicherung zu finden.

Autor(en): Frederik Schmidt