Die Ecclesia Gruppe und der Gesundheitsstadt Berlin e.V. haben beim 18. Nationalen Qualitätskongresses Gesundheit in Berlin den HRO-Award (High Reliability Organization) verliehen. Der Preis zeichnet herausragende Organisationen aus, die durch höchste Zuverlässigkeit und kontinuierliche Optimierung zur Patientensicherheit beitragen. Dieses Jahr gingen die Auszeichnungen an:
- Klinik für Nuklearmedizin am Campus Kiel des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH)
- DRF Stiftung Luftrettung gem. AG, Filderstadt
- Rettungszweckverband (RZV) München
Wer die Preisträger sind und was ihre Projekte auszeichnet
Die prämierten Teams sind in der direkten Patientenversorgung tätig und engagieren sich für höchste Sicherheits- und Qualitätsstandards. Dabei setzen sie auf fortlaufen-des Training und fein abgestimmte Prozessoptimierung.
Im Zentrum des medizinischen Handelns der Kieler Klinik stehen nach eigenen Angaben hochkomplexe und risikobehaftete Verfahren mit radioaktiven Substanzen sowie kernphysikalische Methoden. Um die Patientensicherheit zu maximieren, hat die Klinik das Qualitätsmanagement nach HRO-Prinzipien besonders priorisiert. Hierzu gehört das Share To Care-Programm, das die gemeinsame Entscheidungsfindung (Shared Decision Making, SDM) als Standard in der Arzt-Patienten-Kommunikation verankert. Professor Dr. Friedemann Geiger, Leiter des Nationalen Kompetenzzentrums für Shared Decision Making am UKSH, erklärt: „SDM sichert die gemeinsame Entscheidungsfindung zwischen Arzt und Patient und beeinflusst alle Klinikprozesse hin zu einer hochzuverläs-sigen Organisation.“ Das Programm verbessert die Qualität der Therapieentscheidungen und schafft optimale Voraussetzungen für eine sichere Therapiedurchführung.
Um frühzeitig mögliche Risiken in der Patientenversorgung zu erkennen
Auch das datenbasierte Risikomanagement der DRF Stiftung Luftrettung soll sich laut Unternehmensaussage durch vorbildliche Sicherheitsstandards auszeichnen. Neben Berichten aus dem Critical Incident Reporting System (CIRS) werden alle relevanten, unternehmensinternen Daten etwa aus der Medizintechnik oder IT – in das Risikomanagement integriert, um frühzeitig mögliche Risiken in der Patientenversorgung zu erkennen und zu bewerten.
Der Rettungszweckverband München wurde für den Einsatz eines mobilen Computertomographen auf dem Münchner Oktoberfest ausgezeichnet – ein weltweit einzigartiges Projekt. Jährlich werden auf dem Festgelände bis zu 8.000 Patient behandelt, von denen viele aufgrund von leichten Kopfverletzungen eine Computertomographie (CT) benötigen. „Der mobile CT-Einsatz auf einem Volksfest ist weltweit der erste dieser Art. Er hilft, die Notfallstrukturen zu entlasten und die Patientenversorgung vor Ort zu verbessern“, erklärt Prof. Dr. Viktoria Bogner-Flatz, Ärztliche Leiterin des Rettungsdienstes München. „Das CT hat die medizinische Versorgung während des Oktoberfests deutlich verbessert und wird erfolgreich fortgeführt.“
Systemische Betrachtung und Optimierung medizinischer und organisatorischer Verfahren
„Die Orientierung am Patientenwohl ist das Fundament einer modernen und sicheren medizinischen Gesundheitsversorgung. Die systemische Betrachtung und Optimierung medizinischer und organisatorischer Verfahren sowie die Sicherheit aller am Behandlungsprozess beteiligten Mitarbeitenden sind dafür von höchster Bedeutung“, ist Dr. med. Iris Hauth, Vorsitzende von Gesundheitsstadt Berlin, überzeugt. „Mit dem HRO-Award zeichnen wir Organisationen aus, die hier wegweisend sind“, ergänzt Dr. Peter Gausmann, Experte für Patientensicherheitsmanagement der Ecclesia Gruppe.
Für Jochen Körner, CEO der Ecclesia Gruppe, stellt der HRO-Award nicht nur eine Möglichkeit dar, die Aufmerksamkeit auf das Thema Patientensicherheit zu lenken. Der Preis unterstreiche auch die Relevanz der eigenen Leistungen im Bereich Risikovorsorge und -beratung im Gesundheitswesen. „Wir betreuen den Versicherungsschutz und das Risikomanagement von mehr als der Hälfte aller deutschen Krankenhäuser. Für uns stehen Prävention und umfassende Beratung an erster Stelle – über den reinen Versicherungsschutz hinaus.“
Das Ziel der Ecclesia Gruppe sei es, Risiken zu minimieren, bevor sie entstehen. „Mit dem HRO-Award schaffen wir Sichtbarkeit für Projekte, die Patientensicherheit fördern, und geben anderen Einrichtungen wertvolle Impulse, die Versorgung weiter zu verbessern.“
Autor(en): versicherungsmagazin.de