Laut dem Axa Future Risks Report 2023 sehen Menschen in Deutschland den Klimawandel, gesellschaftliche Spannungen und Energieversorgungsrisiken als die größten Risiken der kommenden fünf bis zehn Jahre an.
Gleichzeitig gaben 77 Prozent der Befragten an, sie seien überzeugt, dass die öffentlichen Behörden das Risiko des Klimawandels nicht ausreichend bewältigen könnten. Am geringsten war das Vertrauen in Behörden bei den über 65-Jährigen mit 87 Prozent. Ebenso 77 Prozent glauben, dass der private Sektor nicht ausreichend vorbereitet sei, um den Klimawandel zu managen. Auch hier lag der Anteil bei den Menschen über 65 mit 83 Prozent am höchsten.
In der im Juni 2023 durchgeführten repräsentativen Studie befragte das Meinungsforschungsinstitut Ipsos im Auftrag von Axa 1.011 Personen in Deutschland zu ihrer Wahrnehmung künftiger Risiken. Ipsos führte zugleich noch Umfragen in 14 anderen Ländern weltweit durch. Zusätzlich beauftragte der Versicherer im Oktober 2023 noch das Institut Yougov mit einer Befragung von 2.039 Personen in Deutschland zu ihren Ansichten über und ihrem Beitrag gegen den Klimawandel.
Viele glauben nicht an das Erreichen der Klimaziele
Dieser Klimawandel ist für 57 Prozent der Menschen in Deutschland nach der Umfrage nicht erst in Zukunft, sondern auch heute schon ein Problem. Weltweit liegt der Anteil der Befragten mit dieser Ansicht bei 47 Prozent. Eine Minderheit von 18 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer glaubte, dass das Ziel des Pariser Klimaabkommens, die Erderwärmung bei 1,5 Grad zu stoppen, erreicht werden kann. 36 Prozent sagten, sie seien pessimistisch. 44 Prozent der Befragten hatten bereits Gewohnheiten wie Fleischkonsum und Energieverbrauch angepasst, um dem Klimawandel entgegenzuwirken, weitere 27 Prozent hatten schon darüber nachgedacht.
Ebenso ein Thema der Studie war die Einschätzung der Menschen zu Aktionen von Klima-Aktivistinnen und -Aktivisten. Auf die Frage hin, ob man Protestaktionen wie das Festkleben auf der Straße gänzlich ablehne, da es die Gesellschaft spalte, antworteten 39 Prozent aller Befragten mit ja. Bei der Altersgruppe über 55 Jahren waren es 48 Prozent.
Ungleichheit und steigende Lebenskosten als großer Faktor
Das Risiko von gesellschaftlichen Spannungen wurde von Befragten in Deutschland höher eingeschätzt als in allen anderen Ländern, in denen die Studie durchgeführt wurde. 82 Prozent der deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer stimmten der Aussage zu, dass Ungleichheiten immer gravierender werden und zu zunehmenden gesellschaftlichen Spannungen sowie sozialer Zersplitterung in ihrem Land führen könnten. Nur in Frankreich war die Zustimmung noch ähnlich hoch (81 Prozent). Mehr als die Hälfte (51 Prozent) der Deutschen sagte, das Risiko der gesellschaftlichen Spannungen sei jetzt schon präsent. Weitere 32 Prozent sagten, es sei noch nicht gegenwärtig, würde sich aber schnell entwickeln.
Als maßgeblichen Faktor für steigende Spannungen sahen 33 Prozent in Deutschland „zunehmende Ungleichheiten und steigende Lebenshaltungskosten“. Hier gab es einen Unterschied in den Ansichten von Frauen, bei denen 38 Prozent waren, und Männern (28 Prozent). 29 Prozent der Befragten nannten Migration als großen Faktor für gesellschaftliche Spannungen. Dabei waren es mit 39 Prozent häufiger über 65-Jährige, die dies sagten Bei den unter 25-Jährigen lag der Wert bei 16 Prozent.
Thilo Schumacher, CEO der Axa Deutschland, kommentierte die Ergebnisse des Reports so: "Weite Teile der Bevölkerung haben das Gefühl, durch soziale Spannungen bedroht zu sein. Viele Menschen empfinden die Gesellschaft als zunehmend gespalten. Dieses Gefühl sollten Wirtschaft und Politik ernstnehmen und sich für gegenseitiges Verständnis und ein gutes gesellschaftliches Miteinander stark machen."
Den Report auf Englisch können Sie hier lesen und herunterladen.
Quelle: Axa
Autor(en): versicherungsmagazin.de