Zwei Drittel der deutschen Lebensversicherer können ab 2012 keine klassische Lebensversicherung mehr verkaufen. "Die Kosten dieser Anbieter sind nach der Absenkung des Garantiezinses auf 1,75 Prozent zu hoch. Sie können daher für die gesamte Laufzeit des Vertrages den Erhalt der eingezahlten Kundenbeiträge nicht mehr garantieren", so jedenfalls die Einschätzung von Hans Olav Heroy, Vorstand der HUK-Coburg, bei einem Pressegespräch in München.
Betroffen sollen unter anderem der Zurich-, Ergo- und Generali-Konzern sowie die Nürnberger sein. Allein die Direktversicherer Ergo-Direkt und die Generali-Tochter Cosmos Direkt lägen mit ihren Aufwendungen für den Verkauf und die Verwaltung von Lebensversicherungen, die heute in der Regel als Rentenpolicen mit Kapitalwahlrecht verkauft werden, unterhalb der notwendigen Kostenschwelle von 10,8 Prozent.
HUK-Coburg hat seine Kostenanalyse selbst entwickelt
Aufgrund niedriger Kapitalmarktzinsen hat das Bundesministerium für Finanzen (BMF) die Versicherer verpflichtet, den Höchstrechnungszins für Lebensversicherungen zum 1. Januar 2012 von 2,25 Prozent auf 1,75 Prozent abzusenken. Nach einer selbst entwickelten Kostenanalyse der HUK-Coburg, die die zurückliegenden drei Jahre berücksichtigt, können neben den genannten Direktversicherern allein Marktführer Allianz, die LVM aus Münster, die Hannoversche, die Debeka und die HUK-Coburg selbst weiter mit klassischen Lebenspolicen im Geschäft bleiben.
Überschüsse sind unsicherer
„Versicherer, die zu hohe Kosten haben, dürften auf keinen Fall mehr Riester-Renten verkaufen“, erläuterte Heroy. Bei den staatlich geförderten Renten ist der Erhalt der eingezahlten Beiträge gesetzlich vorgeschrieben. Zwar erhalten die Lebensversicherungskunden bisher eine deutlich über dem Garantiezins liegende Rendite, weil die Versicherungsunternehmen zusätzlich Überschüsse aus Kapitalanlagen gutschreiben. Doch diese Überschüsse sind unsicherer und werden jährlich neu festgelegt. Für alle Verträge, die nach dem Jahreswechsel abgeschlossen werden, dürften nur noch 1,75 Prozent garantiert werden.
Lebensversicherer müssen andere Produkte verkaufen
Nach Einschätzung der HUK-Coburg können Versicherer mit hohen Kostenstrukturen diese kaum oder nur sehr langsam ändern. Teilweise würden Anbieter über 20 Prozent der eingezahlten Kundengelder für den eigenen Aufwand einbehalten. Die betroffenen Lebensversicherer müssten daher künftig andere Produkte, etwa Fondspolicen anbieten. Hier trägt aber der Kunde das Anlagerisiko. Möglich wäre es auch, dass Garantien künftig nicht mehr für die gesamt Laufzeit eines Vertrages gegeben werden, sondern regelmäßig für kürzere Zeiträume neu berechnet würden.
Günstige Kostenstruktur bietet Wettbewerbsvorteil
Demgegenüber sieht die HUK-Coburg für Lebensversicherer mit günstiger Kostenstruktur durch die Absenkung des Garantiezinses einen deutlichen Wettbewerbsvorteil für den Verkauf von klassischen Lebens- und Rentenversicherung.
Bild: © Hans-Christian Hein /
Betroffen sollen unter anderem der Zurich-, Ergo- und Generali-Konzern sowie die Nürnberger sein. Allein die Direktversicherer Ergo-Direkt und die Generali-Tochter Cosmos Direkt lägen mit ihren Aufwendungen für den Verkauf und die Verwaltung von Lebensversicherungen, die heute in der Regel als Rentenpolicen mit Kapitalwahlrecht verkauft werden, unterhalb der notwendigen Kostenschwelle von 10,8 Prozent.
HUK-Coburg hat seine Kostenanalyse selbst entwickelt
Aufgrund niedriger Kapitalmarktzinsen hat das Bundesministerium für Finanzen (BMF) die Versicherer verpflichtet, den Höchstrechnungszins für Lebensversicherungen zum 1. Januar 2012 von 2,25 Prozent auf 1,75 Prozent abzusenken. Nach einer selbst entwickelten Kostenanalyse der HUK-Coburg, die die zurückliegenden drei Jahre berücksichtigt, können neben den genannten Direktversicherern allein Marktführer Allianz, die LVM aus Münster, die Hannoversche, die Debeka und die HUK-Coburg selbst weiter mit klassischen Lebenspolicen im Geschäft bleiben.
Überschüsse sind unsicherer
„Versicherer, die zu hohe Kosten haben, dürften auf keinen Fall mehr Riester-Renten verkaufen“, erläuterte Heroy. Bei den staatlich geförderten Renten ist der Erhalt der eingezahlten Beiträge gesetzlich vorgeschrieben. Zwar erhalten die Lebensversicherungskunden bisher eine deutlich über dem Garantiezins liegende Rendite, weil die Versicherungsunternehmen zusätzlich Überschüsse aus Kapitalanlagen gutschreiben. Doch diese Überschüsse sind unsicherer und werden jährlich neu festgelegt. Für alle Verträge, die nach dem Jahreswechsel abgeschlossen werden, dürften nur noch 1,75 Prozent garantiert werden.
Lebensversicherer müssen andere Produkte verkaufen
Nach Einschätzung der HUK-Coburg können Versicherer mit hohen Kostenstrukturen diese kaum oder nur sehr langsam ändern. Teilweise würden Anbieter über 20 Prozent der eingezahlten Kundengelder für den eigenen Aufwand einbehalten. Die betroffenen Lebensversicherer müssten daher künftig andere Produkte, etwa Fondspolicen anbieten. Hier trägt aber der Kunde das Anlagerisiko. Möglich wäre es auch, dass Garantien künftig nicht mehr für die gesamt Laufzeit eines Vertrages gegeben werden, sondern regelmäßig für kürzere Zeiträume neu berechnet würden.
Günstige Kostenstruktur bietet Wettbewerbsvorteil
Demgegenüber sieht die HUK-Coburg für Lebensversicherer mit günstiger Kostenstruktur durch die Absenkung des Garantiezinses einen deutlichen Wettbewerbsvorteil für den Verkauf von klassischen Lebens- und Rentenversicherung.
Bild: © Hans-Christian Hein /
Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek