Kfz-Versicherer haben großen Nachholbedarf die Prozesse in der Schadenabwicklung zu verbessern, so die Aussage einer Studie der Unternehmensberatung PwC. Für den "Insurance Monitor #2" führten die Berater zwischen November 2013 und April 2014 Fachgespräche mit Markt-Teilnehmern. Das Ergebniss der Untersuchung: Von einem durchgängigen Schadenmanagement könne keine Rede sein.
9,5 Milliarden Euro haben die Bundesbürger 2013 für Reparaturen nach unplanmäßigen Betriebsunterbrechungen ohne Auto-Versicherungsschutz (Pannen usw.) ausgegeben. Hinzu kommen rund vier Milliarden Euro für Eigenbehalte und Ähnliches. 24 Milliarden Euro entfielen auf Kfz-Versicherungsprämien. Die PwC-Berater kritisieren, dass Schadenaufwände 80 Prozent der Kraftfahrtprämie verbrauchten. Die Kraftfahrtprämie wiederum repräsentiere rund 40 Prozent des Prämienvolumens bei Schaden-/Unfall-Versicherern. Wenn die Versicherer hier effizienter wären, könnten sie ihre Ergebnisse steigern.
Verbesserungsbedarf bei Werkstätten
Auch bei den Reparaturwerkstätten sieht der Report Verbesserungsbedarf: "Dieses systemische Problem besteht im Markt sogar in doppelter Hinsicht. Einerseits werden die Schäden überwiegend nicht wirksam gesteuert, auf der anderen Seiten werden auch die meisten Reparaturwerkstätten in ihren Prozessen selbst nicht professionell gemanagt. Schadensteuerung und Werkstattsteuerung sind also zwei parallel bestehende Herausforderungen", meint Markus Heyen, Experte und Senior Manager Financial Services bei PwC.
PwC rät den Versicherern den Werkstätten genau auf die Finger zu schauen. Denn auffällig sei: versicherte Serviceaufträge in deutschen Werkstätten führten im Durchschnitt zu Rechnungsbeträgen, die um ein Vielfaches höher seien, als Rechnungsbeträge von Serviceaufträgen, für die kein Versicherungsschutz bestehe. Das erkläre die hohe Attraktivität dieses Geschäfts für Werkstätten. PwC ermittelte, dass für jeden Serviceauftrag, der von einem Kraftfahrtversicherer direkt bezahlt werde, durchschnittlich 1.427 Euro fällig würden. Dieser Betrag liege dreimal höher als bei sonstigen unplanmäßigen Serviceaufträgen (im Schnitt 427 Euro) und fünfmal höher als bei planmäßigen Serviceaufträgen (im Schnitt 286 Euro).
Unterschiedliche Interessen
Die Untersuchung ergab auch, dass es im Kfz-Markt Teilnehmer gibt, deren Interessen mit denen der Versicherer kollidieren. So wollten Kfz-Hersteller ihre Kunden in einem durchgängigen Markenerlebnis halten. Jeder Versuch, in dieses Markenerlebnis von außen einzudringen, löse bei den Herstellern Gegenmaßnahmen aus. "Das Kfz-Unfallreparaturgeschäft in Deutschland weist vor allem deswegen erhebliche Ineffizienzen auf, da sich die Interessenslagen von Versicherern und Autobauern scheinbar unversöhnlich gegenüber stehen. Zusammenarbeit im Interesse aller Beteiligten ist die Lösung, nicht Konfrontation", rät Jörg Wälder, Experte und Senior Executive Financial Services bei PwC.
Weitere Informationen gibt es unter:
Quelle: PwC
9,5 Milliarden Euro haben die Bundesbürger 2013 für Reparaturen nach unplanmäßigen Betriebsunterbrechungen ohne Auto-Versicherungsschutz (Pannen usw.) ausgegeben. Hinzu kommen rund vier Milliarden Euro für Eigenbehalte und Ähnliches. 24 Milliarden Euro entfielen auf Kfz-Versicherungsprämien. Die PwC-Berater kritisieren, dass Schadenaufwände 80 Prozent der Kraftfahrtprämie verbrauchten. Die Kraftfahrtprämie wiederum repräsentiere rund 40 Prozent des Prämienvolumens bei Schaden-/Unfall-Versicherern. Wenn die Versicherer hier effizienter wären, könnten sie ihre Ergebnisse steigern.
Verbesserungsbedarf bei Werkstätten
Auch bei den Reparaturwerkstätten sieht der Report Verbesserungsbedarf: "Dieses systemische Problem besteht im Markt sogar in doppelter Hinsicht. Einerseits werden die Schäden überwiegend nicht wirksam gesteuert, auf der anderen Seiten werden auch die meisten Reparaturwerkstätten in ihren Prozessen selbst nicht professionell gemanagt. Schadensteuerung und Werkstattsteuerung sind also zwei parallel bestehende Herausforderungen", meint Markus Heyen, Experte und Senior Manager Financial Services bei PwC.
PwC rät den Versicherern den Werkstätten genau auf die Finger zu schauen. Denn auffällig sei: versicherte Serviceaufträge in deutschen Werkstätten führten im Durchschnitt zu Rechnungsbeträgen, die um ein Vielfaches höher seien, als Rechnungsbeträge von Serviceaufträgen, für die kein Versicherungsschutz bestehe. Das erkläre die hohe Attraktivität dieses Geschäfts für Werkstätten. PwC ermittelte, dass für jeden Serviceauftrag, der von einem Kraftfahrtversicherer direkt bezahlt werde, durchschnittlich 1.427 Euro fällig würden. Dieser Betrag liege dreimal höher als bei sonstigen unplanmäßigen Serviceaufträgen (im Schnitt 427 Euro) und fünfmal höher als bei planmäßigen Serviceaufträgen (im Schnitt 286 Euro).
Unterschiedliche Interessen
Die Untersuchung ergab auch, dass es im Kfz-Markt Teilnehmer gibt, deren Interessen mit denen der Versicherer kollidieren. So wollten Kfz-Hersteller ihre Kunden in einem durchgängigen Markenerlebnis halten. Jeder Versuch, in dieses Markenerlebnis von außen einzudringen, löse bei den Herstellern Gegenmaßnahmen aus. "Das Kfz-Unfallreparaturgeschäft in Deutschland weist vor allem deswegen erhebliche Ineffizienzen auf, da sich die Interessenslagen von Versicherern und Autobauern scheinbar unversöhnlich gegenüber stehen. Zusammenarbeit im Interesse aller Beteiligten ist die Lösung, nicht Konfrontation", rät Jörg Wälder, Experte und Senior Executive Financial Services bei PwC.
Weitere Informationen gibt es unter:
Quelle: PwC
Autor(en): versicherungsmagazin.de