Die Anforderungen an das moderne Schadenmanagement steigen nicht nur nach Massenschäden wie Flut oder Hagel. Viele Kunden erwarten heute von den Versicherern einen Komplettservice – also die direkte Schadenbeseitigung.
Dafür haben längst alle Versicherer ein umfangreiches Netz an Dienstleistern aufgebaut. Schon 2003 startet der Allianz-Handwerker-Service, bei dem die Kunden im Schadenfall entscheiden können, ob sie Geldersatz möchten oder den Komplettservice der Assekuranz wählen. Für die schnelle und unkomplizierte Behebung von Leitungswasser- und Brandschäden gibt es bei der Axa den Schadenservice „360 Grad Haus“. „Damit Sie sich darüber keine Gedanken mehr machen müssen“, wirbt der Versicherer für sein Angebot. „Erfüllbar sind die hohen Anforderungen insbesondere von hochprofessionalisierten Marktteilnehmern“, erläuterte Talanx-Schadenexperte Christoph Wetzel anlässlich eines Schaden-Kongresses in Köln.
Längst ist ein Markt für Schadenmanagement als Dienstleistung entstanden. Versicherer haben mit vielen Handwerksbetrieben Rahmenverträge geschlossen. Damit gibt es eine Win-Win-Situation: Die Leistung kann günstig eingekauft und der Kunde schnell sowie nachhaltig bedient werden.
Umkämpfter Markt, harte Verträge
„Der Versicherer empfiehlt den Dienstleister lediglich. Wir schließen dann mit dem Kunden einen regulären Auftrag, der die Rechnungserstellung und auch die Gewährleistung umfasst“, erläuterte Andreas Slizyk, Rechtsanwalt und Repräsentant der Maier Brand & Wasser Schadenmanagement GmbH (MBS) am Rande der MCC-Veranstaltung „Innovatives Schadenmanagement 2016“. MBS hat in Deutschland über 100 Niederlassungen. Der Markt ist umkämpft. Harte Rahmenverträge mit den Versicherern sollen schon zu Insolvenzen von Dienstleistern geführt haben. Große Allrounder, wie Mibag aus Dresden, Locatec aus Caislheim, Belfor aus Duisburg oder Polygonvantro aus Olpe, kämpfen um die Gunst der Versicherer.
Doch überall sind für die Versicherer auch lokale Anbieter, wie die Herrmann GmbH aus Dortmund oder Pöppinghaus und Wenner tätig. Geboten werden Ortungstechnik, Trocknungstechnik, Wasserschadenbeseitigung, Sanierung, Dichtheitsprüfung, Schimmelpilzbehandlung und Diagnostik.
Viele Infos an den Versicherer
„Professionelle Dienstleister geben Tipps zur Vorbeugung“, heißt es bei der Axa. Und Jochen Tenbieg, Head of Global Claims bei der Allianz SE Holding, macht deutlich, dass in „strukturierte Daten“ heute nicht nur die Angaben der Schadenmitarbeiter einfließen, sondern auch die der Schadendienstleister. Was das im Klartext heißen könnte, erläuterte ein Schadendienstleister am Rande der Konferenz: „Wir haben auch Verträge, bei denen wir dem Versicherer mitteilen, wie das Rohrsystem, das Haus und das Inventar aussieht. Damit die Assekuranz weiß, ob es goldene Hähne gibt oder nur eine Einrichtung von Ikea.“ So könne der Versicherer den Schaden besser beurteilen. Solche Informationen könnten aber auch Folgen für die Kundenbeziehung haben. Nicht ausgeschlossen, dass angesichts drohender Gefahr die Assekuranz höhere Prämien und Selbstbeteiligungen fordert oder bestimmte Risiken gleich ganz ausschließt.
Leidensdruck der Betroffenen ist hoch
Mit Handwerkerservice und Schaden-App, wie „HDI hilft“, gibt es einen direkten Kontakt zum Versicherer. Versicherungsmakler könnten das Nachsehen haben. Vor allem, weil sich der Handwerkservice den Endkunden einer sehr hohen Akzeptanz erfreut. „Der Leidensdruck der Betroffenen ist hoch, wenn das Haus unter Wasser steht“, erläutert Experte Slizyk. Dann würde jeder Hausbesitzer froh sein, wenn die Assekuranz einen Experten empfiehlt. Für MBS schließt der Jurist aber eine Datenweitergabe an die Versicherungsunternehmen über Infos zum eigentlichen Schaden aus. „Wir sind keine Sachverständigen, sondern reparieren nur das Rohr.“
Bildquelle:© B. Cordt
Dafür haben längst alle Versicherer ein umfangreiches Netz an Dienstleistern aufgebaut. Schon 2003 startet der Allianz-Handwerker-Service, bei dem die Kunden im Schadenfall entscheiden können, ob sie Geldersatz möchten oder den Komplettservice der Assekuranz wählen. Für die schnelle und unkomplizierte Behebung von Leitungswasser- und Brandschäden gibt es bei der Axa den Schadenservice „360 Grad Haus“. „Damit Sie sich darüber keine Gedanken mehr machen müssen“, wirbt der Versicherer für sein Angebot. „Erfüllbar sind die hohen Anforderungen insbesondere von hochprofessionalisierten Marktteilnehmern“, erläuterte Talanx-Schadenexperte Christoph Wetzel anlässlich eines Schaden-Kongresses in Köln.
Längst ist ein Markt für Schadenmanagement als Dienstleistung entstanden. Versicherer haben mit vielen Handwerksbetrieben Rahmenverträge geschlossen. Damit gibt es eine Win-Win-Situation: Die Leistung kann günstig eingekauft und der Kunde schnell sowie nachhaltig bedient werden.
Umkämpfter Markt, harte Verträge
„Der Versicherer empfiehlt den Dienstleister lediglich. Wir schließen dann mit dem Kunden einen regulären Auftrag, der die Rechnungserstellung und auch die Gewährleistung umfasst“, erläuterte Andreas Slizyk, Rechtsanwalt und Repräsentant der Maier Brand & Wasser Schadenmanagement GmbH (MBS) am Rande der MCC-Veranstaltung „Innovatives Schadenmanagement 2016“. MBS hat in Deutschland über 100 Niederlassungen. Der Markt ist umkämpft. Harte Rahmenverträge mit den Versicherern sollen schon zu Insolvenzen von Dienstleistern geführt haben. Große Allrounder, wie Mibag aus Dresden, Locatec aus Caislheim, Belfor aus Duisburg oder Polygonvantro aus Olpe, kämpfen um die Gunst der Versicherer.
Doch überall sind für die Versicherer auch lokale Anbieter, wie die Herrmann GmbH aus Dortmund oder Pöppinghaus und Wenner tätig. Geboten werden Ortungstechnik, Trocknungstechnik, Wasserschadenbeseitigung, Sanierung, Dichtheitsprüfung, Schimmelpilzbehandlung und Diagnostik.
Viele Infos an den Versicherer
„Professionelle Dienstleister geben Tipps zur Vorbeugung“, heißt es bei der Axa. Und Jochen Tenbieg, Head of Global Claims bei der Allianz SE Holding, macht deutlich, dass in „strukturierte Daten“ heute nicht nur die Angaben der Schadenmitarbeiter einfließen, sondern auch die der Schadendienstleister. Was das im Klartext heißen könnte, erläuterte ein Schadendienstleister am Rande der Konferenz: „Wir haben auch Verträge, bei denen wir dem Versicherer mitteilen, wie das Rohrsystem, das Haus und das Inventar aussieht. Damit die Assekuranz weiß, ob es goldene Hähne gibt oder nur eine Einrichtung von Ikea.“ So könne der Versicherer den Schaden besser beurteilen. Solche Informationen könnten aber auch Folgen für die Kundenbeziehung haben. Nicht ausgeschlossen, dass angesichts drohender Gefahr die Assekuranz höhere Prämien und Selbstbeteiligungen fordert oder bestimmte Risiken gleich ganz ausschließt.
Leidensdruck der Betroffenen ist hoch
Mit Handwerkerservice und Schaden-App, wie „HDI hilft“, gibt es einen direkten Kontakt zum Versicherer. Versicherungsmakler könnten das Nachsehen haben. Vor allem, weil sich der Handwerkservice den Endkunden einer sehr hohen Akzeptanz erfreut. „Der Leidensdruck der Betroffenen ist hoch, wenn das Haus unter Wasser steht“, erläutert Experte Slizyk. Dann würde jeder Hausbesitzer froh sein, wenn die Assekuranz einen Experten empfiehlt. Für MBS schließt der Jurist aber eine Datenweitergabe an die Versicherungsunternehmen über Infos zum eigentlichen Schaden aus. „Wir sind keine Sachverständigen, sondern reparieren nur das Rohr.“
Bildquelle:© B. Cordt
Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek