Dass die Versicherer höchstens indirekt (etwa über ihre Kapitalanlagen) von der Krise betroffen sind, machte der Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV), Rolf-Peter Hoenen am 16. November bei der Euro Finance Week in Frankfurt am Main klar: "Wir sind die Betroffenen, nicht die Verursacher der Krise!"
Der GDV-Präsident sagte darüber hinaus, dass der Kollaps eines Versicherers das Überleben der Branche insgesamt nicht gefährden würde. „Ich sehe hier kein systemisches Risiko“, so Hoenen wörtlich. Versicherer und Banken hätten völlig unterschiedliche Geschäftsmodelle und eine andere Risikokultur. Allerdings übte der GDV-Chef auch Selbstkritik. So hätten die Versicherer selbst in den letzten zehn bis 15 Jahren die Unterschiede zu den Banken verwischt, indem sie versucht hätten, Allfinanzkonzepte umzusetzen.
Hoenen wandte sich zudem gegen die Bestrebungen, die Versicherungsaufsicht zur Bundesbank zu geben. Die Versicherungsaufsicht in der jetzigen Form habe sich in der Krise hervorragend bewährt. „Hier sehe wir keinen Anlass zu Veränderungen“, erklärte der Verbandspräsident.
Kapitalanlagevorschriften der Versicherer viel strenger
Professor Dr. Wolfram Wrabetz, CEO der Helvetia Versicherungen Deutschland, machte in seinem Vortrag klar, dass die Versicherer nicht ohne Grund gut die Krise überstanden hätten. So sei das versicherungstechnische Kerngeschäft (insbesondere im Kompositbereich) unabhängig von den Kapitalmärkten. Zudem seien die Kapitalanlagevorschriften viel strenger als bei den Banken und ein zeitgleicher Abruf von Einlagen durch die Kunden sei bei Versicherern nicht möglich. Weiterhin seien den Versicherern reine Bankgeschäfte untersagt, schließlich sei man nur zu etwa durchschnittlich zwei Prozent in Asset Back Securities oder ähnlichen Papieren engagiert.
Auch die Aktienquoten lägen unter zehn Prozent. Wrabetz sagte außerdem, dass es seit Ende 2007 vier geprüfte Abschlüsse der Versicherer gegeben habe, testiert von Wirtschaftsprüfern und geprüft von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Es sei daher nicht zu erwarten, dass es die Versicherer in dieser Krise noch treffen werde.
Der Exekutivdirektor der Versicherungsaufsicht, Dr. Thomas Steffen, der kurzfristig für Staatssekretär Asmussen in die Diskussion einsprang, meinte, dass mit dem Niedergang der AIG auch die Versicherungswirtschaft „ihre Unschuld verlor“. Dort seien Risiken nicht richtig überwacht worden. Im Moment sei die Wirtschaft in einer Rezession, es gebe also die Gefahr durch Ausfälle bei den Unternehmensanleihen. Außerdem lasse die Bafin Szenarien langfristiger Niedrigzinsphasen berechnen (Japan-Szenario) inklusive der bekannten Stresstests, um die Stabilität der Versicherer weiter zu überprüfen.
Der GDV-Präsident sagte darüber hinaus, dass der Kollaps eines Versicherers das Überleben der Branche insgesamt nicht gefährden würde. „Ich sehe hier kein systemisches Risiko“, so Hoenen wörtlich. Versicherer und Banken hätten völlig unterschiedliche Geschäftsmodelle und eine andere Risikokultur. Allerdings übte der GDV-Chef auch Selbstkritik. So hätten die Versicherer selbst in den letzten zehn bis 15 Jahren die Unterschiede zu den Banken verwischt, indem sie versucht hätten, Allfinanzkonzepte umzusetzen.
Hoenen wandte sich zudem gegen die Bestrebungen, die Versicherungsaufsicht zur Bundesbank zu geben. Die Versicherungsaufsicht in der jetzigen Form habe sich in der Krise hervorragend bewährt. „Hier sehe wir keinen Anlass zu Veränderungen“, erklärte der Verbandspräsident.
Kapitalanlagevorschriften der Versicherer viel strenger
Professor Dr. Wolfram Wrabetz, CEO der Helvetia Versicherungen Deutschland, machte in seinem Vortrag klar, dass die Versicherer nicht ohne Grund gut die Krise überstanden hätten. So sei das versicherungstechnische Kerngeschäft (insbesondere im Kompositbereich) unabhängig von den Kapitalmärkten. Zudem seien die Kapitalanlagevorschriften viel strenger als bei den Banken und ein zeitgleicher Abruf von Einlagen durch die Kunden sei bei Versicherern nicht möglich. Weiterhin seien den Versicherern reine Bankgeschäfte untersagt, schließlich sei man nur zu etwa durchschnittlich zwei Prozent in Asset Back Securities oder ähnlichen Papieren engagiert.
Auch die Aktienquoten lägen unter zehn Prozent. Wrabetz sagte außerdem, dass es seit Ende 2007 vier geprüfte Abschlüsse der Versicherer gegeben habe, testiert von Wirtschaftsprüfern und geprüft von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Es sei daher nicht zu erwarten, dass es die Versicherer in dieser Krise noch treffen werde.
Der Exekutivdirektor der Versicherungsaufsicht, Dr. Thomas Steffen, der kurzfristig für Staatssekretär Asmussen in die Diskussion einsprang, meinte, dass mit dem Niedergang der AIG auch die Versicherungswirtschaft „ihre Unschuld verlor“. Dort seien Risiken nicht richtig überwacht worden. Im Moment sei die Wirtschaft in einer Rezession, es gebe also die Gefahr durch Ausfälle bei den Unternehmensanleihen. Außerdem lasse die Bafin Szenarien langfristiger Niedrigzinsphasen berechnen (Japan-Szenario) inklusive der bekannten Stresstests, um die Stabilität der Versicherer weiter zu überprüfen.
Autor(en): Bernhard Rudolf