Generation Mitte kämpft mit finanzieller Pflegelast

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Menschen, die einen Angehörigen zu Hause pflegen, sind auch oft noch finanziell (stark) belastet. Dies ist ein wichtiges Ergebnis der DIA-Studie 50plus, die 2020 erstellt wurde.

Nach Aussage der Studie müssen weniger die Älteren und damit jener Teil der Bevölkerung, der in erster Linie von Pflegebedürftigkeit betroffen ist, erhebliche finanzielle Einbußen verzeichnen, sondern vor allem die Altersgruppen bis 40 Jahre. 

Knapp 60 Prozent der 18- bis 39-Jährigen verbuchen besonders große finanziellen Abstriche

In der Befragung sollten sowohl Pflegende als auch altersbedingt Pflegebedürftige angeben, wie groß oder klein sie die finanziellen Einbußen durch die Pflegesituation einschätzen. Dabei bezeichneten jeweils knapp 60 Prozent der 18- bis 39-Jährigen die finanziellen Abstriche, die sie wegen der Pflege hinnehmen müssen, als groß. Mit zunehmendem Alter sinkt dagegen der Anteil jener, die große Einbußen beim zur Verfügung stehenden Geld anzeigten.

In der Befragung sollten sowohl Pflegende als auch altersbedingt Pflegebedürftige angeben, wie hoch oder niedrig sie die finanziellen Einbußen durch die Pflegesituation einschätzen. Dabei bezeichneten jeweils knapp 60 Prozent der 18- bis 39-Jährigen die finanziellen Abstriche, die sie wegen der Pflege hinnehmen müssen, als groß. Mit zunehmendem Alter sinkt dagegen der Anteil jener, die große finanzielle Einschnitte verschmerzen müssen.

Nur knapp ein Fünftel der 60-Jährigen sehen sich als besonders belastet

„Die altersbedingt Pflegebedürftigen selbst empfinden ihre Lage weniger als finanzielle Verlustsituation. Zwar werden sie in vielen Fällen ihre Alterseinkünfte und Teile des Ersparten für die Finanzierung der Pflegekosten aufwenden müssen, das wird allerdings nur von knapp einem Fünftel der 60-Jährigen und Älteren als große finanzielle Einbuße betrachtet“, erklärt DIA-Sprecher Klaus Morgenstern. Ganz anders verhalte es sich dagegen bei jenen, die ihre Erwerbstätigkeit wegen der übernommenen Pflege ganz oder zumindest zum Teil aufgeben mussten. „Es findet anders als bei der stationären Pflege also zusätzlich eine indirekte Finanzierung durch Angehörige statt. Diese verzichten freiwillig auf Einkommen“, so DIA-Sprecher Morgenstern.

17 Prozent wollen sich nicht von Angehörigen pflegen lassen

Aber trotz der Tatsache, dass die Pflege von Angehörigen finanziell belastend sein kann, ist die Bereitschaft dazu ausgesprochen groß, hat die Untersuchung auch herausgefunden. In der Befragung gaben nahezu zwei Drittel der Teilnehmer an, dass sie sich die Pflege von Angehörigen ganz oder teilweise vorstellen können. Lediglich für 17 Prozent der Befragten kommen solche Pflegetätigkeiten nicht in Frage. Für 13 Prozent ist diese Frage nicht relevant, weil sie zum Beispiel keine Angehörigen besitzen.

Für die repräsentative Studie wurden 3.030 Personen deutschlandweit befragt. Die komplette Studie mit allen Ergebnissen soll Mitte dieses Jahres erscheinen.

DIA Generation Mitte

Unser Lesetipp für Sie

Auch in der März-Ausgabe von Versicherungsmagazin nimmt das Thema Pflegeversicherung einen breiten Raum ein. Unter der Überschrift „Ein schwieriges Thema leicht vermitteln“ werden zahlreiche Meinungen von Endverbrauchern zur privaten Pflegeabsicherung skizziert. Erläutert wird auch, wie Vermittler mit dem schwierigen Thema umgehen und dass viele Menschen auch aus finanziellen Gründen eher von einer derartigen Vorsorge für ihr Pflegerisiko absehen.

Nachfolgend ein kurzer Blick ins Heft:
"Über das Thema Pflege denken die wenigsten Menschen gerne nach. Erst wenn die eigenen Eltern zum
Pflegefall werden, steht das Thema vielleicht auf der Agenda. Und zusätzlich Geld für eine private Pflegeversicherung auszugeben, steht bei den wenigsten auf ihrer Prioritätenliste ganz oben. Keine einfachen Rahmenbedingungen für Vermittler. Da sind Kreativität und Empathie gefragt. 
Meine Mutter ist vor ungefähr zwei Jahren gestorben und zwar in einem Pflegeheim. Sie war zu diesem Zeitpunkt 89 Jahre alt und am Ende dement. Sie hat mich immerhin noch erkannt, aber ansonsten war sie geistig stark verwirrt, saß im Rollstuhl und war 24 Stunden auf Hilfe angewiesen. Diese Hilfe hat sie in dem Pflegeheim, einer Einrichtung des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, auch erhalten, von kompetenten und liebevollen Pflegerinnen und Pflegern. ...
Um einen Eindruck zu erhalten, ob Menschen in meinem Alter oder jünger, deren Eltern über 70 Jahre alt sind, immer gebrechlicher werden oder bereits pflegebedürftig sind, sich auch mit dem Thema „private Pflegeversicherung“ beschäftigen und daran denken, eine derartige Versicherung in naher Zukunft abzuschließen oder dies bereits getan haben, habe ich mich in meinem Freundes- und Kollegenkreis umgehört.
Das Resultat: Von 25 interviewten Personen haben nur zwei eine derartige Altersvorsorgeform vor einigen Jahren abgeschlossen. Die Gründe dafür sind vielfältig, viele Beweggründe gleichen sich.
Diese Situation spiegelt sich auch in aktuellen Zahlen wider: Nur circa fünf Prozent der Bundesbürger haben sich bislang privat gegen das Risiko eines Pflegefalls abgesichert, das heißt auch: 95 Prozent der Deutschen haben keine private Pflegeversicherung abgeschlossen, viele haben dies auch gar nicht geplant, können dies aus finanziellen Gründen nicht oder sehen hier keine Notwendigkeit."

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Quellen: DIA, Versicherungsmagazin

 

Autor(en): Meris Neininger

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